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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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»Natürlich.«
    »Ich gestehe, daß ich mich äußerst gesund fühle«, meinte ich. »Aber das hat nichts damit zu tun, wie sich ein Gott fühlen muß. Außerdem glaube ich, daß ich es wüßte, wenn ich ein Gott wäre. Ich würde andere Götter kennen. Ich würde an einem Ort leben, wo es andere Götter gibt. Ich würde Göttinnen zu meinen Freunden zählen.« Ich hörte auf. Iolinda schien verstört zu sein.
    Ich streckte die Hand aus, berührte sie und sagte weich: »Aber vielleicht hast du doch recht. Vielleicht bin ich ein Gott - denn tatsächlich kenne ich eine Göttin.«
    Sie schüttelte meine Hand ab. »Ihr macht Euch lustig über mich, mein Lord.«
    »Nein. Ich schwöre es.«
    Sie stand auf. »Einem so großen Herrn wie Euch muß ich wie eine Närrin vorkommen. Vergebt, daß ich mit meinem Geplauder Eure kostbare Zeit verschwendet habe.«
    »Du hast meine Zeit nicht verschwendet«, widersprach ich. »Du hast mir sogar geholfen.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Euch geholfen?«
    »Ja. Du hast mir zu einem Stück meiner recht eigenartigen Vergangenheit verholfen. Ich erinnere mich immer noch nicht an mein Leben als Erekose, aber wenigstens weiß ich jetzt genausoviel darüber, wie jeder andere hier. Und das ist nicht ungünstig.«
    »Vielleicht hat Euer jahrhundertelanger Schlaf alle Erinnerungen gelöscht«, meinte sie.
    »Vielleicht«, stimmte ich zu. »Oder vielleicht gab es so viele neue Erinnerungen während dieses Schlafes - neue Erfahrungen, andere Leben .«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Nun, es kommt mir vor, als wäre ich mehr Personen gewesen, als nur John Daker und Erekose. Andere Namen fallen mir ein -seltsame Namen in unbekannten Sprachen. Ich habe die vage - und vielleicht dumme, Vermutung - , daß, während ich als Erekose schlief, mein Geist andere Gestalten und Namen angenommen hat. Vielleicht kann dieser Geist gar nicht schlafen, sondern muß in Ewigkeit wachen .« Ich verstummte. Ich war tief in das Reich des Übersinnlichen geraten, und das war noch nie meine Stärke gewesen. Ich hatte mich immer als Pragmatiker betrachtet. Solche Ideen, wie zum Beispiel Wiedergeburt, hatte ich immer belacht -belachte sie immer noch, obwohl ich selbst der lebende Beweis dafür war.
    Aber Iolinda drang in mich, diese zwecklosen Überlegungen weiterzuführen. »Sprecht weiter«, sagte sie. »Bitte, sprecht weiter, Lord Erekose.«
    Wenn auch nur, um das schöne Mädchen noch eine kleine Weile bei mir zu haben, erfüllte ich ihre Bitte.
    »Also«, erklärte ich, »während du und dein Vater versucht habt, mich hierherzurufen, glaubte ich mich an andere Leben erinnern zu können, außer denen als Erekose oder John Daker. Ich erinnere mich, sehr schwach, an andere Zivilisationen - obwohl ich dir nicht sagen könnte, ob sie in der Zukunft oder der Vergangenheit lagen. Genauer gesagt, die Begriffe ›Vergangenheit‹ und ›Zukunft‹ erscheinen mir jetzt völlig bedeutungslos. Zum Beispiel habe ich keine Ahnung, ob eure Welt aus dem Blickwinkel John Dakers in der Zukunft oder der Vergangenheit liegt. Sie ist hier. Ich bin hier. Es gibt Dinge, die ich tun muß. Das ist alles, was ich weiß.«
    »Aber diese anderen Inkarnationen«, beharrte sie. »Was wißt Ihr über sie?«
    Ich zuckte die Schultern. »Nichts. Ich versuche nur, ein vages Gefühl zu beschreiben, keinen genauen Eindruck. Ein paar Namen, die ich schon vergessen habe. Ein paar Gesichter, die verblassen, wie Träume verblassen. Und vielleicht ist das alles, was sie je waren -Träume. Vielleicht war auch mein Leben als John Daker, das meiner Erinnerung bereits entgleitet, nicht mehr als ein Traum. Ganz sicher weiß ich nichts von irgendwelchen übernatürlichen Geschöpfen, wie dein Vater oder Katorn sie erwähnten. Ich weiß von keinem ›Azmobaana‹, von keinem ›Guten und Großen‹, nichts von Dämonen oder Engeln. Ich weiß nur, daß ich ein Mann bin und lebe.«
    Ihr Gesicht war ernst. »Das ist wahr. Ihr seid ein Mann. Ihr lebt. Ich sah Euch entstehen.«
    »Aber woher bin ich gekommen?«
    »Von den anderen Ebenen«, sagte sie. »Von dem Ort, zu dem alle großen Krieger gehen, wenn sie gestorben sind - und wohin ihre Frauen ihnen folgen, um dort wieder mit ihnen vereint zu sein und in ewiger Freude zu leben.«
    Wieder lächelte ich, unterdrückte es aber rasch, denn ich wollte ihren Glauben nicht beleidigen. Ich erinnerte mich an keinen solchen Ort. »Ich erlebte nichts weiter als Mühsal. Sollte mein Geist je dieses Land verlassen haben, dann nicht,

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