Der kleine Luegendetektor
Frauen, die verhört werden. Dieses Verhalten unterscheidet sich vom vorangegangenen Punkt, weil hier nicht massiert, sondern nur umarmt wird.
145. Stark schwitzen â Jemand, der unter hohem Stress steht, kann plötzlich stark zu schwitzen beginnen, weil sein Körper versucht, sich durch Verdunstung abzukühlen. Viele Drogenkuriere wurden an der Grenze abgefangen, weil sie die Einzigen waren, bei denen sich unter den Achseln SchweiÃringe bildeten und der Hals feucht glänzte. Achten Sie vor allem bei jenen Personen darauf, die etwas zu verbergen haben, möglicherweise über Täterwissen verfügen oder Informationen vorenthalten.
Hände
146. Hände in die Hüften, Daumen nach hinten und aufgestellte Ellbogen â Hier handelt es sich um ein Zeichen für Dominanz. Man sieht dieses Verhalten normalerweise, wenn eine befragte Person steht und sich mit dem Fragesteller auf Machtspiele einlässt. Oder wenn ein Problem vorliegt, über das sie sich aufregt.
147. Hände in die Hüften, Daumen nach vorne â Diese Geste ist eher ein Zeichen von Neugier und weicht vom vorigen Punkt in nur einem kleinen, aber wichtigen Detail ab. Wenn Zeugen stehen und sich einen Tatort oder Bilder von einem Verbrechen ansehen, nehmen sie diese Pose oft ein, weil sie neugierig sind. Verdächtige hingegen, die sich durch den Tatort bedroht fühlen, neigen dazu, die Daumen nach hinten zeigen zu lassen (siehe Punkt 146).
148. Sich vom Tisch wegdrücken â Ein Arm, der plötzlich steif wird und sich vom Tisch wegdrückt, gibt deutlich zu verstehen, dass die Person sich sehr von etwas bedroht fühlt, das soeben gesagt, offenbart oder gezeigt wurde. Manchmal erfolgt diese Geste langsam und allmählich, was man durchaus zur Kenntnis nehmen sollte, aber wenn sie plötzlich und unvermittelt eintritt, ist sie eher ein Hinweis auf Missfallen und das Bedürfnis, Distanz zu schaffen.
149. Mit Gegenständen spielen â Mit Schmuck oder Gegenständen spielen (die Armbanduhr aufziehen, mit dem Bleistift auf die Tischplatte klopfen, auf das Display des Mobiltelefons blicken) dient der Beruhigung. Man sieht dieses Verhalten oft bei Personen, die auf ein Verhör warten, aber auch in Gesprächspausen.
150. Die Hände zum Dach formen â Diese Geste ist möglicherweise das beste universelle Zeichen für Zuversicht und Souveränität. Hierbei bringt man die Fingerspitzen der gespreizten Hände zusammen und stellt sie so auf, dass sie ein Dach bilden. Zu dieser Geste neigen vor allem Menschen, die sich ihrer Sache sehr sicher sind. Sie können sich zwar irren, sind aber von sich bzw. dem Wahrheitsgehalt ihrer ÃuÃerung überzeugt. In dreiÃig Jahren Dienst als Ermittlungsbeamter habe ich noch nie jemanden beim Lügen die Hände zum Dach formen sehen â nicht ein einziges Mal.
151. Eingeschränkte Handbewegungen â einige Wissenschaftler (vor allem Aldert Vrij) meinen, dass Lügner dazu neigen, ihre Hände und Arme weniger zu bewegen. Das trifft zwar zu, aber so verhalten sich auch ehrliche Menschen, wenn sie Angst haben. Seien Sie also wachsam, wenn Sie reduzierte Armbewegungen sehen. Das Gehirn steuert Mimik und Gestik unwillkürlich, es liegt also an Ihnen als Fragesteller, die Gesprächssituation so zu gestalten, dass Sie die korrekten Antworten bekommen.
152. Abgewandeltes Dach â Ein abgewandeltes Dach ist ebenfalls ein zuverlässiges Indiz, das Selbstbewusstsein signalisiert. Hierbei verschränken sich die Finger, wobei nur die Zeigefinger aufgestellt sind und sich an den Spitzen berühren. Es wirkt bescheidener als das normale Dach, bringt aber ebenso Zuversicht und Souveränität zum Ausdruck.
153. Händeringen â Händeringen ist ein Zeichen, das für Sorge, Zweifel, Nervosität und Unsicherheit steht. Je nachdem, wie fest sich die Hände umklammern, steht die Person unter mehr oder weniger Druck. Wenn sich an den Fingern oder Händen weiÃe oder rote Flecke bilden, ist das Stressniveau offensichtlich hoch.
154. Verräterische Gesten â Unsere Hände unterstreichen oft unsere ÃuÃerungen, beispielsweise wenn wir ein groÃes quadratisches Paket beschreiben und unsere Hände zur Visualisierung benutzen. Lügner begehen oft Fehler, indem sie mit ihren Gesten das falsche Objekt, das falsche Ereignis oder sogar die falsche Richtung darstellen. Ich hatte es einmal mit einem
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