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Die Augen der Toten 01 - Die Augen der Toten Teil 1

Die Augen der Toten 01 - Die Augen der Toten Teil 1

Titel: Die Augen der Toten 01 - Die Augen der Toten Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Lütke-Bohmert
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mir noch eine kurze Bemerkung, Herr Geerts. Ihnen dürfte nicht entgangen sein, dass Sie hier nicht alleine sitzen. Bitte halten Sie sich, auch aus Fairness gegenüber Ihren Kollegen, in Zukunft an die Spielregeln.“
    Rensing hatte sich die Zurechtweisung nicht verkneifen können. Verdutzt sah er zu, wie der Journalist aufstand, sich durch die Reihen schlängelte und Richtung Ausgang lief. An der Tür drehte er sich noch einmal um.
    „Danke für den Tipp, Herr Rensing.“
    Grußlos verließ er den Saal.
    Blöder Fatzke, dachte Rensing und wartete einen Moment, bis sich die Unruhe im Saal wieder gelegt hatte.
    „Ja, Sie, der Herr mit dem blauen Sakko.“
     
    Henning Geerts fragte sich noch immer, wieso es gerade der Allwetterzoo sein musste. Er hasste Tiere, und ein gemütliches Lokal hätte ihm eher zugesagt. Schließlich bekamen sie sich nicht gerade häufig zu Gesicht, und gegen ein nettes Mittagessen wäre doch wohl nichts einzuwenden gewesen.
    Mürrisch trat er ans Kassenhäuschen, zahlte den Eintritt und überlegte, ob er sich wenigstens ein Eis kaufen sollte - verwarf den Gedanken aber.
    Er war spät dran.
    Am Eingang war eine Karte des Zoos angebracht, auf der die Lage der Gehege verzeichnet war. Geerts suchte nach dem Treffpunkt. Als er bemerkte, dass es einen Sonnen- und einen Regenweg gab, huschte ein Lächeln über sein Gesicht, und er fragte sich, angesichts des herrlichen Wetters, was wohl passieren würde, wenn er letzteren wählte.
    Geerts prägte sich die Strecke ein und schlenderte los. Vorbei an Bären, Antilopen, Luchsen und diversen anderen exotischen Kreaturen, bis er schließlich vor dem Tigerkäfig stand. Er erkannte seinen alten Freund sofort und gesellte sich zu ihm. Seite an Seite sahen sie den Raubkatzen zu, die mit grazilen Bewegungen ihr Reich abschritten. Nach einigen Sekunden brach Geerts das Schweigen.
    „Schön, dich mal wieder zu sehen, Phil.“

Die Welt der Phänomene
     
    Wenn Sie so wollen, gibt er Allem und Jedem die Schuld an seinem Tod, ohne dabei konkret zu werden. Es tut mir leid, Frau Wolters, aber Genaueres kann ich Ihnen nicht sagen.
    Ich schaltete das Diktiergerät aus. Inzwischen hatte ich mir die Aufnahme dreimal angehört und war doch kein bisschen schlauer. Wieso hatte dieser Rensing mir in der Nacht nach Franks Tod gesagt, dass mein Name in der Videobotschaft auftauchen würde? Was hatte er sich davon versprochen? Nur ein mieser, kleiner Taschenspielertrick?
    Meine Hoffnung, durch einen Mitschnitt der Pressekonferenz ein paar Antworten zu bekommen, war nicht wirklich aufgegangen. Im Gegenteil. Frank soll drogensüchtig gewesen sein und im Rausch einen Menschen ermordet haben? Auf welchem Planeten hatte ich nur die letzten Jahre gelebt? Und doch musste es stimmen, wenn selbst Franks Eltern seine Drogenabhängigkeit bestätigt hatten. Ich konnte mich noch vage erinnern, dass Rensing Freitagnacht Bemerkungen fallen gelassen hatte, in denen ich keinen Sinn erkennen konnte. Anspielungen, die sich erst jetzt, einem Puzzle gleich, zu einem vollständigen Bild zusammenfügten.
    Mein Magen rumorte.
    Ich ging in die Küche, ließ Wasser in den Teekessel laufen und stellte ihn auf den Herd.
    Mit der heutigen Pressekonferenz war der Fall offiziell zu den Akten gelegt worden. Nachdem ich mir zunächst telefonisch von der Polizei das Okay geholt hatte, war ich gegen 13 Uhr in meine vertraute Umgebung zurückgekehrt, wo ich mich auf mein Bett fallen und die Tonbandaufnahme durchlaufen ließ. Am Ende angelangt, spulte ich das Band wieder zurück, doch auch nach dem zweiten Durchgang war ich keinen Deut schlauer und glotzte nur in Gedanken versunken die Decke an, bis ich mich schließlich dem Unvermeintlichen stellte, einen Putzeimer mit lauwarmem Wasser und einem Spritzer Allzweckreiniger füllte und mit einem Wischmopp bewaffnet Franks Zimmer betrat.
    Es dauerte zwanzig Minuten, die beinahe schwarzen, verkrusteten Blutflecken einigermaßen vom Parkett zu entfernen. Hartnäckig, als fordere er Schmerzensgeld, behielt der Holzboden eine blasse Verfärbung zurück, die ich zu guter Letzt entnervt mithilfe der grauen Tagesdecke von Franks altem Sofa aus meinem Blickfeld verbannte.
    Als ich die Decke heruntergezogen hatte, hielt ich inne. Zwischen der rechten Sofalehne und einem der abgewetzten Sitzkisten klemmte ein Schnellhefter. Ich zog ihn heraus und starrte ungläubig auf das Titelblatt. „Deus Ex Machina“. Was zum Henker hatte Frank mit diesem elitären Treppenwitz von

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