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Die 39 Zeichen 08 - Entfuehrung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Entfuehrung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Entfuehrung am Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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aufspüren.«
    Dan warf einen Blick auf die Anzeige. Die weitläufige Anlage war fast völlig dunkel, doch es waren mindestens sieben oder acht Wärmequellen innerhalb und außerhalb des Gebäudes zu sehen. Mehrere von ihnen waren an einer bestimmten Stelle konzentriert.
    Dan erschrak. »Können die uns sehen?«
    Jonah deutete auf winzige, aber sehr helle Lichtpunkte in der Gruppe. »Ich glaube, die machen Teepause.«
    »Ja, aber wo?«, wollte Dan wissen.
    »Da hinten. Komm schon, Cous, eine bessere Gelegenheit kriegen wir vielleicht nie wieder!« Jonah holte zwei Klumpen aus seinen Jackentaschen heraus, die Knetmasse sehr ähnlich sahen, brachte sie am Schloss der Glastüren an und drückte sie fest zusammen. Es gab ein zischendes Geräusch und Jonah zog rasch die Hand weg. Rauch stieg auf als Folge der chemischen Reaktion, die das Schloss zerstört hatte.
    »Ich dachte, ihr hättet es so mit der Kunst«, staunte Dan.
    Jonah zuckte die Schultern. »Hängt davon ab, was du als Kunst bezeichnest, yo. Einbruch kann auch eine Kunst sein.

    Das Zeug hier haben wir den Ekaterina geklaut.« Er drückte die Tür auf. Sie waren im Gebäude.
    Dan machte große Augen. Es war ein gigantischer Anblick. Ihm war, als blicke er in eine riesige Menschenmenge, wie in einem Baseballstadion. Doch die Figuren waren nicht echt. Die Armee aus Soldaten, Pferden und Streitwagen bestand aus schmutzig weißem Ton. Tausende von Soldaten standen in engen Reihen bis in alle Ewigkeit Wache.
    Jonah holte Dan aus seinen Träumen zurück. »Cous, wir sind keine Touristen!«
    »Das ist das Faszinierendste, was ich je erlebt habe!«, keuchte Dan.
    »Ich habe schon Besseres gesehen«, erklärte Jonah. »Aus meinem Zweig der Familie.«
    »Aber es sind so viele!«
    »Yo, so lautet unser Plan: Du untersuchst den Soldaten 53 in Reihe 38 im ersten Ausgrabungsabschnitt.«
    Dan sah ihn skeptisch an. »Und du?«
    »Ich behalte dich im Blick«, versprach Jonah. »Ich bin direkt hinter dir und beobachte die Wachen. Beeil dich!«
    Das erschien Dan vernünftig. Er kroch unter dem Geländer hindurch und schwang sich in die riesige Grube. Die Krieger überragten ihn um Längen.
    Dan gab Jonah ein Zeichen und begann die Reihen zu zählen. Die Details waren faszinierend. Die Gesichtszüge, der Haarschnitt, die Kleidung waren individuell gestaltet – jeder Soldat sah anders aus. Als er an einem knienden Bogenschützen vorbeikam, stellte er fasziniert fest, dass sich an der Unterseite seines Schuhs sogar ein Sohlenprofil befand. Aus der Nähe konnte man erkennen, dass die Soldaten bemalt gewesen
waren, doch die Farbe war im Lauf der Jahrhunderte verblasst. Jonahs Vater hatte ihm erzählt, dass die Terrakottaarmee über 2000 Jahre alt war. Einer Sage zufolge war jede Statue nach dem Vorbild eines echten Soldaten geformt worden. Das war total cool! Aber auch ganz schön gruselig, dass man Tausende von Soldaten mit ihrem Kaiser begraben hatte, damit sie ihn im Jenseits beschützten. Während sich Dan zwischen den Figuren durchschlängelte, stellte er sich im Innern eines jeden Tonsoldaten ein Skelett vor – eine echte Totenarmee.
    Konzentriere dich! Wenn du dich verzählst, musst du wieder von vorne anfangen! 31 … 32 … 33 …
    Er spähte über seine Schulter, doch Jonah war nirgends zu sehen. Wie lange würde die Pause der Wachleute wohl noch dauern? Jonahs Wärmesensor würde ihnen nicht viel helfen, wenn man sie entdeckte.
    Reihe 38. Er drehte nach rechts ab und begann die Soldaten zu zählen. 1 … 2 … 3 …
    Die mandelförmigen Augen starrten ihn leer an, während er an ihnen vorbeiging. Trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, dass er beobachtet wurde.

Siebzehntes Kapitel
    Jonah lag flach auf dem Bauch und versuchte, gleichzeitig den Wärmesensor und Dan im Auge zu behalten. Der Kleine hatte Mut, das musste man ihm lassen, auch wenn er zu dämlich war zu merken, wann er benutzt wurde.
    Ohnehin hatten Dan und seine Schwester nie auch nur den Hauch einer Chance gehabt, ganz vorne mitzuspielen. Jonah hatte sich seinen Erfolg hart verdient, na klar. Aber es hatte auch nicht geschadet, der Sohn von Cora Wizard zu sein, der Anführerin der Janus. Schon bei seiner Geburt hatte er den Fuß in jeder Tür gehabt, die etwas mit Kunst zu tun hatte.
    Finde die Zeichen und du wirst keine Beziehungen mehr nötig haben. Du wirst frei und selbstständig sein.
    Eine Art Superman.
    In dem Hangar waren über Nacht die meisten Lichter ausgeschaltet. Wer die Reihen der Soldaten

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