Der Healing Code
aufgeregt und fragte ein ums andere Mal: «Warst das eben wirklich du? Wie hast du das gemacht? Das ist ja unglaublich!» Sie sagte öffentlich in einer Radiosendung, ihrer Meinung nach habe in diesem Augenblick ihr Krebs zu heilen begonnen.
Kategorie Nr. 10: Vertrauen gegen Kontrolle
Man berichtete mir von einer Studie, die mich sofort faszinierte. Ein brillanter Kopf beschloss, das Leben von wahrhaft großen Menschen zu untersuchen, welche die Zeiten hindurch die Welt verändert hatten. Jesus, Gandhi, Mutter Teresa, Abraham Lincoln und viele andere wurden analysiert, um herauszufinden, ob sie alle vielleicht Gemeinsamkeiten hatten. Der Autor versuchte dem auf die Spur zu kommen, was Menschen bedeutend macht. Was ist die Ursache dafür, dass sich ein Leben verändert? Was führt zuverlässig zu einer Kehrtwende? Mit anderen Worten: Wie können wir selbst besser werden?
Tatsächlich kristallisierte sich ein gemeinsamer roter Faden heraus. Wie Sie vielleicht schon ahnten: All diese großen Persönlichkeiten — Persönlichkeiten, die die Welt revolutioniert haben und denen die wir es gern gleichtun würden — waren Menschen, die sich dazu entschlossen hatten zu vertrauen. Die meisten von ihnen vertrauten Gott mehr als den Menschen, und das gab ihnen wiederum den rechten Blick dafür, welchen Menschen sie vertrauten konnten.
Wenn Sie einmal darüber nachdenken, macht das durchaus Sinn. Man kann nicht lieben, ohne zu vertrauen. Ohne Vertrauen steht immer eine egoistische, schützende Schranke der Liebe im Weg. Wenn wir diese Schranke fallen lassen, können unglaubliche Dinge passieren. Welche Schranke bringt uns dazu, uns zu schützen und nicht zu vertrauen? Wenn Sie jetzt sagen: «Ach, das schon wieder», dann haben Sie recht. Es ist Angst.
Soll das also heißen, dass diese bedeutenden Persönlichkeiten, die alle vertrauen konnten, niemals etwas Schlechtes erlebten, das den Wunsch, sich zu schützen, in ihnen weckte? Natürlich nicht. Wenn Sie sich die Biographien von Jesus oder Gandhi oder Lincoln oder Mutter Teresa vornehmen, werden Sie ziemlich bald über harsche Kritik durch andere, Verfolgung, üble Nachrede und Anfeindungen lesen — kurzum all jene Dinge, die die meisten von uns dazu bringen, unsere Herzen zu verschließen. Indem wir jedoch diese Tür zuschlagen, wählen wir eine Lebensweise, die das Fundament zu allem legt, was destruktiv ist: Sie heißt Kontrolle. Sei es in Beziehungen, in der Gesundheit oder im Beruf — extreme Kontrolle ist für gewöhnlich wie ein langsames Sterben.
Ich hatte eine Klientin, die ihre Ernährung so extrem kontrollierte, weil sie empfindlich auf viele Lebensmittel reagierte und außerdem jahrelang mit einer Krankheit gerungen hatte. Obwohl sie nun nicht mehr krank war, hatten die Jahre des Kampfes und der Schmerzen panische Angst vor einem Rückfall bei ihr hinterlassen. Die Nahrungsaufnahme war vermutlich am leichtesten zu kontrollieren, da Diäthalten gesellschaftlich anerkannt ist. Ich untersuchte sie, als es ihr schon seit Längerem schlechtging. Nachdem ich sie mit einer bestimmten Technik (einer Art angewandter Kinesiologie) getestet hatte, riet ich ihr, einen Hamburger zu essen. Man hätte meinen können, ich hätte ihr nahegelegt, eine Bank zu überfallen oder ein Kind zu entführen! Sie war vollkommen schockiert. Die Schmerzen aufgrund ihrer Krankheit hatten eine so gewaltige Angst in ihr erzeugt, dass sie sie fast lähmte. Und ihre einzige Möglichkeit, mit dieser Lähmung umzugehen, bestand darin, ihr Leben maximal zu kontrollieren. Ich wusste wirklich nicht, ob ich sie jemals wiedersehen würde, so wütend war sie auf mich wegen meines Ratschlags — obwohl ich so freundlich und zugewandt gewesen war, wie ich nur konnte, da ich schon im Voraus wusste, dass sie es nicht besonders gut aufnehmen würde.
Am nächsten Tag rief sie an und kicherte wie ein albernes Schulmädchen. Sie erzählte von ihrer Erfahrung mit dem Hamburger und sagte, dass sie sich buchstäblich ab dem ersten Bissen besser fühlte. Muss sie deswegen nun täglich Hamburger essen, und will ich damit etwa sagen, dass man unbedingt rotes Fleisch in den Speiseplan aufnehmen sollte? Keineswegs. Aber in ihrer Situation brauchte sie, aus welchen körperlichen oder nicht körperlichen Gründen auch immer, eben einen Hamburger. Jedenfalls durchbrach er ihre Mauer der Angst, und seitdem ist sie eine vollkommen andere Person geworden. Sie ernährt sich übrigens noch immer sehr gesund, aber
Weitere Kostenlose Bücher