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Der neutrale Planet

Der neutrale Planet

Titel: Der neutrale Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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gut, schicken Sie sie rauf.«
    Als nächster meldete sich Funker Klaristenfeld.
    »Sir, Meldung vom Stützpunkt auf Fasolt. Der Start eines Schiffes auf Fafner wird von dort aus bestätigt. Man dachte, das seien wir.«
    »Sagen Sie den Trotteln Bescheid«, knurrte Harskin. »Und sie sollen auf das Schiff von Rigel achten. Wahrscheinlich ist es auf dem Rückweg nach Fasolt.«
    Der Türgong ertönte. Harskin drückte auf die Taste, und Lloyd kam herein, mit der Strahlerpistole einen überaus wütenden Rigelaner vor sich hertreibend.
    »Wo haben Sie ihn gefunden?« fragte Harskin.
    »Er trieb sich in der Umgebung des Schiffes herum«, erklärte Lloyd gepreßt. »Ich suchte die Gegend ab, als ich die Explosion hörte. Ich hob den Kopf und sah das Rigelaner-Schiff davonfegen. Dann kam der Kerl da aus dem Dickicht und fing an, auf rigelanisch zu fluchen wie der Teufel. Er sah mich nicht einmal, bis ich ihm den Strahler unter die Nase hielt.«
    Harskin sah den Rigelaner an.
    »Wie heißen Sie und welchen Rang bekleiden Sie?«
    »Drei Siebenundneunzig Unbezwingbar«, sagte das fremde Wesen. Es war ein mächtiger Zweimetertyp, bedeckt mit grobem, starrem schwarzem Haar und einem hellgelben Lederharnisch. Seine Augen funkelten kalt. Er wirkte zornig. »Spion Erster Klasse«, sagte er.
    »Das erklärt also, was Sie bei unserem Schiff gemacht haben, Drei Siebenundneunzig Unbezwingbar«, sagte Harskin. »Was können Sie mir über den plötzlichen Start sagen?«
    »Gar nichts. Ich erfuhr erst davon, als es schon passiert war. Man hat mich ausgesetzt! Einfach zurückgelassen!« Der Rigelaner verfiel in seine eigene Sprache und zischte empört.
    »Sie haben Sie einfach dagelassen?« wiederholte Harskin verblüfft. »Dann müssen sie es aber sehr eilig gehabt haben.« Er wandte sich Lloyd zu. »Schaffen Sie den Gefangenen in die Arrestkabine und sorgen Sie dafür, daß er dort bleibt. Dann nehmen Sie sich zwei Leute und kämmen die Gegend nach Archer ab. Ich will wissen, was die Rigelaner veranlaßt hat, so schnell das Weite zu suchen, daß sie nicht einmal ihren eigenen Spion mitgenommen haben.«
    Wie sich herausstellte, war sehr wenig Durchkämmung nötig, um Archer zu finden. Harskins Spion kehrte eine Dreiviertelstunde später zur ›Peccable‹ zurück, nach dem langen Querfeldeinlauf völlig außer Atem.
    Er brauchte fünf Minuten, um sich so weit zu beruhigen, daß er berichten konnte.
    »Ich habe die Rigelaner zu ihrem Schiff zurückverfolgt«, sagte er. »Sie waren alle dort versammelt, und ich wartete im Unterholz. Nach einer Weile zogen sie zum Gnorph-Dorf, und ich folgte ihnen.«
    »Irgendein Versuch der Abwehr?« fragte Harskin.
    »Ja, Sir.« Archer grinste verlegen. »Ich habe ihn umgebracht.«
    Harskin nickte.
    »Weiter.«
    »Sie erreichten das Dorf. Ich blieb an die dreißig Meter hinter ihnen und schaltete meinen Wandler ein, damit ich hören konnte, was sie sagten.«
    »Schlecht, aber unvermeidlich«, sagte Harskin. »Im Schiff könnte jemand die Energieabgabe geortet haben. War aber wohl nicht der Fall. Was passierte im Dorf?«
    »Sie stellten sich vor und behaupteten das Übliche – was wir auch gesagt haben, von Frieden und Freundschaft und so. Dann fingen sie an, Geschenke zu verteilen. Kapitän Vierzehn Ohnetod sagte, das diene dazu, die Freundschaft zwischen Rigel und Fafner zu festigen – nur sagte er natürlich nicht Fafner.
    Sie verteilten Spiegel und kleine Kraftwellengeneratoren und alle möglichen Dinge. Die Gnorphe nahmen alles und stapelten es abseits. Die Rigelaner gaben immer mehr, und der Stapel wuchs. Dann sagte Vierzehn Ohnetod endlich, nach seiner Meinung reichten die Geschenke aus. Er begann die Art des Vertrages zu erklären. Einer von den Gnorphen trat vor und deutete auf den Stapel. ›Seid ihr mit dem Liefern jetzt ganz fertig?‹ fragte er ziemlich verdrossen. Der Rigelaner reagierte betroffen und sagte, nach Unterzeichnung des Vertrages gebe es noch mehr Geschenke. Und das war der letzte Tropfen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Es ging so schnell, daß ich mir nicht sicher bin. Aber plötzlich schwangen alle Gnorphe ihre Speere und machten drohende Gesichter, dann warf jemand einen Speer nach einem der Rigelaner. Dann ging es los. Die Rigelaner hatten ein paar Handfeuerwaffen dabei, aber sie waren so nah, daß sie kaum Gelegenheit hatten, sie zu gebrauchen. Es war ein richtiges Massaker. Etwa die Hälfte der Rigelaner entkam, darunter Kapitän Ohnetod. Ich versteckte mich im Unterholz,

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