Der Mann mit dem roten Zylinder
kann ich denn kommen? Soll ich meinen Fußball mitbringen? Ich verspreche Ihnen auch, daß ich mir jeden Tag den Hals wasche und mich kämme. Ehrenwort, ich...“
Patò muß Knuts Redestrom gewaltsam stoppen. Schnell legt er ihm die flache Hand auf den Mund.
„Hör zu, mein Sohn, ich werde deiner Mutter alles schreiben. Und du kannst mir ja auch einmal einen Brief schreiben... Und jetzt müssen wir uns schleunigst verabschieden... Sieh, die Türen werden schon geschlossen...“ Patò wendet sich seinem dänischen Kollegen zu und meint verschmitzt:
„Wenn Sie in Ihr Büro kommen, lieber Trellen, werden Sie dort ein Glas mit Wasser finden. Mit besonderem Wasser, versteht sich. Es ist sozusagen mein Abschiedsgeschenk für Sie...“
„Ein Glas Wasser?“ Anscheinend weiß Trellen nichts damit anzufangen. Trotzdem verzieht er sein Gesicht zu einer Grimasse, die Dankbarkeit ausdrücken soll.
„In dem Wasser schwimmt ein Korallenfisch. Aber fragen Sie mich nicht nach seinem Namen...“
Sven Trellen hat es nun doch die Sprache verschlagen. Und bevor er noch etwas sagen kann, ist Patò bereits in den Wagen geklettert. Keine Sekunde zu früh, denn fast im gleichen Augenblick setzt sich der Expreß in Bewegung.
„Ist doch ein Teufelskerl, dieser Patò, was, Toffi?“
Als er keine Antwort erhält, wendet sich Trellen um. Doch statt des erwarteten Knut steht da nur ein Bahnbeamter, der an die Mütze tippt und mit finsterer Miene Trellen auffordert: „Sagen Sie Ihrem Sohn, daß er sofort herunterkommen soll!“
Verständnislos blickt Sven Trellen den Beamten an.
„Meinem Sohn?“
Der Uniformierte deutet nach oben. Zum zweitenmal in kurzer Zeit bleibt Trellen die Spucke weg.
Knut Larsen steht mit einem Taschentuch auf dem Dach einer Telefonzelle und winkt, winkt und winkt.
Nach vierzehn Tagen...
Sicher werdet ihr noch wissen wollen, wo Doktor Björnson die echten Edelsteine versteckt hatte.
Nun, diese Frage klärte die Kopenhagener Kriminalpolizei.
Nachdem der diebische Rechtsanwalt vierzehn Tage stumm wie eine Auster geblieben war, legte er am fünfzehnten Tag nach seiner Verhaftung ein volles Geständnis ab. Und so konnte man die kostbaren Steine noch am gleichen Tag aus ihrem Versteck holen. Einem Versteck, das einfach und deshalb doppelt raffiniert war. Wohl verwahrt lagen sie in einer Zigarrenkiste, die für jeden sichtbar auf Björnsons Schreibtisch stand. Allerdings mußte man zunächst zwei Lagen edler Zigarren zur Seite räumen. So kam Felix Steinbach, wenn auch verspätet, doch noch zu seinem Erbe.
Perry-Clifton-Detektivgeschichten von Wolfgang Ecke im Loewes Verlag:
Der Herr in den grauen Beinkleidern
Ein Diamanten-Diebstahl versetzt ganz London in Aufruhr und Schrecken.
Die Dame mit dem schwarzen Dackel
Tatbestand: Schmuckdiebstahl — Tatort: London — Täter: Der große Unbekannte.
Das Geheimnis der weißen Raben
Spukt es auf Schloß Catmoor in Schottland?
Die Insel der blauen Kapuzen
Wer hat Perry Clifton nachts auf die verlassene Insel gelockt?
Das unheimliche Haus von Hackston
In Hackston werden bunte Geigen hergestellt. Welches Geheimnis steckt dahinter?
Das geheimnisvolle Gesicht
Cliftons schwerster Fall führt den Detektiv von London nach Basel, München und Wien.
Der silberne Buddha
Ein raffiniert eingefädelter Diebstahl gibt Perry Clifton Rätsel über Rätsel auf.
Spionagering Rosa Nelke
Detektivgeschichten und Krimirätsel — Fall für Fall ein Knobelvergnügen.
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