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Der Tod aus dem Norden

Der Tod aus dem Norden

Titel: Der Tod aus dem Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiter töten. Es ist ein unheimlicher Fluch, der uns getroffen hat. Die Braddocks haben es gewußt. Sie hätten ihn nicht lösen sollen. Jetzt können wir nur beten.«
    »Ich werde alles versuchen.«
    Sie streckte mir ihre Hand entgegen, die wie eine weiße Vogelkralle aussah. »Das müssen Sie auch. Stoppen Sie die Brut, sonst sind wir alle verloren.«
    »Ja«, flüsterte ich, »das glaube ich auch.«
    Die alte Frau zog sich zurück. Ich bekam wieder Gelegenheit, mich um die Zombie-Krieger zu kümmern.
    Sie hatten ihre Reihe zwar nicht aufgelöst, aber die Formation verändert. So hatte sich Leif, der Grausame, abgesondert. Er war vorgegangen und schlug den Weg abermals in Richtung Kirche ein.
    Ich stand zu weit entfernt, um etwas erkennen zu können, wollte aber ungesehen an die Gruppe heran.
    Da gab es nur eine Möglichkeit: durch die Gärten oder über die Dächer klettern.
    Niedrig genug waren die Häuser. Ich drückte mich an einen sehr schmalen Einschnitt zwischen zwei Bauten. Selbst in diesen engen Tunnel hatte der Wind den Abfall geweht. Ich stieg durch den Dreck hinweg. Eine Katze huschte an mir vorbei. Dann gelangte ich einen kleinen Garten. Die anderen verteilten sich in unterschiedlicher Größe hinter den Häusern, abgesichert durch Zäune, die nicht mehr standen. Der Wind hatte sie einfach umgerissen. Er spielte auch noch jetzt mit den Resten, obwohl er an Stärke einiges verloren hatte. Parallel zur Straße lief ich weiter. Wenn ich Glück hatte, endete der letzte Garten dort, wo auch der Platz begann. Dieses Glück war mir nicht beschieden, denn ein barackenähnlicher Bau versperrte mir den weiteren Weg.
    Für mich gab es nur die Möglichkeit, auf das Dach zu klettern, um freie Sicht auf die andere Seite zu bekommen. Zum Glück war die Außenwand nicht zu glatt. Der Putz besaß kleine Löcher und Risse, wo ich mich abstützen konnte.
    Am Haken eines Fensterladens hielt ich mich fest, zog mich hoch und stemmte mich auf einer schmalen Fensterbank ab und rollte mich wenig später auf das Dach.
    Wie eine Schlange wand ich mich weiter.
    Auf der anderen Seite blieb ich liegen. Der Wind heulte in meinen Ohren. Irgendwo hatte er Staub in die Höhe gewirbelt, der in mein Gesicht schlug, so daß ich gezwungen war, die Augen zu schließen. Ich hatte diesmal Glück gehabt und genau den richtigen Weg gewählt, denn mein Blick fiel über den Dachrand hinweg auf den freien Platz, der sich vor der Kirche befand.
    Über ihn fegte der Wind.
    Die Wikinger hatten sich zurückgehalten, bis auf einen. Ihr Häuptling marschierte mutterseelenallein und gegen den Wind gestemmt über den Platz.
    Von der anderen Seite löste sich eine düstere Gestalt aus der Dämmerung.
    Ich traute meinen Augen nicht und konnte es schon gar nicht fassen, aber es war kein Irrtum.
    Ich kannte das Wesen.
    Es war die Puppe!
    ***
    Und jetzt lebte sie!
    Sie ging mit steifen, wie mechanisch wirkenden Schritten über das Pflaster, hatte den Blick nach vorn gerichtet und fixierte dabei eine einzige Person.
    Den Grausamen Leif!
    Vor tausend oder mehr Jahren hatten er und seine Männer wegen dieser Puppe sich selbst umgebracht. Jetzt, die vielen Jahrhunderte später, trafen sie wieder zusammen.
    Ein Wahnsinn!
    Ich blieb noch auf dem Dach, um zu beobachten, was beide voneinander wollten.
    Die Wikinger-Zombies bildeten hinter ihrem Anführer eine Mauer, in der sich nichts bewegte. Allein Leif ging vor, den Helm auf seinem Schädel, bewaffnet mit einem Schwert, der Streitaxt, aber keinem Bogen oder Pfeilen.
    Daß dieses Treffen wichtig war, stand fest. Beide mußten darauf hingearbeitet haben und hatten selbst eine dermaßen lange Zeitspanne überstanden.
    Noch trennten sie ungefähr fünf Schritte. Keiner von ihnen traf Anstalten, stehenzubleiben.
    Etwas hatte mich schon seit Beginn meiner Entdeckung irritiert. Erst beim weiteren Nachdenken kam ich auf die Lösung.
    In der Puppe oder lebenden Mumie steckte keiner dieser dunklen Pfeile mehr. Entweder hatte die Gestalt sie verloren, oder es war jemand dagewesen, der sie ihr hatte rausziehen können. Wer kam dafür überhaupt in Frage?
    Hinter der Voodoo-Puppe und nicht weit vom Rand der Mauer entfernt bewegte sich etwas. Das waren keine Zweige, die der Wind schüttelte. Es erschien eine Gestalt.
    Trotz des schlechten Lichts erkannte ich den Mann. Seine Haltung war charakteristisch. Auch die Bewegungen konnte ich einfach nicht vergessen, auch wenn noch mehr als tausend Jahre dazwischenlagen. Suko war

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