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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Man muß auch mal verlieren können.
Verband der Börsenmakler
    »GEHE MIT!«
    »Erhöhe.«
    »Erhöhe nochmals.« '
    »Wen willst du damit bluffen? Du hast doch elf zu nichts!«
    »Versuch's doch!«
    »Also gut! Erhöhe dein Limit.«
    »Gehe mit.«
    »Gehe mit.«
    »Elf zu nichts knallt dein Limit zurück.«
    »Passe.«
    »Gehe mit.«
    Für jene von Ihnen, die dieses Buch vorne anfangen (Seien Sie gesegnet! Ich hasse es, wenn Leser schummeln, indem sie vorblättern!), mag dies ein wenig verwirrend sein. Das Obige ist der Dialog bei einer Partie Drachenpoker. Es gilt als das komplizierteste Kartenspiel, das jemals erfunden wurde ... und hier im Bazar von Tauf sollte man es eigentlich wissen.
    Der Bazar ist das größte Einkaufslabyrinth und Handelsplatz aller Dimensionen, weshalb hier natürlich haufenweise Dimensionsreisende (Dämonen) durchkommen. Außer den vielen Geschäften und Verkaufsständen und Restaurants (die der Ausdehnung und der Vielfalt des Bazars eigentlich nicht gerecht werden) lebt hier auch eine blühende Spielergemeinde. Die Spieler sind ständig auf der Suche nach neuen Spielen, vor allem nach solchen, bei denen es ums Wetten geht, und je komplizierter, um so besser. Die dem zugrundeliegende Philosophie lautet, daß sich ein kompliziertes Spiel leichter von Leuten gewinnen läßt, die ihre ganze Zeit seinem Studium widmen, als von den Touristen, die nur wenig Erfahrung damit haben oder das Spiel erst erlernen. Wenn mir jedenfalls ein Täuflerbuchmacher erzählt, daß Drachenpoker das komplizierteste aller Kartenspiele ist, bin ich geneigt, ihm das zu glauben.
    »Passe.«
    »Gehe mit.«
    »Also gut, Mr. Skeeve der Raspier. Wollen doch mal sehen, ob du das hier übertrumpfen kannst! Volle Drachenhand!«
    Mit einer ausholenden Gebärde, die schon an Herausforderung grenzte, deckte er seine Kellerkarten auf. Eigentlich hatte ich gehofft, daß er aussteigen würde. Dieses Individuum (ich glaube, der Bursche hieß Grunk) war glatte zwei Köpfe größer als ich und besaß glitzernde rote Augen, Fangzähne, die beinahe so lang waren wie mein Unterarm, und einen üblen Charakter. Er hatte die Angewohnheit, sich mit wütendem Gebrüll zu verständigen, und die Tatsache, daß er schon länger am Verlieren war, besänftigte ihn nicht im geringsten.
    »Nun? Komm schon! Was hast du?«
    Ich deckte meine vier Kellerkarten auf und legte sie neben die fünf bereits aufgedeckten, dann lehnte ich mich zurück und lächelte.
    »Das ist alles?« sagte Grunk, streckte den Hals vor und musterte finster meine Karten. »Aber das ist doch nur ...«
    »Einen Augenblick mal«, mischte sich der Spieler zu seiner Linken ein. »Es ist Dienstag. Das macht seine Einhörner wild.«
    »Aber es ist ein Monat mit einem >M    »Schon, aber wir haben eine gerade Anzahl von Spielern ...«
    Ich habe Ihnen ja gesagt, daß es ein kompliziertes Spiel ist. Jene von Ihnen, die mich von meinen früheren Abenteuern (unverschämter Angeber!) noch kennen, fragen sich vielleicht, wie ausgerechnet ich um alles in der Welt ein derartig komplexes System begreife. Die Antwort darauf ist ganz einfach: Ich begreife es gar nicht! Ich mache einfach nur meinen Einsatz, dann decke ich die Karten auf und lasse die anderen Spieler ausrechnen, wer gewonnen hat.
    Vielleicht fragen Sie sich, was ich bei einer solchen Halsabschneiderpartie Drachenpoker zu suchen hatte, wenn ich doch noch nicht einmal die Regeln kannte. Nun, darauf weiß ich wirklich eine vernünftige Antwort. Ausnahmsweise vergnügte ich mich nämlich mal ganz allein.
    Denn seit Don Bruce, der Gute Pate des Syndikats, mich angeheuert hatte, um die Interessen des Syndikats im Bazar wahrzunehmen, und seit ich mit meinen beiden mir zugeteilten Leibwächtern Guido und Nunzio zusammenlebte, hatte ich kaum jemals einen Augenblick für mich selbst. An diesem Wochenende jedoch waren die zwei Wachhunde fort, um der Zentrale des Syndikats ihren Jahresbericht abzuliefern, so daß ich mich schon um mich selbst kümmern mußte. Natürlich hatten sie mir das feierliche Versprechen abgerungen, vorsichtig zu sein, bevor sie gingen. Und ebenso natürlich zog ich sofort nach ihrem Verschwinden hinaus, um das genaue Gegenteil zu tun. Ganz unabhängig von unserem Anteil an den Einnahmen des Syndikats im Bazar blühte und gedieh auch unser Magikgeschäft, so daß Geld kein Problem war. Aus der Bargeldkasse klaute ich ein paar tausend in

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