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Der Wohlfahrtskonzern

Der Wohlfahrtskonzern

Titel: Der Wohlfahrtskonzern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl - Lester del Rey
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schlafen. Und wenn Sie aufwachen, werden Sie vielleicht wieder schuften müssen, aber dieses Mal, um eine Welt aufzubauen, nicht um sie zugrunde zu richten.«
    Defoe lachte sardonisch. »Sehr schön, Tom. Und vermutlich glauben Sie, was Sie sagen. Aber was bringt die Zukunft für mich?«
    »Suspendierung, bis das neue Gesellschaftssystem aufgebaut ist und über ihren Fall entschieden werden kann. Momentan neige ich dazu, für permanente Suspendierung zu stimmen.«
    Sein Gesicht verlor etwas von dem belustigten Ausdruck. Dann zuckte er mit den Schultern. »Na schön, damit hätte ich vermutlich rechnen müssen. Aber wie wäre es, wenn Sie jetzt meine Neugier befriedigen? Wie genau haben Sie die Sache mit der Abteilung einhundert gedreht?«
    »Was ist mit Slovetski passiert?« fragte ich zurück. Ich war mir meiner Vermutungen über Benedettos Tod natürlich nicht sicher, aber ich konnte es nicht riskieren, daß der Mann irgendwo frei herumlief oder sich sogar irgendwo hier in der Nähe verbarg, bis unsere Wachsamkeit nachließ.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß die Antwort, aber ich warte auf ein besseres Angebot.«
    »Sam?« fragte ich.
    Gogarty nickte langsam. »Also gut, Tom. Ich glaube, Sie sind jetzt der Chef hier. Und vielleicht bin ich sogar froh darüber. Ich habe Sie eigentlich immer gemocht. Ich werde Ihnen sagen, was mit Slovetski passiert ist.«
    Defoe knurrte wütend und hob halb den rechten Arm, sah mein hochruckendes Gewehr und ließ ihn sinken. »Sie haben wieder gewonnen, Thomas. Ihr großer internationaler Revolutionär hat ausgezeichnet mit uns zusammengearbeitet, nachdem wir ihn gefangen hatten. Wir haben es so arrangiert, daß er alle Anrufe, die an sein supergeheimes Versteck gingen, hier entgegennehmen konnte. Dadurch sind uns alle seine Mitverschwörer ins Netz gegangen – einschließlich Ihres Vaters, Miss dell’Angela!«
    Mit einem kraftlosen Keuchen sank sie zusammen, richtete aber sich sogleich wieder auf. Aufgebracht und wütend sagte sie: »Nikolas war kein Verräter. Sie lügen!«
    »Warum sollte ich lügen?« fragte er. »Beim richtigen Gebrauch bestimmter Drogen kann jeder zum Verräter werden. Und Dr. Lawton ist ein Experte, was Drogen angeht.«
    »Wo ist Slovetski?« fragte ich.
    Er zuckte die Achseln. »Wie soll ich das wissen? Er wollte eine radioaktive Welt, also gab ich ihm Gelegenheit, sie zu genießen. Wir haben ihn nach draußen gebracht, kurz bevor wir die Tore endgültig schlössen.«
    Gogarty nickte bestätigend. Ich überlegte. Vielleicht hatte er sogar zu den Männern gehört, die draußen gewartet hatten. Aber das war momentan belanglos. Ohne seine Organisation und in einer Welt, in der das Leben außerhalb der Kliniken unmöglich war, hatte Slovetskis Macht ein Ende gefunden.
    Ich wandte mich Zorchi zu. »Die Menschen, die wir eindringen ließen, werden bestimmt langsam verrückt. Wie war’s, wenn Sie Lawton dazu bringen, ein paar der Ärzte, denen Sie vertrauen, wiederzubeleben, während Rena die Anlage für die Lautsprecherdurchsagen sucht und den Leuten versichert, daß sie alle in der großen Empfangshalle behandelt werden?«
    Zorchi stieß Lawton mit dem Lauf seiner Maschinenpistole an und zwang ihn, sich zur Kartei zu begeben, der man die Ruheplätze der Ärzte entnehmen konnte. Während Gogarty unsicher aufstand, kam Rena von der Durchsage zurück, aber ich schüttelte den Kopf. Zorchi war auch ohne vollwertige Beine durchaus in der Lage, mit einem Mann wie Lawton fertig zu werden, und ich konnte Gogarty noch nicht trauen. »Sie können mir bei Defoe zur Hand gehen, Sam«, schlug ich vor. »Wir schnüren ihn am besten erst einmal ein.«
    Gogarty nickte, stieß dann plötzlich einen erschreckten Schrei aus und wich zusammengeduckt unsicher ein paar Schritte zurück.
    In dem kurzen Augenblick, als Rena und ich Zorchi und Lawton nachgeblickt hatten, war es Defoe gelungen, eine irgendwo versteckte Automatik herauszureißen, mit der er uns jetzt in Schach hielt; ein angespanntes Lächeln ließ ihn die Lippen hochziehen, man sah seine Zähne. »Unterschätzen Sie niemals einen Gegner, Thomas«, sagte er. »Und glauben Sie niemals, was er sagt. Sie hätten mich durchsuchen sollen, wissen Sie.«
    Die Pistole war genau auf Rena gerichtet, und er wartete, als würde er mit einer Bewegung von mir rechnen. Alles, was ich tun konnte, war, dort zu stehen und mich wütend und unglücklich selbst zu verfluchen. Ich hatte an alles mögliche gedacht … nur nicht an das

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