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Die Herrin der Kelten

Die Herrin der Kelten

Titel: Die Herrin der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Ellenbogen gedrückt hätte, wo das Zeichen ihrem Herzen am nächsten sein würde.
    Breaca zog mit ihrer Fingerspitze eine Schlaufe um die Tätowierung. Mit großer Vorsicht - denn es gehörte sich selbst für die engsten Freunde nicht, zu tief in den anderen einzudringen und ihn über seine Träume auszuhorchen - sagte sie: »Ich habe mich immer gefragt, wie die Großmutter das hier fertig gebracht hat... ich meine, ohne Sehvermögen, um ihre Hand zu führen.«
    »Sie braucht keine Augen, um das Muster der Dinge zu erkennen. Das weißt du doch.«
    »Sicher weiß ich das. Aber ich dachte, sie hätte diese Tätowierung vielleicht irgendwann früher gemacht, als du noch ein Kind warst und sie noch sehen konnte.«
    »Nein. Da wusste ich noch nichts von den Fröschen. Sie sind mir erst während meiner langen Nächte erschienen. Davor ist mir überhaupt nichts im Traum erschienen. Ich dachte schon, ich wäre innerlich leer und unfruchtbar, dass ich mit nichts zurückkehren würde. Früher habe ich nachts oft wach gelegen und zu Nemain um einen Traum gebetet, irgendeinen Traum, selbst wenn es einer wäre, der mich kaum berührte, so wie Cammas. Die Großmutter hat mir einmal erklärt, dass sie befürchtete, ich könnte von dem Erdwurm träumen, und ich habe ihr damals geglaubt. Danach konnte ich nächtelang nicht schlafen, weil ich immer daran denken musste, wie schlimm es sein würde.«
    »Zu mir hat sie gesagt, ich wäre eine Wespe, dass ich den ganzen Winter über schlafen und im Sommer die Menschen stechen würde.«
    »Sie hat schon ihre Gründe dafür. Ich glaube, die Besorgnis ist notwendig, damit man offen für die Götter bleibt. Aber du wirst auch träumen. Du musst ganz einfach fest daran glauben. Es ist nur hart, auf die Vision warten zu müssen.«
    »Ich weiß. Ich habe einfach keine Geduld. Aber wenn wir darüber reden, ist es leichter für mich.«
    Das war Breacas größte Angst gewesen: dass sie so kurz davor war, zur Frau zu werden, und die Götter ihr noch immer kein Zeichen geschickt hatten. Es war eine Erleichterung zu hören, dass es für Airmid genauso gewesen war. Der Knoten der Anspannung in ihrem Bauch lockerte sich wieder ein bisschen. Sie seufzte, rückte ein wenig näher an Airmid heran und legte ihr eine Hand auf die Hüfte. Ein zarter Kuss streifte ihren Hals. Breaca schmiegte sich in die Liebkosung und ließ ihre Finger tiefer gleiten, suchend und erkundend. Es war ein Tag für neue Erfahrungen, ein Tag, um einander im kühlen Schatten des Haselstrauchs zu erforschen und schweißgebadet miteinander zu verschmelzen. Die Küsse wurden länger und intensiver, und ihre Richtung änderte sich. Unten am Teich tauchte der Eisvogel ein zweites Mal in die Fluten, diesmal unbeobachtet, und erschien mit einem Fisch im Schnabel wieder. Hoch oben am Himmel zog der Turmfalke seine Kreise und schoss dann im Sturzflug auf den Teich herab, um in dem Schilf am jenseitigen Ufer nach Beute zu jagen. Auf den Pferdekoppeln auf der anderen Seite des Flusses spielten ein Junge und ein Jagdhundwelpe mit einem staksbeinigen graubraunen Fohlen und pirschten sich abwechselnd an imaginäre Ungeheuer an.
    Die Sonne erreichte ihren höchsten Punkt am Himmel, und die Schatten bildeten spitze Winkel. Breaca lag still da, eine Handfläche auf Airmids Froschtätowierung gedrückt, während sie über ihre Kindheit nachdachte und darüber, wie es wohl sein würde, sie endgültig hinter sich zu lassen. Dann kam ihr ein neuer Gedanke, ein Gedanke, bei dem ihr innerlich abermals eiskalt wurde. Sie rollte sich herum und rutschte aus dem Schatten heraus. Aber das machte den Gedanken auch nicht besser. »Airmid...?«
    »Ja?«
    »Was, wenn ich keine Seherin werde und du dazu berufen wirst, die Träumerschule auf Mona zu besuchen? Würdest du ohne mich gehen?«
    »Was?«
    Airmid setzte sich abrupt auf und runzelte die Stirn, während sie aus der Frage schlau zu werden versuchte.
    Breaca blickte ihrer Freundin direkt in die Augen und sagte: »Die Ausbildung zur Priesterin dauert zwölf Jahre, unter Umständen sogar zwanzig, wenn die Ältesten darauf bestehen. Würdest du ohne mich gehen?«
    »Nein, natürlich nicht, wie kannst du nur so was sagen?« Das Stirnrunzeln auf Airmids Gesicht war erstarrt. Sie verflocht ihre Finger mit Breacas und drückte sie so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. »Das wird nicht passieren«, sagte sie. »Sprich einfach nicht darüber. Du wirst träumen.«
    »Aber...«
    »Aber selbst wenn ich

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