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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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was ich hier tue. Ich möchte nicht, dass sie zu dem Schluss kommt, ich sei angesichts ihrer möglichen Reaktion darauf zu nervös gewesen und hätte es ihr deswegen bewusst vorenthalten. Ich glaube zwar nicht, dass sie sich von Younger anstecken lässt und ebenfalls anfängt, auf Zeit zu spielen, aber da könnte ich mich ja auch täuschen. Und ich war ihr gegenüber von Anfang an so offen, wie das nur möglich war. Sogar über Green Pines habe ich ihr die Wahrheit erzählt. Ich möchte auf keinen Fall das Maß an Vertrauen gefährden, das wir uns mittlerweile erarbeitet haben.«
    Darüber grübelte Nimitz, die grasgrünen Augen nachdenklich zu Schlitzen verengt. Im Gegensatz zu allen anderen Mitgliedern von Honors Delegation hatte er Eloise Pritcharts Geistesleuchten sogar noch deutlicher schmecken können als Honor selbst. Für sie war ganz offensichtlich, dass der ’Kater vor dem Hintergrund seiner eigenen Erfahrungen über das nachdachte, was sie gerade gesagt hatte. Und Honor wollte ihn auch gewiss nicht hetzen. Anders als die Manticoraner, die sich immer noch weigerten, den Baumkatzen echte Intelligenz zuzusprechen – angesichts der Belege aus jüngster Zeit nahm die Zahl dieser Skeptiker allerdings rasch ab –, brachte Honor Alexander-Harrington den ’Katzen beachtlichen Respekt entgegen, was ihre Fähigkeit betraf, auch komplexe Sachverhalte zu begreifen. Und für Nimitz galt das natürlich ganz besonders – vor allem, wenn es dabei um die menschliche Natur ging.
    Schließlich bewegten sich wieder Nimitz’ Finger. Honors Augen weiteten sich.
    ›Du möchtest ihr das erzählen, weil du sie magst‹, erklärte er.
    »Ich ...«, setzte sie an. Doch dann stockte sie, weil Nimitz wieder einmal genau ins Schwarze getroffen hatte.
    »Ja, du hast recht«, gestand sie. »Und vielleicht ist das gar nicht gut.« Sie verzog die Lippen zu einem reumütigen Lächeln. »Ich glaube nicht, dass echte, hartgesottene, professionelle Diplomaten die Leute mögen sollten, denen sie einen Vertrag abschwatzen wollen.«
    ›Na und?‹, signalisierte Nimitz. ›Dafür hat dich Seele-aus-Stahl doch nicht hierhergeschickt. Sie hat dich hierhergeschickt, um eine Übereinkunft zu erzielen, nicht bloß zum Reden, Debattieren und Streiten. Außerdem mag ich Sucht-die-Wahrheit auch.‹
    »›Sucht-die-Wahrheit‹?«, wiederholte Honor, lehnte sich zurück und blickte ihrer ’Katz fest in die Augen. »Du findest, das sollte ihr Baumkatzenname sein?«
    Nimitz nickte, und Honors Augen verengten sich. Im Allgemeinen erwiesen sich die Namen, die Baumkatzen Menschen gaben, als außergewöhnlich zutreffend. Gewiss, einige fielen eher assoziativ als beschreibend aus – ihr eigener beispielsweise: Tanzt-auf-den-Wolken. Doch selbst derartige Namen verrieten doch immens viel über die betreffenden Menschen. Und wo Honor nun darüber nachdachte, kam sie zu dem Schluss, dass ›Sucht-die-Wahrheit‹ ihrer eigenen Einschätzung von Pritcharts Persönlichkeit bemerkenswert nahe kam.
    Nun mach mal langsam, Honor! , schalt sie sich innerlich. Ganz bestimmt möchtest du, dass ihre Persönlichkeit so aussieht. Und für Nimitz gilt gewiss das Gleiche. Vielleicht lest ihr beide einfach viel zu viel in das hinein, was ihr von ihr auffangt.
    Vielleicht aber auch nicht.
    »Ist dir auch schon für Thomas Theisman ein Name eingefallen?«, fragte sie.
    Nimitz rechte Echthand beschrieb den Buchstaben ›S‹ und ›nickte‹ dann auf und ab – das Zeichen für ›Ja‹. Doch Honor hatte das Gefühl, als bewege sich ihr ’Kater ein wenig langsamer als sonst. Eine oder zwei Sekunden lang blickte er sie an, und Honor wölbte die Augenbrauen. Sie spürte deutlich, wie Nimitz zögerte. Nicht, weil er besorgt war, wie sie wohl darauf reagieren würde, nein ... es war eher, als rechne er damit, sie werde ihm nicht glauben.
    Dann hob er die rechte Echthand, die Handfläche einwärts gedreht, tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Stirn und beschrieb mit der Fingerspitze langsam einen Halbkreis im Uhrzeigersinn. Während die Hand aufstieg, krümmte Nimitz den Finger und streckte ihn dann wieder aus. Mehrmals. Damit wechselte er zwischen der Zahl ’1’ und dem Buchstaben ›X‹ hin und her. Schließlich drehte er die Handfläche zu Honor und schloss die Hand, um erneut das ›N‹ anzuzeigen. Kurz darauf führte er beide Hände vor der Brust zusammen und verschränkte Daumen und Zeigefinger, bevor er die Hände unter das Kinn legte. Nur die rechte Hand berührte

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