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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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er-strahlte
von der Macht der Sonne. Sie waren wie zwei Kriegsgötter, die in die Schlacht
zogen, begleitet von den Seelen ihrer Legionen.
    Ahriman wollte etwas sagen, um
diese unaufhaltsame Kon-frontation zu stoppen, aber der Anblick von zwei
Primarchen, die zum Töten bereit aufeinander zugingen, verschlug ihm die
Sprache.
    Bevor einer von beiden ein Wort
sprechen konnte, blitzte zwischen ihnen ein Blasen werfendes Tuch aus Licht
auf, ein funkelndes Feuer, das im Licht der hellsten Sonne schimmerte.
    Unmögliche Bilder wurden von
diesem Licht verbreitet, weit entfernte Orte, dazu der stechende Geruch von
Weihrauch, verbranntem Kunststoff und heiß gelaufenen Generatoren, die vor
Energie pulsierten.
    Ein lauter Knall von abrupt
verdrängter Luft dröhnte vom Berg herab, dann war das Licht verschwunden.
    Ein breitschultriger Riese in
granitgrauer Gefechtspanzerung und mit goldglänzender Haut hatte den Platz des Lichts
eingenommen.
    »Der Urizen«, flüsterte
Ahriman.
     
    »Schluss jetzt!«, sagte der
goldhäutige Krieger.
    Wie ein Vermittler bei einer
Schlägerei stand er zwischen Magnus und Russ. Ahrimans bisheriger Eindruck von
Lorgar war mit einem Mal vergessen, als er den beseelten Gesichtsausdruck des
Primarchen der Word Bearers bemerkte. Seine Augen waren schwarz umrandet und
von unendlicher Traurigkeit erfüllt, als müsste er die Last eines düsteren
Geheimnisses auf seinen Schultern tragen, das er niemals mit irgendjemandem
würde teilen können.
    Lorgars Rüstung war dunkel, sie
besaß die Farbe von Steinen, die Äonen unter dem Ozean gelegen hatten. In jede
der perfekt nuancierten Panzerplatten waren keilförmige Inschriften einge-arbeitet
worden, die aus den alten Werken von Colchis stammten.
    Auf einem Schulterschutz ruhte
ein dickes Buch, dessen Seiten im Lauf unendlich vieler Jahre vergilbt waren
und in der aufge-wirbelten Luft der Teleportation flatterten.
    Ein Mantel in tiefstem
Burgunderrot lag um seine Schultern, und obwohl er den Eindruck machte,
unbewaffnet zu sein, traf man einen Primarchen niemals tatsächlich ohne Waffe
an.
    Ahriman bekam jedes Wort mit,
das von den drei Primarchen gesprochen wurde, und jedes dieser Worte und dessen
Bedeutung würden für immer in seinem Gedächtnis eingebrannt bleiben.
    »Geh mir aus dem Weg, Lorgar«,
knurrte Leman Russ, dessen scheinbare Gelassenheit und Ruhe ihm für einen Moment
entglitt.
    »Das hier geht dich nichts an.«
    »Dass sich zwei meiner Brüder
gegenseitig umbringen wollen?«, hielt Lorgar dagegen. »Das geht mich sehr wohl etwas
an.«
    »Verschwinde«, fauchte Russ,
dessen Finger sich noch fester um das mit Fell umwickelte Heft seines Schwerts schlossen.
»Sonst ...«
    »Was sonst? Willst du mich auch
töten?«
    Russ zögerte, und Lorgar machte
einen Schritt auf ihn zu.
    »Bitte, Bruder, denk darüber
nach, was du zu tun gedenkst«, redete er auf ihn ein. »Halt dir vor Augen, wie viel
Liebe und Freundschaft verloren sein wird, wenn du weiter diesen Weg des
Blutvergießens wählst.«
    »Der Zyklop ist zu weit
gegangen, Lorgar. Er hat unser Blut vergossen, und dafür muss er büßen.«
    »Blut, das wegen eines
Missverständnisses vergossen wurde«, stellte Lorgar klar. »Du musst deinen Zorn
bändigen, Bruder. Die Wut ist niemandes Freund, wenn schwere Entscheidungen
getroffen werden müssen. Lass dir von der Wut den Verstand trüben, und wenn sie
wieder verraucht ist, wird Bedauern das Einzige sein, das du noch empfindest.
Erinnerst du dich noch an Dulan?«
    »Aye«, sagte Russ, und mit
einem Mal nahm sein wütendes Gesicht einen sanfteren Zug an. »Der Krieg mit dem
Löwen.«
    »Du hast dich im Thronsaal des
gefallenen Tyrannen mit Jonson geprügelt, und trotzdem seid ihr zwei jetzt eingeschworene
Waffenbrüder. Das hier ist nichts anderes «
    Magnus schwieg die ganze Zeit
über, Ahriman hielt gebannt den Atem an. Noch nie hatte er etwas Gefährlicheres
gesehen als zwei so mächtige Wesen, die sich gegenüberstanden und ihre
Aggressionen nur mit Mühe im Zaum halten konnten.
    »Sollen wir irgendetwas
unternehmen?«, flüsterte Phosis T'kar ihm zu.
    »Nur wenn Sie Todessehnsucht
verspüren«, gab Ahriman zurück.
    Titanische Energien waren im
unsterblichen Fleisch dieser Krieger gebändigt, und die Anspannung zwischen ihnen
ließ die Luft knistern. Ahriman konnte spüren, wie ihre unfassbaren psionischen
Präsenzen gegen seinen Schädel drückten, doch er wagte es nicht, seine Sinne zu
öffnen.
    »Du stellst dich auf die Seite
des Zyklopen,

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