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Das Herz einer Frau

Das Herz einer Frau

Titel: Das Herz einer Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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1. KAPITEL
    Ashley Kendricks Tag hatte schlecht begonnen, und danach war es beständig bergab gegangen. Sie hatte geglaubt, das Schlimmste hinter sich zu haben, nachdem ein Paparazzo sie mittags bis in ein Geschäft verfolgt hatte, so dass sie ohne ihren Snack die Flucht ergreifen musste. Jetzt dagegen war sie sicher, dass sie vor etwa zwanzig Minuten den absoluten Tiefpunkt erreicht hatte.
    Sie hatte gelernt, damit zu leben, dass sie immerzu angestarrt wurde. Auf der Straße zeigten wildfremde Menschen auf sie. Fotografen und Reporter tauchten aus dem Nichts auf und überfielen sie mit Blitzlichtern und aufdringlichen Fragen, um alles Persönliche oder Sensationelle über ihre Familie an die Öffentlichkeit zu zerren.
    Inzwischen hatte sie sich fast daran gewöhnt. Es war nicht angenehm, aber als Kendrick musste man sich damit abfinden. Ihre Babyfotos waren in den Zeitungen erschienen, genau wie die ihrer Geschwister. Das war kein Wunder, denn ihr Vater war ein bekannter Politiker gewesen, und ihre Mutter hatte auf ein Königreich verzichtet, um ihn zu heiraten.
    Sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen war für sie so selbstverständlich wie der nächste Atemzug. Doch als sie an die Tür ihres Bruders geklopft und Matt Callaway ihr geöffnet hatte, wäre es fast um sie geschehen gewesen.
    Sie hatte Matt seit zehn Jahren nicht gesehen, aber noch immer verunsicherte er sie. Nicht so wie Fremde, die in ihre Privatsphäre eindrangen, sondern auf eine Weise, die ihr unter die Haut ging. Der Mann war groß, blond und muskulös –reines Testosteron. Sobald seine stahlgrauen Augen sie ansahen, fühlte sie sich ausgeliefert und verletzlich.
    Und gerade war er auch noch zu dem einzigen Mann auf der Welt geworden, der sie zu einem Drink verleitet hatte.
    Zugegeben, es war tatsächlich ein ausgezeichneter kalifornischer Chardonnay, den sie im Weinkeller ihres Bruders gefunden hatte. Und mit einem Glas in der Hand war das Warten leichter zu ertragen. Doch dass Matt Callaway sie noch immer irritierte, war beunruhigend genug, um sie mit gerunzelter Stirn auf den Wein darin starren zu lassen. Das und die Tatsache, dass sie eigentlich gar nicht hier sein wollte.
    Sie hatte heute Abend arbeiten wollen, denn sie war so weit im Rückstand, dass sie jede ungestörte Stunde nutzen musste. Aber ihr Vater hatte darauf bestanden, dass sie ihren Bruder aufsuchte und eine Unterschrift holte, die er bei seinem Besuch in Richmond vergessen hatte. Ihr Dad, der zehn Etagen über ihrem bescheidenen Büro das Millionenvermögen der Kendricks verwaltete, war nicht umzustimmen gewesen.
    In den zwei Stunden, die sie von Richmond nach Newport News brauchte, hätte sie den Stapel auf ihrem Schreibtisch erheblich verkleinern können. Und dann war noch die Wohltätigkeitsgala, die sie für ihre Mutter organisieren sollte. Sie strich die kurze rote Jacke glatt, die sie über der weißen Hose trug, und lehnte sich auf dem Liegestuhl zurück.
    Sie hätte wissen müssen, dass ihr keine Atempause vergönnt sein würde.
    Sekunden später glitt die Glastür auf, und Matt betrat die Terrasse.
    „Tu du mir einen Gefallen, ja?“
    Ashley stellte das Glas ab und schaute zu ihm hinüber.
    Genauer gesagt, auf die muskulösen Oberschenkel unter den Shorts. Der Schweiß darauf glänzte in der Sonne. Offenbar hatte er sein Fitnessprogramm beendet.
    „Wenn ich kann“, erwiderte sie und riss den Blick von ihm los.
    „Gehst du für mich ans Telefon, wenn es läutet?“ Sein Blick glitt über ihren Körper. „Ich muss duschen. Cord will anrufen, wenn er sich verspätet.“
    Sie nickte.
    „Sag ihm, er braucht nicht zur Baustelle zu kommen. Ich habe die Pläne hier.“
    Die Baustelle. Das musste das Einkaufszentrum sein, das Matts Firma für Kendrick Investments errichtete.
    „Mache ich.“
    „Und wenn ich ihm auf seinem Boot helfen soll, muss er Graphit besorgen. Sein Zündschalter klemmt.“
    „Du hilfst ihm auf dem Boot?“
    „Er hat es gestern aus dem Trockendock geholt.“
    Wenigstens wusste sie jetzt, warum er hier war. Sie nickte wieder. „Ich sag’s ihm.“
    Entgegen ihrer Erwartung ging er noch immer nicht, um sie an diesem schönen Juniabend auf der Terrasse allein zu lassen. Sie wünschte, er würde es tun und aufhören, sie so anzusehen.
    Aber er wür de noch etwas sagen, da war si e si c her Doch er schüttelte nur den Kopf, und die Tür glitt hinter ihm zu.
    Sie griff nach ihrem Glas und nahm einen kräftigen Schluck.
    Innerhalb von Sekunden

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