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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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und Schlackehalden ringsum, und schließlich mitten zwischen die schäbigen Plastoidgebäude geraten war, die durch Vernachlässigung zur einzig unbewohnten Zone des Planeten verkommen waren, war es ihm in den Sinn gekommen, dass selbst der Dreck und die Steine dieser Welt von minderwertiger Qualität sein mussten. »Und wann schreiten wir nun zur Tat?«
    »Früh genug«, entgegnete Fett. »Es gibt noch ein paar Dinge, die vorher überprüft werden müssen.« Die Stimme des fernen Kopfgeldjägers sprach mit empörender Geduld und Logik. »Wir können uns keinen Fehler erlauben. Wir werden nur einen Schuss auf diesen Bursche haben. Wenn wir ihn aufscheuchen und er setzt sich auf seinem wie auch immer beschaffenen vorbereiteten Fluchtweg ab - über den er ganz sicher verfügt -werden wir ihn nicht noch einmal aufspüren können. Dann haben wir ihn verloren.«
    Diese Möglichkeit ließ Bossks Blut sogar noch kälter fließen als bei normaler homöostatischer Temperatur. Er hatte alles auf diesen Job gesetzt, darauf, Trhin Voss'on't zu schnappen und den abtrünnigen Sturmtruppler an den Imperator auszuliefern. Was auch immer dann mit Voss'on't geschehen würde, interessierte Bossk nicht mehr; er ging nur davon aus, dass es sich um nichts Nettes handeln würde. Der Imperator war nicht gerade bekannt dafür, mit den Versagern in seinen Reihen nachsichtig umzugehen. Und vor allem Verräter wurden gewiss weit mehr als nur streng abgestraft. Ein Schaudern lief über die Schuppen an Bossks Schulter und Rücken. So unbarmherzig und unempfindlich gegen Unbarmherzigkeit alle Trandoshaner auch sein mochten - er hatte sich vor langer Zeit, vor dem Beginn seiner Karriere als Kopfgeldjäger geschworen, dem Imperator niemals in die Quere zu kommen. Auf diesem Weg, rief sich Bossk ins Gedächtnis, erwartet einen nichts als ein großer Haufen Kummer. Sollen doch diese hochgesinnten Rebellen die Schläge einste- cken, die sie ganz ohne Zweifel erreichen werden.
    Und ich, dachte Bossk, stecke derweil das Kopfgeld für diese Ware ein. All seine Pläne, die darauf abzielten, die Partei der Wahren Gilde kalt zu stellen und die alte Kopfgeldjägergilde mit ihm an der Spitze neu zu gründen, hingen davon ab, diesen Berg aus Credits einzustreichen, den Palpatine auf Trhin Voss'on'ts Kopf und auf die Wiederbeschaffung der Kodes ausgesetzt hat, mit denen sich Voss'on't heimlich davongemacht hatte. Bossk wusste aus langer Erfahrung und aufgrund der Einsicht in sein eigenes Reptilienherz, wie die Kopfgeldjäger tickten. Mit diesem Haufen Credits konnte man sich eine Menge Loyalität kaufen. Es hatte überhaupt keinen Sinn, ein Kopfgeldjäger zu sein, wenn man nicht bereit war, seine edleren Instinkte dem Meistbietenden zum Verkauf anzubieten.
    Und natürlich gab es einige, die sehr viel boten . und manche, die sogar noch was drauflegten. Bossk nahm noch einen Schluck von der säuerlichen Flüssigkeit in dem Becher vor ihm. Er schmeckte das Zeug nicht einmal, während er weiter über seine gewichtigen Sorgen nachgrübelte. Das hängt ganz davon ab, wie viele Credits man hat. Er nickte sich bedächtig zu. Und man kann niemals genug haben. Selbst bei dieser enormen Belohnung für Trhin Voss'on't konnte man unmöglich leugnen, dass es ein Unterschied war, ob man die Hälfte der Credits oder die ganze Summe einsackte. Es war ihm bei diesem Job von Anfang an als eine Schande erschienen, dass Boba Fett, der diese Credits nicht mal annähernd so dringend benötigte wie er selbst, ein so großes Stück vom Kuchen abbekommen würde. Wirklich eine Schande, dachte Bossk. Vor allem, wenn man bedachte, dass er hier unten war, die ganze Arbeit machte und sämtliche Risiken allein trug, und das in Reichweite eines gefährlichen Sturm- trupplers, während Boba Fett nicht mal auf der Planetenoberfläche, sondern irgendwo jenseits seiner Lufthülle weilte.
    Der Inhalt des Bechers hatte in seiner Magengrube einen feucht schwelenden Brand entfacht, den er jedoch ignorierte. Schließlich musste er über vieles nachdenken.
    Bossk ließ die verwickelten Gedankengänge im Hinterkopf weiter laufen, während er Trhin Voss'on't heimlich im Auge behielt. Was man auch immer über Boba Fett sagen konnte, in einer Sache hatte der Mann absolut Recht. Der abtrünnige Sturmtruppler verfügte bestimmt über Mittel und Wege, sich zu verteidigen. Andernfalls wäre es geradezu selbstmörderisch, wenn sich Voss'on't einfach für jedermann sichtbar hier niederließ. Bossk bildete sich

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