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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Individualisten begreiflich zu machen, daß dies die klügste Lösung ist«, sagte Tom Patrick, und Cabot nickte zustimmend.
    »Ich muß betonen«, fuhr Paul nach einem schnellen Blick auf Emily fort, die beifällig nickte, »daß es nicht darauf ankommt, wer während dieser Notlage die Regierung führt, solange irgendeine Autorität, die das Überleben sichert, anerkannt wird und man ihr gehorcht.«
    Nach einer Pause bemerkte Cabot nachdenklich: »Wir sind Jahre von jeder Hilfe entfernt. Haben wir alle Brücken hinter uns abgebrochen?«
    Als Cabot Francis Carter, der älteste Jurist der Kolonie, am nächsten Morgen überall verkündete, daß für den folgenden Abend eine Massenversammlung anberaumt sei, war ganz Landing überrascht und erleichtert. Vertreter aller größeren Ansiedlungen, Konzessionäre ebenso wie Kontraktoren, wurden ebenfalls zur Teilnahme aufgefordert.
    Am Abend der Versammlung war es den Elektrikern gelungen, mittels unterirdischer Leitungen eine Seite des Freudenfeuerplatzes wieder mit Strom zu versorgen. Wo die Lampen noch dunkel blieben, hatte man an den Laternenpfählen Fackeln befestigt. Im erleuchteten Bereich waren Bänke und Stühle aufgestellt worden. Auf der ursprünglich für die Musiker bei den abendlichen Feuern gebauten Plattform stand ein langer Tisch mit sechs Stühlen an einer Seite. Es war hell genug, um zu erkennen, wer die Plätze dort einnahm.
    Als weder Paul Benden noch Emily Boll erschienen, ging ein erstauntes Gemurmel durch die Reihen der Versammelten. Cabot Francis Carter trat, gefolgt von Mär Dook, Pol und Bay Harkenon-Nietro, Ezra Keroon und Jim Tillek, auf die Bühne.
    »Wir hatten Zeit, unsere Verluste zu beklagen«, begann Cabot, und seine sonore Stimme drang mühelos bis zur letzten Bank. Selbst die Kinder lauschten schweigend. »Und sie waren schwer. Aber sie hätten noch schlimmer sein können, und es ist wohl niemand unter uns, der unseren kleinen, feuerspeienden, drachenähnlichen Verbündeten nicht dankbar ist.
    Ich habe heute abend nicht nur schlechte Nachrichten für Sie, aber ich wünschte doch, sie wären besser. Wir können jetzt sagen, was einige unserer Lieben getötet und fünf Besitzungen ausgelöscht hat: es ist eine sehr primitive, mykorrhizoide Lebensform.
    Mär Dook hier hat mir erklärt, daß auf anderen Planeten, auch auf unserer Erde, überall solche einfachen Pilze in symbiotischer Verbindung mit Bäumen zu finden sind, das Myzel des Pilzes mit den Wurzeln einer Samenpflanze.
    Wir haben alle erlebt, wie dieses Zeug die Pflanzen angegriffen hat…«
    »Und fast alles andere«, rief Ted Tubberman aus der linken Seite des Publikums.
    »Ja, das ist leider wahr.« Cabot sah den Mann nicht an und versuchte auch nicht, die Leute aufzuheitern, aber er würde keine Panik dulden. Er hob leicht die Stimme. »Was uns erst allmählich klar wird, ist, daß das Phänomen den ganzen Planeten betrifft und daß es das letztemal vor etwa zweihundert Jahren auftrat.« Er machte eine Pause, um den Zuhörern Gelegenheit zu geben, diese Tatsache zu verdauen, dann hob er ruhig die Hände, um dem anschwellenden Gemurmel Einhalt zu gebieten. »Bald werden wir in der Lage sein, genau vorherzusagen, wo und wann dieser Fädenfall wieder zuschlagen wird, denn das wird er leider tun. Aber dies ist unser Planet«, fuhr er mit wilder Entschlossenheit fort, »und kein verdammtes, hirnloses Fadenwesen wird uns von hier vertreiben.«
    »Wir können doch gar nicht weg, du blöder Hund!« Ted Tubberman war aufgesprungen und fuchtelte mit den geballten Fäusten wild in der Luft herum. »Ihr habt dafür gesorgt, daß wir hier verfaulen müssen, ausgesaugt von diesen gottverdammten Biestern. Wir können nicht weg! Wir werden alle zugrundegehen.«
    Sein Ausbruch löste dumpfes Gemurre im Publikum aus. Sean, der mit Sorka am Rand der Menge saß, war entrüstet.
    »Verdammter, großmäuliger, strohdummer Konzessionär«, murmelte er. »Er hat doch vorher gewußt, daß es kein Zurück gibt, aber jetzt, wo ihm nicht alles glatt genug läuft, muß irgend jemand daran schuld sein.« Sean schnaubte laut, um seine Verachtung kundzutun.
    Sorka brachte ihn zum Schweigen, um Cabots Erwiderung zu hören.
    »Ich betrachte unsere Lage nicht als hoffnungslos, Tubberman«, begann Cabot, und seine geschulte Stimme übertönte mit ihrem festen, zuversichtlichen und entschlossenen Tonfall das Gemurmel. »Keineswegs! Ich denke lieber positiv. Ich sehe dies alles als Herausforderung an unseren

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