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Der Wohlfahrtskonzern

Der Wohlfahrtskonzern

Titel: Der Wohlfahrtskonzern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl - Lester del Rey
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ein Mann wie er ist augenblicklich mehr wert als eine Armee. Ich werde Sie morgen vorstellen.«
    Er stapfte auf die Schlafquartiere zu.
    Nun, jetzt hatte ich die Chance, die ich wollte. Und ich hatte sein Versprechen, so lange auf die Suspendierung zu verzichten, bis alles richtig lief. Ich hatte die Zeit, einen kleinen Mitarbeiterstab aufzubauen, und die Möglichkeit, mit dem Aufspüren der Männer zu beginnen, die die Studiengruppe zur Lösung der anstehenden Probleme bilden sollten; mehr konnte ich nicht verlangen.
    Zorchi grinste mich an. »Kaiser Wiehls«, spottete er.
    Ich lächelte zurück. »Wenn Sie das jemals nicht mehr im Spaß sagen können, Luigi, möchte ich, daß Sie es mit einer Kugel durch meinen Kopf tun. Ich habe genug Fälle korrumpierter Macht gesehen.«
    Er sah mich einen Augenblick lang eindringlich an. Dann nickte er. »Falls dieser Tag kommt, Wiehls, wird meine Kugel bereit sein. Aber jetzt muß selbst ich schlafen.« Dann warf er Rena einen Blick zu und sagte: »Ich habe Anweisung erteilt, einen Priester wecken zu lassen.«
    »Sie werden der Trauzeuge sein?« fragte ich.
    Diesmal konnte nicht einmal sein Bart seine Belustigung verbergen. »Euer Zeuge will ich gern sein«, sagte er, »aber zeugen müßt ihr schon allein.« Damit ließ er uns allein.
    Ich starrte das Gewölbe an, das für die nächsten fünfundzwanzig oder fünfzig Jahre mein Zuhause sein sollte – so lange, bis ich ein alter Mann und der Rest der Welt bereit war, geweckt zu werden. »Wirklich kein schöner Ort, um die Flitterwochen zu verbringen«, sagte ich zu Rena.
    Sie lehnte sich an mich. »Aber vielleicht ein guter Ort, um Kinder aufzuziehen«, antwortete sie. »Ein Ort, an dem man ihnen beibringen kann, daß ihre Kinder in einer besseren, in einer guten Welt leben werden, Tom.«
    Ich drehte sie zu mir. So sollte man an die Zukunft denken, was auch immer geschehen mochte. Eine Welt, in der die Vorzüge der Gesellschaft genutzt werden konnten, würde eine bessere Welt sein.
    Es würde wahrscheinlich keine vollkommene Welt sein; selbst die beste Regierungsform, die die besten Experten entwickeln konnten, würde keine dauerhafte Lösung bieten.
    Aber sie konnte den Menschen die Möglichkeit geben, sich eine noch bessere Welt zu erkämpfen. Ich frage mich, wie die nächste Revolution wohl aussehen wird …

Nachwort
     
    Was es zur Entstehungsgeschichte des Romans Der Wohlfahrtskonzern (Preferred Risk) zu bemerken gibt, überlasse ich nachstehend gern kompetenteren Verfassern, nämlich den Romanautoren selbst, die anläßlich der Neuherausgabe dieses Titels in Amerika in alten Erinnerungen kramten.
    Soviel immerhin zur deutschen Ausgabe: Das vorliegende Taschenbuch ist zwar die erste vollständige, das heißt ungekürzte Veröffentlichung dieses Romans in deutscher Sprache, nicht aber die erste Übersetzung überhaupt. Preferred Risk erschien 1958 unter dem gleichen Pseudonym wie die amerikanische Erstausgabe, nämlich unter »Edson McCann«, als Das große Wagnis in der kurzlebigen Heftreihe Der Weltraumfahrer. Sammler (aber wohl auch nur sie) werden sich daran erinnern. Ein Makel übrigens, der keiner ist, denn vor dem Aufblühen des deutschen Taschenbuchmarktes für Science-Fiction blieb es kaum einem großen Klassiker der Science-Fiction erspart, in meistens stark gekürzter Form eine Heftveröffentlichung zu erleben.
    Nun jedoch zu Frederik Pohls und Lester del Reys Erinnerungen an jene Zeit (etwa 1954), als dieser Roman in Gemeinschaftsarbeit entstand.

Frederik Pohl
     
    Ich möchte Ihnen etwas über den Unterschied zwischen Hugh Hefner {1} und mir erzählen. Es gibt da natürlich nicht nur einen, aber der, von dem ich spreche, hat mit den Fragen zu tun, die man uns über unsere zwischenmenschlichen Beziehungen stellt. Wenn Hefner bei einer Talk-Show interviewt wird oder sich nach einer Vorlesung der Diskussion stellt, kommt immer wieder die gleiche Frage. Sie wird auf die unterschiedlichste Weise gestellt, manchmal indirekt und verklausuliert, manchmal nicht. Aber es läuft immer auf dasselbe hinaus: »Hef, treibst du es wirklich mit all diesen Mädchen?«
    Aus verschiedenen Gründen stellt man mir selten genau dieselbe Frage. Aber es gibt eine Frage, die ich immer zu hören bekomme, und sie wird gewöhnlich von genau demselben lüsternen Leuchten in den Augen und demselben »Wir-sind-doch-schließlich-alle-Männer-von-Welt« -Blinzeln begleitet. Die Frage lautet: »Wie funktioniert die Zusammenarbeit an einem Roman

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