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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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gegnerischen Reihen, dass Dutzende anderer Angreifer zu Boden gingen.
    »Dritte Aleranische!«, brüllte Raucus dann. »Zu mir! Antillus, zu mir! Antillus für Alera!«
    »Antillus für Alera!«, donnerten seine Legionares zur Antwort, und nun drängten seine Soldaten in die andere Richtung und trieben den Feind von der Mauer. Die Veteranen unter den Legionares stießen ihren Schlachtruf aus und kämpften sich zu ihrem Fürsten vor, indem sie gnadenlos auf die Gegner einhieben, vor denen sie gerade noch zurückgewichen waren.
    Sofort schwand der Widerstand wie Sand, den eine Welle fortspült, und Raucus spürte eine Veränderung im Druck. Die Ritter Ferrum der Dritten Aleranischen drängten sich durch die Legionares und gesellten sich an seine Seite, und danach war es nur noch eine Frage von Minuten, bis die letzten dieser Tiere von der Mauer vertrieben waren.
    »Schilde!«, brüllte Raucus, ehe er auf eine Zinne stieg, von wo aus er die Schneerampe betrachten konnte. Zwei Legionares eilten zu ihm und schützten sich und ihn mit ihren breiten Schilden. Speere, Pfeile und geschleuderte Keulen prallten von dem aleranischen Stahl ab.
    Raucus richtete seine Aufmerksamkeit auf die Schneerampe. Mit Feuer konnte man sie schmelzen, aber das würde einen riesigen Kraftakt erfordern. Leichter wäre es, sie von unten durch Erschütterungen zu zerstören. Er nickte knapp, legte eine Hand auf den Stein der Schildmauer und konzentrierte sich auf den Fels. Mit der Kraft seines Willens brachte er die ansässigen Elementare dazu, sich zu bewegen, und plötzlich hob und senkte sich der Boden vor der Schildmauer.
    Das riesige Eisgebilde ächzte und bekam Risse, dann sackte es in sich zusammen und riss Tausende schreiender Wilder mit sich.
    Raucus richtete sich auf und schob die Schilde auseinander, während eine gigantische Wolke aus Eiskristallen in die Luft aufstieg. Er hielt das brennende Schwert in der einen Hand, schaute aufmerksam hinaus und wartete, bis er den Feind wieder sehen könnte. Einen Augenblick lang regte sich niemand auf der Mauer, denn alle harrten aus, bis sie durch die Schneewolke etwas erkennen könnten.
    Am anderen Ende ertönte ein triumphierender Schrei, und im nächsten Moment war auch bei Raucus die Luft wieder klar genug, so dass er die heillose Flucht der Wilden beobachten konnte.
    Erst da löschte Raucus das Feuer seiner Klinge.
    Die Männer versammelten sich an der vorderen Kante der Mauer und brüllten dem davonrennenden Feind höhnisch hinterher. Und sie priesen seinen Namen.
    Raucus lächelte und salutierte mit der Faust auf dem Herzen. Das gehörte eben dazu. Wenn seine Männer ihm zujubeln wollten, konnte er einfach nicht so herzlos sein und ihnen den Spaß verderben. Sie wussten ja nicht, dass sein Lächeln nicht echt war.
    Denn es lagen viel zu viele reglose Körper in aleranischer Rüstung auf dem Boden, als dass er sich wirklich hätte freuen können.
    Er war vom Elementarwirken erschöpft und wünschte sich nur einen ruhigen, trockenen Flecken, wo er eine Weile schlafen konnte. Doch stattdessen hielt er eine Besprechung mit seinem Hauptmann und dem Stab der Dritten ab, ehe er zu den Zelten der Heiler ging und die Verwundeten besuchte.
    Das gehörte eben auch dazu, genau wie den Jubel auszuhalten, der ihm nicht gebührte.
    Denn diese Männer waren verletzt worden, während sie unter seinem Kommando gekämpft hatten. Ihnen waren Wunden zugefügt worden, seinetwegen. Er mochte eine Stunde Schlaf, oder zwei oder vielleicht zehn verlieren, und doch war das nichts, wenn ein paar freundliche Worte vielleicht das Leiden des einen oder anderen lindern würden.
    Als Letztes besuchte Raucus den Ritter Carlus. Der junge Mann war noch immer sehr benommen. Er hatte viel größere Verletzungen erlitten, als er bemerkt hatte, und nach der Behandlung durch die Wasserwirker, die an seiner Heilung arbeiteten, war er erschöpft und verwirrt. Bei Halsverletzungen kam das durchaus vor. Es hatte mit dem Gehirn zu tun, so war es Raucus erklärt worden.
    »Danke, mein Fürst«, sagte Carlus, als sich Raucus auf der Kante seines Feldbetts niederließ. »Ohne dich hätten wir die Stellung nicht halten können.«
    »Wir ziehen doch alle an einem Strang, Junge«, erwiderte Raucus beschwichtigend. »Du brauchst dich nicht zu bedanken. Wir sind die Besten. So gehen wir an unsere Arbeit. So erfüllen wir unsere Pflicht. Nächstes Mal rettet vielleicht die Dritte mich.«
    »Ja, mein Fürst«, antwortete Carlus. »Herr, ist es

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