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Die Augen der Ueberwelt

Die Augen der Ueberwelt

Titel: Die Augen der Ueberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Krimskramshändler in seiner geschmacklos aufgeputzten kleinen Bude beispielsweise – Ihr könnt Euch ja nicht vorstellen, was er sich in dieser Hinsicht schon alles hat einfallen lassen! Ich lasse es hingehen, denn bisher hat er zumindest noch nicht so viel Kühnheit aufgebracht, sich selbst in mein Haus zu wagen. Aber kommt doch heraus in die Halle, damit ich den Inhalt Eures Sackes begutachten kann.«
    Cugel verbeugte sich höflich. »Es ist mir eine Ehre. Wahrhaftig wartete ich auf Eure Rückkehr. Wenn ich mich recht entsinne, ist der Ausgang hier …« Er schritt vorwärts, fand sich jedoch erneut aufgehalten. Er lächelte zerknirscht. »Ich bin offenbar falsch abgebogen.«
    »Offenbar.« Iucounu nickte. »Wenn Ihr hochblickt, bemerkt Ihr ein ansprechendes Muster an der Decke. Folgt der Biegung der Mondzeichnungen und Ihr erreicht die Halle.«
    »Natürlich!« Cugel folgte festen Schrittes der Anweisung. »Einen Augenblick!« rief Iucounu. »Ihr habt Euren Sack vergessen!«
    Zögernd kehrte Cugel zurück, nahm den Sack und richtete sich wieder nach dem Deckenmuster. Er kam in die Halle.
    Iucounu deutete freundlich. »Wenn Ihr hierherkommen würdet, werde ich gern Eure Ware prüfen.«
    Cugel blickte überlegend durch den zur Haustür führenden Korridor. »Es wäre eine Anmaßung, Euch die Zeit zu stehlen. Mein armseliger Tand ist Eures Blickes nicht würdig. Gestattet, daß ich mich verabschiede.«
    »Aber nicht doch!« wehrte Iucounu ab. »So wenige Gäste verirren sich hierher, und die meisten davon sind Gauner und Diebe. Ich gehe mit ihnen nicht zimperlich um, das dürft Ihr mir glauben. Ich bestehe darauf, daß Ihr zumindest eine kleine Erfrischung zu Euch nehmt. Stellt Euren Sack auf den Boden.« Behutsam stellte Cugel den Sack ab. »Vor kurzem lehrte mich eine Seehexe von Weißalster einen interessanten Trick. Er wird Euch gefallen. Ich brauche mehrere Ellen festen Strick.«
    »Ihr macht mich neugierig!« Iucounu streckte die Arme aus. Eine Platte der Holzvertäfelung glitt zurück. Eine Seilrolle flog ihm entgegen. Er fing sie auf und rieb sich das Gesicht, als wollte er ein Lächeln verbergen, dann händigte er sie Cugel aus, der sich das Seil lose um den Arm schlang.
    »Darf ich um Eure Mithilfe ersuchen?« bat er. »Ihr braucht nur einen Arm und ein Bein auszustrecken.«
    »Selbstverständlich.« Der Lachende Magier streckte eine Hand aus und deutete mit einem Finger. Das Seil wand sich um Cugels Arme und Beine, daß er sich nicht mehr rühren konnte. Iucounus Grinsen spaltete nahezu seinen großen Kopf. »Welch überraschende Entwicklung! Versehentlich rief ich Diebfänger! Zu Eurem eigenen Wohl, haltet Euch ruhig, Diebfänger ist nämlich aus Wespenbeinen geflochten. Und nun werde ich mir den Inhalt Eures Sackes ansehen.« Er warf einen Blick hinein und stieß einen leisen Schrekkensschrei hervor. »Ihr habt meine Sammlung durchkämmt! Ich bemerke einige meiner wertvollsten Schätze!«
    Cugel verzog das Gesicht. »Natürlich. Aber ich bin kein Dieb. Fianosther schickte mich hierher, um bestimmte Stücke zu holen, und deshalb …«
    Iucounu hob die Hand. »Das Vergehen ist zu ernst für freche Ausreden. Ich habe meinem Abscheu für Plünderer und Diebe bereits Ausdruck verliehen, nun muß ich Euch in gnadenloser Strenge bestrafen – außer, natürlich, Ihr wüßtest eine angemessene Entschädigung.«
    »Zweifellos ist eine solche Entschädigung möglich«, versicherte ihm Cugel schnell. »Doch dieser Strick schneidet so sehr in meine Haut, daß ich nicht fähig bin zu überlegen.«
    »Das macht nichts. Ich habe beschlossen, den Zauber Hilfloser Verkapselung anzuwenden, der den Betroffenen in eine Gesteinspore gut fünfundvierzig Meilen unterhalb der Erdoberfläche verbannt.«
    Cugel blinzelte bestürzt. »Unter diesen Umständen ist eine Entschädigung unmöglich.«
    »Wie wahr«, murmelte Iucounu nachdenklich. »Ich frage mich, ob es nicht eventuell möglich wäre, daß Ihr mir einen kleinen Dienst erweist.«
    »Der Schurke ist so gut wie tot!« rief Cugel. »Befreit mich von diesen entsetzlichen Banden!«
    »Ich dachte dabei nicht an eine Mordtat.« Iucounu schüttelte den Kopf. »Kommt.«
    Das fesselnde Seil lockerte sich ein wenig und gestattete Cugel, hinter dem Lachenden Magier in ein Gemach zu humpeln, das mit kunstvollen Gobelins behangen war. Aus einem Schränkchen holte Iucounu eine Schatulle, die er auf eine schwebende, runde Glasplatte legte. Er öffnete die Schatulle und winkte Cugel

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