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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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seine Mutter zurück und lächelte. »Das macht er ja schließlich schon seit Jahren. Und ich bin mir sicher, wenn er wieder nach Hause kommt, dann wird er deutlich lieber hier ›vor Anker gehen‹ als in unserem alten Gästezimmer.«
    Die meisten am Tisch lachten leise. Tohmys Mahklyn hatte nicht geheiratet − noch nicht, zumindest; schließlich ist er ja erst sechsunddreißig, rief sich Mahklyn ins Gedächtnis zurück −, vor allem, weil er behauptete, eine Gemahlin und eine Kapitänskajüte würden einfach nicht zusammenpassen. Als Kapitän einer von Ehdwyrd Howsmyns Galeonen war Tohmys jedoch häufiger fernab von Tellesberg als tatsächlich in seiner Heimatstadt, und Mahklyn vermutete, dass er in den verschiedensten Häfen von ganz Safehold die eine oder andere Liebste hatte. Im Gegensatz zu seiner Schwester hatte sich Tohmys nie für das Leben eines Gelehrten interessiert. Er war viel zu beschäftigt damit, deutlich … aufregendere Ziele anzustreben, und er hatte nicht das Geringste dagegen, auch die schönen Seiten des Lebens zu genießen.
    »Ich fürchte, zumindest was das betrifft, hat deine Mutter recht«, erklärte Mahklyn seinem Enkel.
    »Natürlich«, merkte Aizak fröhlich an. »Abgesehen von dieser merkwürdigen Vorliebe für Salzwasser, gehört er zu den vernünftigsten Menschen, die ich kenne. Meinst du wirklich, dein Onkel würde eine Unterkunft hier im Palast allen Ernstes verschmähen, Erayk?«
    »Doch nicht Onkel Tohmys«, warf Eydyth ein und grinste breit.
    »Ganz genau«, bestätigte Aizak, während er Mahklyn den Salatteller reichte. »Und damit sind wir noch gar nicht auf all die anderen Vorteile eingegangen«, setzte er noch hinzu, allerdings ein wenig leiser, während er seinem Schwiegervater über den Tisch hinweg in die Augen blickte.
    Nein, das wirklich nicht, Aizak, pflichtete Mahklyn ihm innerlich bei. Die werden deutlich mehr Schwierigkeiten haben, hier mit Laternen um sich zu werfen, nicht wahr?
    »Also gut«, sagte er. »Also gut! Dann höre ich eben auf, mich zu beklagen, mache mich an die Arbeit und werde diesen mir auferlegten sündigen Luxus in edlem Schweigen ertragen.« »Euer Majestät!«
    Mahklyn sprang aus seinem Sessel − oder kam dabei zumindest so weit, wie man das von einem Mann seines Alters und mit derart arthritischen Knien erwarten konnte −, doch König Cayleb bedeutete ihm mit einer Handbewegung, sich wieder in den Sessel fallen zu lassen.
    »Ach, bleiben Sie doch sitzen, Rahzhyr!«, schalt ihn der jugendliche Monarch. »Wir kennen einander schon seit Jahren, Sie sind alt genug, um mein Vater zu sein, und das hier ist immerhin Ihr Revier, nicht das meine.«
    Es ist doch, ging es Mahklyn durch den Kopf, sehr taktvoll − wenngleich nicht ganz korrekt −, dass Seine Majestät ›Vater‹ gesagt hat, und nicht ›Großvater‹.
    »Euer Majestät sind sehr freundlich«, sagte er und ließ sich wieder in den luxuriös gepolsterten Sessel sinken, den Cayleb ihm bereitgestellt hatte.
    »Meine Majestät sind nichts dergleichen«, gab Cayleb fast schon barsch zurück, während Merlin Athrawes ihm durch die Tür in Mahklyns Büro folgte; der Captain der Charisian Royal Guard hielt eine lederne Aktentasche in der Hand. »Meine Majestät sind berechnend, zynisch und eigennützig. Dafür zu sorgen, dass Ihnen und Ihren Kollegen alles Erdenkliche bereitgestellt wird, was Sie benötigen, um anständig und effizient zu arbeiten − und ohne dass ich mir Sorgen machen müsste, Sie könnten zu viel Rauch einatmen −, liegt ganz und gar in meinem ureigensten Interesse.«
    »Selbstverständlich, Euer Majestät.«
    Mahklyn lächelte, und der König erwiderte das Lächeln. Doch dann wurde seine Miene deutlich ernsthafter, und Mahklyn hob neugierig die Augenbrauen, als Captain Athrawes hinter sich die Bürotür schloss.
    »Tatsächlich liegt in dem, was ich gerade gesagt habe, eine ganze Menge Wahrheit, Doktor Mahklyn«, erklärte Cayleb nun. »Sogar mehr, als Sie vermutlich ahnen.«
    »Wie bitte, Euer Majestät?«
    »Lassen Sie es mich so ausdrücken …«, setzte Cayleb an und setzte sich in einen der anderen Sessel dieses großen, sonnendurchfluteten Büroraumes. »Ich darf doch wohl davon ausgehen, dass Ihnen einige unbedeutende … Eigenheiten an Seijin Merlin nicht entgangen sind, oder?«
    Er hielt inne, neigte den Kopf zur Seite, und Mahklyns Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    »Um ganz ehrlich zu sein, Euer Majestät«, erwiderte er dann langsam, »ist dem

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