Die Klinge der Träume
Namen handeln, und Feinde, die ihn vernichten wollen.
Und er hat Großes geleistet. Während die Letzte Schlacht unaufhaltsam näher rückt, ist es ihm gelungen, die Wahre Quelle vom Makel des Wahnsinns zu reinigen, eine Tat, deren Auswirkungen noch nicht bekannt sind. Und während sich Rand mit einigen Vertrauten in ein Versteck zurückgezogen hat, um sich zu erholen und dort Pläne zu schmieden, nimmt in der Welt des Rades das Schicksal weiterhin unerbittlich seinen Lauf.
Da sind die Invasoren aus Seanchan, die das Land erobern wollen, da ist die Weiße Burg der Aes Sedai, die durch Streit gespalten ist, und da sind die Verlorenen, die das Chaos schüren. Und da sind die Gefährten des Drachen, Männer wie Perrin Aybara und Mat Cauthon. Wie Rand alʹThor auch sind sie Taʹveren, Menschen, die das Muster des Rades und damit das Schicksal aller unwillkürlich beeinflussen, ob sie wollen oder nicht. Und im Augenblick kämpft jeder von ihnen an seiner eigenen Front.
Mat Cauthon befindet sich tief in Feindesland, im von den Seanchanern mittlerweile fast vollständig eroberten Altara.
Die Invasoren aus dem fernen Kaiserreich rücken unaufhaltsam voran. Für sie ist es eine Heimkehr in die Länder ihrer Vorväter, das Land von Luthair Paendrag, der einst als Eroberer nach Seanchan kam. Das Kaiserreich weist eine völlig andere Gesellschaftsordnung auf. Es ist nicht nur eine von seltsamen Ehrvorstellungen getriebene Adelsgesellschaft von Sklavenhaltern - Frauen, die die Macht lenken können, gelten hier weniger als ein Mensch. Für die Seanchaner sind es gefährliche Wesen, die man nicht frei herumlaufen lassen darf. Sobald ersichtlich wird, dass Frauen diese Fähigkeit beherrschen, bricht man ihren Willen und macht sie zur Damane, versklavt sie mit dem Utensil namens Aʹdam, das aus einem Halsband und einem mit einer Leine verbundenen Armreif besteht. Sulʹdam genannte Frauen, die zwar angeblich selbst die Macht nicht lenken, aber ein Aʹdam benutzen können, kontrollieren damit jeden Schritt der Damane, indem sie sie buchstäblich an der Leine führen. Natürlich ist es ein Hauptziel der Seanchaner, sämtliche Machtlenkerinnen an die Leine zu legen, deren sie habhaft werden können. Und sie haben sich darin als sehr effizient erwiesen. Mittlerweile beherrschen sie große Teile der Länder Altara, Amadicia und Tarabon.
Aber die Ankunft der Hochlady Tuon hat viel Unruhe in die Reihen der Seanchaner gebracht. Tuon ist die Thronfolgerin der Kaiserin, die Tochter der Neun Monde. Und sie ist verschwunden.
Eigentlich wollte Mat nur ein paar versklavte Aes Sedai aus der Gewalt der Seanchaner befreien. Es lag nie in seiner Absicht, Tuon als Geisel mitzunehmen. Obwohl nicht ersichtlich ist, ob es tatsächlich eine Entführung war oder Mat ihr damit nur in die Hände spielte. Denn sie verfolgt ihre eigenen Pläne.
Noch immer sind Mat, die befreiten Aes Sedai und Tuon unterwegs nach Lugard. Sie haben sich Valan Lucas Großem Wanderzirkus und Prächtiger Zurschaustellung von Mysterien und Wundern angeschlossen und benutzen ihn als Deckung.
Mittlerweile weiß Mat, dass die ihm gemachten Prophezeiungen stimmen. Er wird die Tochter der Neun Monde heiraten, ob er will oder nicht. Das behagt ihm gar nicht, zumal er ihre Absichten nicht durchschaut. Eigentlich will der Abenteurer doch nichts anderes, als ein bequemes und gefahrloses Leben führen. Aber mit jeder zurückgelegten Meile verschlechtern sich seine Aussichten.
Perrin Aybara hingegen ist der Verzweiflung nahe. Mittlerweile ist es fast zwei Monate her, dass seine Frau Faile von den abtrünnigen Shaido-Aiel gefangen genommen und zur Gaiʹschain gemacht wurde.
Die Shaido, die wie alle Nomaden-Clans aus der Aiel-Wüste jenseits der Drachenmauer kommen, weigern sich, dem Wiedergeborenen Drachen zu folgen. Nun streifen sie plündernd und raubend durch den Norden von Altara und sammeln sich in der Stadt Maiden.
Die Lage wird für Faile und ihre Gefährtinnen, die zusammen mit ihr entführt wurden, jeden Tag gefährlicher. Eigentlich werden nur Aiel, die bei ihresgleichen in Gefangenschaft geraten, zu Gaiʹschain gemacht. Ihrem komplexen Ehrenkodex zufolge dienen sie freiwillig ein Jahr und einen Tag und erhalten dann wieder die Freiheit. Aber die Shaido verraten ihre Bräuche und nehmen wahllos alle gefangen, deren sie habhaft werden. Obwohl Gaiʹschain mit Leib und Leben geschützt sind, gelten diese Regeln plötzlich nicht mehr. Übergriffe jeglicher Natur sind an der
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