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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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war.
       Noch ein geflügelter
Megarachnid flog ganz nah vorbei.
       Boltgewehre feuerten.
Tarvitz schlug mit dem Schwert zu und versuchte, die Kreatur zurückzudrängen.
Der Flügelschlag war bestürzend laut und ließ sein Trommelfell vibrieren. Er
stieß mit seiner Klinge zu, und das Ding schaukelte rückwärts über den Boden,
mühelos und leicht. Mit einer scharfen, jähen Bewegung drehte es ab, packte
einen anderen Mann und flog mit ihm in den Himmel empor.
       Ein anderes geflügeltes
Wesen hatte Lucius gepackt. Es hielt ihn am Rücken und hob ihn vom Boden hoch.
Lucius, der sich wie ein Verrückter drehte und wendete, versuchte seine
Schwerter hinter sich in die Höhe zu stoßen, doch vergeblich.
       Tarvitz sprang vor und hielt
Lucius fest, als dieser den Boden verließ. Er stieß sein Breitschwert an Lucius
vorbei in die Höhe, aber ein hakenförmiges schwarzes Bein traf ihn, und sein
Breitschwert wurde ihm aus der Hand gerissen. Er hielt sich an Lucius fest.
       »Loslassen! Loslassen!«,
rief Lucius.
    Tarvitz sah, dass die Bestie
Lucius an dem auf seinen Rücken geschnallten Schild festhielt. Er riss sein
Kampfmesser heraus, schwang hin und her und hackte nach den Halteriemen. Sie
lösten sich, und Lucius und Tarvitz fielen zehn Meter nach unten in den roten
Staub.
       Die fliegenden Megarachniden
zogen sich zurück und nahmen neun Astartes mit. Sie flogen in die Richtung der
weißen Kleckse im Dickicht auf der anderen Seite der Lichtung. Tarvitz brauchte
keinen Befehl zu geben. Die verbliebenen Krieger liefen so schnell sie konnten
hinter den kleiner werdenden Punkten her.
       Sie holten sie am
gegenüberliegenden Rand der Lichtung ein. Die weißen Flecken waren in der Tat
weitere Bäume, insgesamt drei, und nun fand Lucius heraus, dass sie doch einen
Zweck hatten.
       Die Leichen der
verschleppten Astartes waren auf den Dornen der Bäume aufgespießt, auf die
steinernen Stacheln gerammt, sodass sie von ihnen gehalten wurden, was den
geflügelten Megarachniden die Möglichkeit gab, sie zu fressen. Die Kreaturen,
die ihre Flügel jetzt hinter ihren Leibern zusammengefaltet hatten, sodass sie
wie lange, schlanke Stangen aus Buntglas aussahen, krabbelten über die
Steinbäume und brachen mit ihren hakenförmigen Kopfkämmen die auf die Dornen
gespießten Rüstungen auf, um an das Fleisch darin zu gelangen.
       Tarvitz und die anderen
blieben stehen und sahen mit angewiderter Bestürzung zu. Blut tropfte von den
weisen Dornen und lief an den glatten, kreideweißen Stämmen herunter.
       Ihre Brüder waren nicht
allein auf den Dornen. Andere Kadaver hingen dort, verwest und zu Knochen und
vertrocknetem Knorpel reduziert. Rote Rüstungsfetzen hingen von den halb verzehrten
Leichen und lagen am Fuß der Bäume verstreut.
       Endlich hatten sie
herausgefunden, was den Blood Angels widerfahren war.
     
    Drei
    Unterwegs
    Schlechte
Poesie
    Geheimnisse
     
       Unterwegs auf der
zwölfwöchigen Fahrt von Dreiund-sechzig-Neunzehn zu Einsvierzig-Zwanzig war
Loken zu dem Schluss gekommen, dass Sindermann ihm aus dem Weg ging.
       Er fand ihn schließlich
zwischen den endlosen Regalen von Archivkammer Drei. Der Iterator saß auf einem
hochbeinigen Stuhl und begutachtete uralte Texte, die hoch oben unter der Decke
in einer der düstersten Ecken des Archivs verwahrt wurden. Hier hinten gab es
kein geschäftiges Treiben, keine dahineilenden Servitoren, die mit
angeforderten Büchern beladen waren. Loken nahm an, dass das in diesem Bereich
katalogisierte Material für den durchschnittlichen Gelehrten nur von geringem
Interesse war.
       Sindermann hörte ihn nicht
kommen. Er studierte aufmerksam ein brüchiges altes Manuskript im Licht der
Leselampe des Stuhls, die er über die linke Schulter gezogen und auf die Seiten
gerichtet hatte.
       »Hallo?«, zischte Loken.
       Sindermann schaute nach
unten und sah Loken. Er schrak ein wenig zusammen, als sei er aus einem tiefen
Schlaf geweckt worden.
       »Garviel«, flüsterte er.
»Einen Moment.« Sindermann legte das Manuskript ins Regal zurück, aber im
Bücherkorb des Stuhls stapelten sich noch einige andere Bücher.
       Beim Einordnen des
Manuskripts schienen Sindermanns Hände zu zittern. Er zog an einem Messinghebel
in der Armlehne des Stuhls, und die Teleskopbeine schoben sich mit kräftigem
Zischen ineinander, bis er auf Bodenniveau war.
       Loken stützte den Iterator,
als dieser den Stuhl verließ.
       »Danke, Garviel.«
      

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