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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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hatte ich angenommen, daß … C-est à dire .“
    „Es sei Ihnen vergeben“, sagte Tanni gnädig.
    Alex duckte sich, als tatsächlich einer von LeBrutes Knöpfen absprang.
    „Es tut mir so leid“, versicherte der Gouverneur erneut. „ Naturellement hat man die Einschreibpapiere zerrissen …“ Er stammelte aufgeregt herum.
    „Schon gut“, sagte Alex, der Angst hatte, bloßgestellt zu werden.
    „Ich wäre nie zu einer solch falschen Schlußfolgerung gekommen“, sagte LaFontanelle, „aber …“
    „Aber was?“ fragte Tanni.
    „Madame muß das verstehen“, sagte der kleine Hoka. „Aber es liegt halt eben an meinem französischen Blut.“
    „ Monsieur l’Ambassadeur de la Terre, Alexander Braithwaite Jones!“ sagte der Kommandant der Legion förmlich.
    Mit der gleichen Förmlichkeit trat Alex vor. Der Kommandant rückte seine Epauletten gerade, stellte sich auf die Zehenspitzen und heftete Alex die Rote Rosette an die Brust.
    „Mon brave!“ sagte der Kommandant.
    Er küßte Alex auf beide Wangen.
    Und alle anwesenden Hokas und Menschen richteten ihren Blick auf den Bevollmächtigten des Kulturellen Entwicklungsdienstes und offiziellen Vertreter der Vereinigten Commonwealths, des mächtigsten Staatengebildes innerhalb der Interkosmischen Entitätenliga unter hunderttausend Sonnen und sahen zu, als er wie ein Schuljunge errötete.
     

 
    DER BOTSCHAFTER DER INTERKOSMISCHEN
    ENTITÄTENLIGA
    AUF DEM PLANETEN TOKA
    PLANETARES HAUPTQUARTIER
    STADT MIXUMAXU
     
    9/9/86
     
    Mr. Hardman Terwilliger
    2011 Maori Towers
    Liga City, Neuseeland, Sol III
     
    Lieber Hardman,
    dies ist ein etwas eilig geschriebener Brief, aber die Gründe dafür wirst Du gleich erfahren. Kurz gesagt, ich werde in ein paar Wochen zur Erde kommen, und die dazu nötigen Vorbereitungen halten mich ungefähr so stark beschäftigt wie einen einarmigen Oktopus.
    Tatsache ist auch, daß ich mittlerweile von dem Gedanken, mein hiesiges Amt niederzulegen, Abstand genommen habe. Die Enthüllungen Deines Kollegen Brassard haben mich zu der Überzeugung kommen lassen, daß es doch besser ist, wenn ich mich anstelle eines anderen Mannes weiter um die Hokas kümmere und sie unter meinen Fittichen behalte.
    Auch die Zweifel, die ich Dir gegenüber einmal ausgedrückt habe, sind inzwischen unwichtig geworden. Wenn ich meine im Laufe der Jahre gesammelten Erfahrungen so überdenke, muß ich doch sagen, daß die Hokas im Grunde genommen ein zwar derbes, aber auch tapferes und unabhängiges Völkchen sind, deren angeborener Phantasiereichtum ihre grundsätzlich feste Charakterstärke ein wenig zu weit in den Hintergrund treten läßt.
    „Kultureller Imperialismus“ oder nicht; ich glaube jetzt nicht mehr, daß das Entwicklungsprogramm des KED – so wie ich es handhabe – ihnen Schaden zufügen kann. Schlimmstenfalls wird es sie dazu verleiten, einen gewissen Prozentsatz ihrer Zeit mit sinnlosen Tätigkeiten zu verbringen. Ihre starke Anpassungsfähigkeit ist eine Schutzmethode, um das eigene kulturelle Erbe nicht zu verlieren. Gleichermaßen stellt sie auch ein besonderes Talent dar, das sie eines Tages dazu bringen wird, uns als politische Führer der Galaxis zu überflügeln. Lach nicht bei diesem Gedanken. Du kannst meinethalben vor Schreck darüber zittern, aber lachen würde ich darüber nicht.
    Was mich ebenfalls geraume Zeit gestört hat, war das Gefühl, praktisch nichts erreicht zu haben. Ich wollte nie zu denen gehören, die der Meinung sind, die Hokas müßten mindestens fünfzig Jahre in Klasse D verbleiben. Jede andere Anforderung zur Höhereinstufung haben sie erfüllt; sie gehören mindestens in Klasse C. Es kann gut möglich sein, daß sie noch zu meinen Lebzeiten den Status eines Vollmitglieds erhalten, dann wäre meine Arbeit hier jedenfalls nicht umsonst gewesen.
    Demgemäß habe ich meine Rücktrittsdrohung, selbst nachdem sich meine Ansichten schon längst geändert hatten, noch eine Weile als Druckmittel gegen Parr eingesetzt. Er hat die Fünfzig-Jahre-Frist schlußendlich doch außer Kraft gesetzt, und das ist auch der Grund, weswegen ich in Bälde eine Hoka-Delegation zur Erde bringen werde, damit die Neueinstufung vorgenommen wird.
    Sobald wir die Galaktischen Fußballmeisterschaften hinter uns haben, die kurz vor der Tür stehen, werde ich mich auf den Weg machen. Wenn Du die Hokas siehst, wirst Du erstaunt sein, wie zivilisiert sie inzwischen geworden sind. Ich glaube, es ist mir gelungen, ihnen ein wenig Vernunft

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