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Der Meister des Drakung-Fu

Titel: Der Meister des Drakung-Fu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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Sie war sich nicht sicher gewesen, ob sie als Halbvampire überhaupt Zugang bekommen würden. Davon, dass man seine Eckzähne in irgendwelche Buchsen stecken musste, hatte sie auch noch nichts gehört. Wie gut, dass sie ihre Mutter noch nicht zum Abfeilen der Eckzähne aufgefordert hatte. Sie nannte das ›wöchentliche Dentiküre‹ Daka nannte es ›wöchentliche Dentitortur‹.
    »Guck mal, der kennt dich!«, sagte Helene und zeigte auf den Bildschirm.
    HOI BOI, DAKARIA TEPES!, stand dort ganz oben.
    »Aber nicht besonders gut«, meinte Silvania.
    Daka verdrehte den Kopf, um die Schrift lesen zu können, die jetzt wieder richtig herum auf dem Bildschirm stand. Dann nickte sie. Dakaria wurde sie nur von Lehrern, Reisepasskontrolleuren und anderen zwielichtigen Amtsträgern genannt. Und von Computern.
    Daka flog von der Leine und stellte sich neben Helene und Silvania.
    Unter der Begrüßungszeile erschienen mehrere Symbole. Es waren lauter kleine Kreise. Wie eine Tapete füllten sie die ganze Seite. In einem Kreis war ein Teller Spaghetti abgebildet, in einem anderen ein Elchkopf, im nächsten der Eiffelturm, im Kreis links davon eine Matrioschka, daneben war ein Kreis mit einem Stier. In der Mitte stach ein schwarzer Kreis heraus, in dem eine weiße Fledermaus mit roten Augen blinkte. Insgesamt waren es mindestens 100 Kreise.
    »Sollen das die Sprachen sein?«, fragte sich Silvania laut.
    »Vampwanisch«, sagte Daka und fuhr mit der Maus über den Kreis mit der Fledermaus. Sie wollte schon darauf klicken, als Helene sie am Arm zog.
    »Klick da drauf!« Helene zeigte auf einen Kreis mit einem Gartenzwerg.
    Daka klickte auf den Gartenzwerg und eine Seite mit verschiedenen Rubriken baute sich auf.
    Auf der rechten Seite konnte man etwas über sich eintragen, zum Beispiel wann man geboren oder gebissen wurde, wo und von wann bis wann man in den Vampirgarten gegangen ist, welche Lieblingsblutgruppe man hat und ob man auf der Suche nach Flugbegleitern, muffigen Abenteuern, gruftigen Sargpartys oder einer vollblutigen Mahlzeit war.
    Auf der linken Seite konnte man Anhänger einer bestimmten Blutgruppe werden, virtuelle Fledermäuse verschicken (wahlweise mit Herz, Harzer Käse oder einem Kanister Blut in den Krallen), Eckzahnpflegetipps austauschen und jemanden greißen (was eine Mischung aus liebevollem Beißen und Grüßen war).
    In der Mitte der Seite lag ein Sarg. Auf dem Deckel war eine Fledermaus abgebildet. Sie war schwarz und ihre lilafarbenen Augen funkelten. Als Daka auf den Deckel klickte, ging der Sarg mit einem Knarren auf. Eine Fledermaus flog quer über den Bildschirm. Sie wandte den Kopf dabei kurz zum Betrachter und grinste breit.
    Auf der Innenseite des Deckels waren verschiedene Wörter eingeritzt. Dort konnte man im VampirVZ nach Freunden suchen und sie dann in seinen Sarg einladen. Man konnte sehen, welche Freunde gerade auch ihren Sargdeckel im VampirVZ geöffnet hatten. Man konnte die Sargbesucher wissen lassen, was man gerade machte. Und man konnte an die Särge der anderen anklopfen. Daneben gab es noch viele verschiedene andere Aktivitäten.
    »Virtueller Zwilling«, las Daka vom Sargdeckel vor. »Was ist das denn?«
    »Wahrscheinlich jemand, mit dem du viele Gemeinsamkeiten hast«, sagte Helene.
    »Oder dein Traumpartner. Dein Seelenverwandter. Der kühne Eroberer deines Herzens«, hauchte Silvania und bekam rote Kringel um die Augen.
    Daka sah ihre Schwester einen Moment irritiert an. »Ein echter Zwilling reicht mir.« Sie richtete den Blick wieder auf den Bildschirm. Der Sargboden war, abgesehen von ein paar Spinnweben, leer. Ungefähr dort, wo der Kopf ruhen würde, lag ein Zettel, auf dem mit blutroter Schrift stand: Hier können deine Freunde dir mit ihren Eckzähnen eine Nachricht einritzen.
    »Los, suchen wir mal jemanden«, sagte Helene. »Wie wäre es mit ... Murdo?« Jetzt war es Helene, die rote Kringel im Gesicht bekam.
    Daka tippte beziehungsweise ritzte Murdos vollständigen Namen in den Sargdeckel: Murdo Dako-Apusenu. Kaum hatte sie auf Enter gedrückt, flog eine dicke Fledermaus links aus dem Bildschirm und hinterließ eine dunkelblaue Wolke, die aus ihrem Hinterteil kam. Zwei Sekunden später kam die dicke Fledermaus rechts wieder ins Bild, als wäre sie eine Runde um den Laptop geflogen. Sie setzte sich auf den Sargrand, rülpste einmal leise und daraufhin erschienen mehrere Informationen.
    Silvania kniff die Augen zusammen und studierte den Bildschirm. »Also, die gute

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