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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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formieren.«
    Horus schüttelte langsam den Kopf. »Sie greifen nicht
wieder an. Temba ist tot, und ich habe das Korn-Signal unterbrochen. Ich weiß nicht, wie, aber ich glaube, es
hat irgendwie dazu
beigetragen, diese armen Seelen zu ani mieren. «
    Abaddon zog Loken beiseite und zischte: »Wir müs sen ihn von hier wegbringen, und wir können nicht zu lassen, dass ihn jemand in diesem Zustand sieht.«
    Loken war klar, dass Abaddon recht hatte. Horus in dieser Verfassung zu sehen, würde sich bedrü ckend auf die Seele jedes Astartes legen. Der Kriegs meister
war ein unüberwindlicher Gott des Krieges, eine
legendäre Gestalt, die niemals erniedrigt werden konnte.
    Ihn dermaßen gedemütigt zu sehen, wäre ein Schlag für die Moral, von dem sich die 63. Expedition vielleicht nie mehr erholte.
    Sanft entwanden sie ihrem Kommandanten Eugan Tembas massigen Leichnam und halfen ihm auf die Beine. Loken legte sich seinen Arm um die Schulter und spürte
warme Nässe im Gesicht, denn es lief immer noch
Blut aus der Schulterwunde.
    Gemeinsam führten er und Abaddon Horus von der Brücke.
    »Wartet«, sagte er mit schwacher, leiser Stimme. »Ich verlasse diesen Ort aus eigener Kraft.«
    Widerstrebend ließen sie ihn los, und obwohl er ein wenig schwankte, hielt er sich auf den Beinen, trotz der aschfarbenen
Blässe und der Schmerzen.
    Horus warf noch einen letzten Blick auf Eugan Temba. »Nehmt Verulam mit und lasst uns von hier verschwin den, meine Söhne.«
     
    Maggard
sank vor das stählerne Schott der Glorie von
Terra, das Schwert mit den schwarzen Flüssigkeiten der toten Wesen
verklebt. Petronella hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten, wenn sie daran dachte, wie nah sie alle dem Tod gekommen waren.
    Hinter dem Schott hörte sie den verzweifelten Kampf, der draußen immer noch tobte — die Kriegsrufe, das Ge räusch der motorisierten Klingen, die in nasses Fleisch schnitten, das erschütternde Krachen, die explosiven Lichtblitze von den Waffen der Titanen.
    Ihre Fantasie füllte die Leerstellen, und obwohl sie von Kopf bis Fuß von Grauen erfüllt war, stellte sie sich glorreiche Kämpfe
und heldenhafte Duelle zwischen den hoch aufgeschossenen Riesen der Astartes und den halbverwesten Feinden vor.
    Ihr Atem kam in kurzen, krampfhaften Stößen, als ihr aufging, dass sie soeben ihre erste Schlacht überlebt hatte, doch mit dieser Erkenntnis überkam sie eine selt same Ruhe: Ihre Glieder hörten auf zu zittern, und ihr
war sogar nach Lachen zumute. Sie fuhr sich mit der Hand über die Augen und verschmierte den Kajal wie
Kriegsbemalung über ihre Wangen.
    Petronella schaute zu Maggard und sah in ihm jetzt den großen Krieger, der er war: barbarisch, blutig und großartig. Sie raffte sich auf und lugte hinter der
schüt zenden Schleuse
hervor auf das Schlachtfeld.
    Es war wie eine Szene aus einer von Keland Rogets Landschaften, und der erhabene Anblick raubte ihr den Atem. Dunst und Nebel hatten sich gelichtet, und die Sonne brach bereits durch und tauchte die Landschaft in einen rötlichen Schein. Die Pfützen mit Sumpfwasser glitzerten wie Glassplitter. Die drei prächtigen Titanen der Legio Mortis wachten über Trupps der Astartes, wel che die Kadaver der toten Wesen mit ihren Flammen- Werfern verbrannten. Scheiterhaufen der gefallenen Un geheuer brannten in einem blau-grünen Licht.
    Sie bildete bereits die Metaphern und Bilder, die sie benutzen würde: die Krieger des Imperators, wie sie sein Licht an die finsteren Orte der Galaxis trugen. Oder vielleicht waren
die Astartes auch seine Todesengel, die den Unrechtschaffenen Vergeltung
brachten.
    Die Worte hatten den richtigen epischen Ton, aber sie spürte, dass den Bildern noch eine fundamentale Wahr heit fehlte. So klangen sie eher wie Propagandasprü che.
    Genau um das hier drehte sich der Große Kreuzzug, und die Furcht der letzten Stunden wurde von einer an schwellenden Woge der Bewunderung für die Astartes und die Männer und Frauen der 63. Expedition wegge spült.
    Als sie schwere Schritte hörte, drehte sie sich um. Die Offiziere des Mournival marschierten auf sie zu, einen
Astartes in Plattenrüstung auf den Schultern. Von der Leichtfertigkeit, die sie zuvor noch bei ihnen erlebt
hatte, war nichts mehr
übrig. Jedes Gesicht, sogar das des Witzbolds Torgaddon, war ernst und grimmig.
    Die verhüllte Gestalt des Kriegsmeisters persönlich folgte ihnen, und sie war starr vor Schock, als sie sein ramponiertes
Äußeres sah.
    Seine Rüstung war zerris sen und

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