Der kleine Luegendetektor
Person ist, desto mehr Raum nimmt sie ein.
205. Mit den FüÃen scharren â Bei Tatortbegehungen und dergleichen sieht man oft, dass die Person mit den FüÃen scharrt und während des Verhörs Linien in den Sand zieht. Ich sah dieses Verhalten zum ersten Mal, als ich im Parker-Indianerreservat in einigen Mordfällen ermittelte, und vor nicht allzu langer Zeit, als ich Videoaufzeichnungen von Befragungen durchsah, die in Afghanistan auf offener StraÃe durchgeführt wurden. Das Vor- und Zurückbewegen des Beins hat auf den Befragten eine beruhigende Wirkung. Ich wäre sehr argwöhnisch, wenn jemand sich auf diese Weise verhält, und würde seine ÃuÃerungen grundsätzlich hinterfragen. Auch bei Kindern kann man dieses Verhalten übrigens bereits beobachten.
206. Ein Bein über das andere schlagen â Das Bein dient in diesem Fall als Barriere (das Knie ist hoch aufgestellt). Wird dieses Verhalten im Sitzen gezeigt, deutet dies auf Probleme hin. Ob nun zu Hause oder am Befragungsort: Ein Bein über das andere zu schlagen, gibt zuverlässig wieder, was die Person gerade empfindet. Man sieht dies oft, wenn ein unangenehmes Thema zur Sprache gebracht wird.
207. Flache FüÃe â Wenn FüÃe, die die ganze Zeit in Bewegung waren, plötzlich flach und unbeweglich auf dem Boden stehen, zeigt das Sorge und Unsicherheit an. Wir neigen dazu, immer dann in Schockstarre zu verfallen, wenn wir uns bedroht fühlen. Eine plötzliche Reglosigkeit deutet genau darauf hin. Die Schockstarre ist eine evolutionäre Reaktion, die dafür sorgt, dass Feinde uns nicht bemerken.
208. Die FüÃe zurückziehen â Manche Personen ziehen in einer Gesprächssituation plötzlich die FüÃe zurück und stellen sie unter dem Stuhl ab, wenn sie sich bedroht fühlen. Häufig bei unangenehmen Fragen; dabei kann es durchaus vorkommen, dass die FüÃe sehr energisch und ruckartig zurückgezogen werden. Durch das Wegbewegen der FüÃe wird ein gröÃerer Abstand hergestellt â eine natürliche Reaktion auf Bedrohungen.
209. Mit den FuÃgelenken die Stuhlbeine umschlingen â Dieses Verhalten weist in der Regel auf Unsicherheit, Angst und Besorgnis hin. Für manche Menschen kann dies aber auch eine übliche Sitzhaltung sein. Wenn ein Befragter auf eine Frage hin plötzlich seine FuÃgelenke um die Stuhlbeine schlingt, ist es sehr wahrscheinlich, dass ihm diese Frage nicht behagt. FuÃgelenke, die sich verschränken oder einen Gegenstand umschlingen, sind eine Form von Schockstarre.
210. Knie aufstellen und umarmen â Ein Verhalten, das man in Verhörsituationen oft bei Teenagern und manchmal auch bei Frauen sieht. Es dient der Beruhigung und Stressbewältigung.
211. Die Beine entkreuzen â Wenn wir im Stehen unsere Beine überkreuzen, fühlen wir uns normalerweise sehr wohl. In dem Augenblick aber, in dem wir uns bedroht oder unwohl fühlen, machen wir das Kreuzen umgehend rückgängig. Wenn Sie ein Gespräch oder Verhör im Stehen führen, sollten Sie darauf achten, ob eine Frage den Verdächtigen dazu veranlasst, seine Beine zu entkreuzen. Dies ist in der Regel ein gutes Indiz dafür, dass die Frage Unbehagen verursacht.
212. Die FüÃe wegdrehen â Wenn jemand auf eine heikle Frage hin seine FüÃe so platziert, dass sie zum nächsten Ausgang zeigen, gibt er damit zu verstehen, dass ihm die Frage unangenehm ist. Weil es sich somit um einen Ausdruck von Unbehagen handelt, kann ich daraus folgern, dass die Person vermutlich Dinge verschweigt, die für mich interessant sind â schlieÃlich will ich wissen, warum mir bestimmte Informationen vorenthalten werden. Führe ich die Befragung im Stehen durch und dreht mein Gegenüber seine FüÃe weg, weià ich, dass er eigentlich den Ort verlassen möchte und nur deshalb bleibt, weil ich ihn nicht gehen lasse. Daraus kann ich wiederum die Schlussfolgerung ziehen, dass er nicht unbedingt kooperationsbereit ist.
213. Mit dem Bein treten â Ein übergeschlagenes Bein, das immer wieder zittert und zuckt oder nach einer Frage plötzlich ausschlägt, deutet auf groÃes Unbehagen angesichts der gestellten Frage hin. Es handelt sich hierbei nicht um eine Beruhigungsgeste, es sei denn, die Person äuÃert dieses Verhalten die ganze Zeit über. Es ist vielmehr der unbewusste Versuch, etwas wegzutreten,
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