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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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durch ihn wurde das Schiff kommandiert. Er war ein allmächtiger, hirnloser Roboter.
    »Geschützräume melden Zustand Rot Eins.«
    »Infanteriekommandant meldet Zustand Rot Eins.«
    »Staley, die Infanteristen, die nicht für Wachposten eingeteilt sind, sollen die Suche nach diesen entflohenen Splits fortsetzen«, befahl Blaine.
    »Aye, aye, Sir.«
    »Reparaturzentrale meldet Zustand Rot Eins.«
    Das Split-Schiff bremste mit auf die Mac Arthur gerichtetem Antrieb ab. Die Glut verschmelzenden Wasserstoffs flammte wie eine kleine Sonne auf den Bildschirmen des Kreuzers. Rod studierte sie besorgt. »Sandy, wie lange können wir uns von diesem Antrieb anpusten lassen?«
    »Is’ nich’ sehr heiß, Käptn«, meldete Sinclair über das Vidifon. »Das Feld wird zwanzig Minuten oder länger gut damit fertig. Die Flamme is’ auch ziemlich breit, so dass das Feld kaum überhitzte Stellen kriegen wird.«
    Blaine nickte. Er war zu demselben Schluss gekommen, aber es war immer besser, auch noch die Meinung eines anderen einzuholen. Er beobachtete, wie der grelle Lichtfleck immer größer wurde.
    »Scheinen ganz friedlich zu sein«, meinte Rod zu Renner. »Selbst wenn das ein Kriegsschiff sein sollte.«
    »Ich glaube nicht, dass es eins ist, Kapitän.« Renner wirkte recht unbeteiligt. Auch im Falle eines Angriffs durch das Split-Schiff würde er wahrscheinlich mehr Zuschauer als Betroffener sein. »Zumindest zielen sie mit ihrem Antrieb nicht genau auf uns.
    Höflichkeit ist alles.« »Leider nicht. Der Feuerstrahl verbreitert sich, und ein Teil streift unser Langston-Feld: damit können sie seine Wirkung gut beobachten.« »Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Infanterieposten melden Zivilisten in Korridoren von B-Deck, Schott zwanzig.«
    »Verdammt nochmal!« brüllte Blaine. »Das ist die Astronomieabteilung. Machen Sie diese Gänge frei!«
    »Wird wohl Buckman sein«, meinte Renner grinsend. »Die Männer werden’s nicht leicht haben, ihn in seine Kabine zu kriegen …«
    »Ja. Mr. Staley, sagen Sie den Soldaten, dass Buckman in seine Kabine zu bringen ist, selbst wenn sie ihn hinschleifen müssen.«
    Whitbread grinste in sich hinein. Die Mac Arthur befand sich in freiem Fall, ihre Rotation war aufgehoben. Wie schleifte man jemanden bei absoluter Schwerelosigkeit?
    »Torpedoräume melden Zustand Rot Eins. Torpedos scharf und abschussbereit.«
    »Einer von den Köchen glaubt, eben ein Mini-Split gesehen zu haben«, sagte Staley.
    »Die Infanteristen sind schon unterwegs.«
    Das fremde Schiff schob sich näher, unsichtbar hinter der grellweißen Glut seines Antriebs. Sie manövrieren aber verdammt knapp, dachte Blaine. Der negative Beschleunigungswert hatte sich nicht um einen Bruchteil verändert. Offensichtlich verließen sie sich hundertprozentig auf alles – auf Antrieb, Computer, Sensoren …
    »Maschinenraum meldet Zustand Rot Eins. Feld auf Maximalstärke.«
    »Die Infanteristen haben Dr. Buckman in seine Kabine geschafft«, berichtete Staley.
    »Dr. Horvath ist am Vidifon. Er wünscht sich zu beschweren.«
    »Hören Sie sich an, was er zu sagen hat, Staley. Aber nicht zu lange.«
    »Geschützmannschaft meldet alle Batterien auf fremdes Schiff ausgerichtet.
    Visierautomatik mit Nachlauf eingeschaltet.« Die Mac Arthur war nun in vollem Alarmzustand. Alle Mann warteten auf ihren Posten. Sämtliche nicht benötigten Ausrüstungsgegenstände und Geräte, die sonst nahe der Bordwand lagen, waren ins Schiffsinnere geschafft worden.
    Der Turm, in dem Blaines Dienstkabine lag, ragte wie eine dicke Flosse aus dem Rumpf des Kreuzers. Bei Rotationsschwere herrschte dort etwas mehr als ein Ge, da der Raum weit genug von der Hauptachse des Schiffs entfernt war. In einem Gefecht allerdings war der Turm das erste, was weggeschossen wurde. Blaines Kabine war jetzt nur noch ein leeres Gehäuse – sein Schreibtisch und die wichtigeren Sachen waren längst automatisch ins Innere gezogen worden, in einen der Null-Ge-Freizeiträume.
    Jeder nicht benutzte Raum im Innern des Schiffs war mit Menschen und Geräten vollgestopft, während die äußeren Decks leer waren, um den Reparaturmannschaften Platz zum Arbeiten zu schaffen.
    Das Split-Schiff näherte sich rasch. Noch immer war von ihm nicht mehr zu erkennen als ein greller, anwachsender Lichtfleck, der heiße Plasmastrahl eines Fusionsantriebs, der im Langston-Feld der Mac Arthur verging.
    »Geschützraum meldet Bremsbeschleunigung des fremden Schiffs null Komma acht sieben null

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