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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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die Hände in die Hosentaschen vergraben, und sah sie einfach nur an.
    Vertrau mir, ich werde dir nichts tun. Du musst mir nur helfen, herauszufinden, was ich hier soll, dann werde ich verschwinden, und alles wird wieder so sein, wie es vorher war.
    Seine sanfte, einschmeichelnde Stimme war direkt in ihrem Kopf erklungen, zumindest hatten seine Lippen sich die ganze Zeit über nicht bewegt. Grazia wunderte sich darüber, dass ihr das gar nicht merkwürdig vorkam. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass sie plötzlich nicht mehr in ihrem Schlafzimmer, sondern in der freien Natur war.
    Irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu – doch dieses Gefühl von alles umfassendem Frieden, von dem sie erfüllt war, hinderte sie daran, misstrauisch zu werden.
    Ich bin kein Mörder, ich …
    „Nein!“ Grazia hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu und schüttelte verzweifelt den Kopf. „Hör auf damit – sofort!“
    Die Wirkung trat beinahe auf der Stelle ein. Das Bild der grünen Wiese flackerte kurz, dann befand sie sich wieder in ihrem Zimmer.
    Hastig sprang sie vom Bett auf und lief zur Tür.
    „Warte!“ Plötzlich stand er direkt vor ihr und versperrte ihr den Weg. Verwirrt starrte sie ihn an. Wie konnte das sein? Eben hatte er doch noch auf dem Bett gesessen!
    Er griff nach ihrer Hand, und Wellen purer Energie schienen durch ihren Körper zu jagen. Gleichzeitig spürte sie den kaum zu kontrollierenden Drang, ihm nahe zu kommen.
    Ihn zu berühren.
    Ihn zu küssen.
    Mit einer einzigen ruckartigen Bewegung riss Grazia sich von ihm los und stolperte einen Schritt zurück. Ihre Augen wurden schmal. „Ich habe keine Ahnung, wie du das angestellt hast, aber ich warne dich: Tu das nie wieder, sonst …!“
    Zum ersten Mal glaubte sie den Hauch einer Regung auf seinem Gesicht zu sehen – ein spöttisches Lächeln, das aber nur den Bruchteil einer Sekunde später wieder verblasste. „Sonst – was?“
    Herausfordernd sah Zack sie an – doch in Wahrheit versuchte er nur, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie ihn irritierte.
    Das hier lief ganz eindeutig nicht wie geplant. Irgendwie hatte sie gemerkt, dass er in ihre Gedanken eingedrungen war und sich erfolgreich dagegen gewehrt. So etwas war ihm bisher noch nie passiert.
    Diese Frau verwirrte ihn – und im gleichen Moment fühlte er sich magisch von ihr angezogen.
    Einen Menschen wie sie hatte er noch nie getroffen. Unverwandt starrte er sie an.
    Wie schön sie war …
    Das dunkle Haar fiel ihr in weichen Kaskaden über die Schultern, und ihre grüngrauen Augen schimmerten geheimnisvoll. Sie besaß die bezauberndste Gestalt, die er je bei einer menschlichen Frau gesehen hatte. Selbst in dem schlichten grau melierten Herren-T-Shirt und den Baumwollshorts, die sie offenbar zum Schlafen trug, sah sie einfach hinreißend aus. Obwohl sie ihn immer noch stark an Merle erinnerte, erkannte er inzwischen, dass es auch Unterschiede gab. Es war mehr die Ausstrahlung, ihre Persönlichkeit, in der sich die beiden Frauen so ähnelten. Das spürte er, dabei kannte er Grazia – er hatte gehört, wie ihre Freundin sie so genannt hatte – eigentlich überhaupt nicht.
    Und außerdem ist sie eine menschliche Frau, schon vergessen?
    Mit einem Schlag wurde er wieder ernst. Es war langsam an der Zeit, dass er sich seiner eigentlichen Aufgabe widmete – doch worum es sich hierbei genau handelte, musste er erst noch herausfinden. Und dabei konnte Grazia ihm vermutlich helfen. Irgendeinen Sinn musste es schließlich haben, dass das Schicksal sie zusammengeführt hatte.
    Er beschloss, direkt zur Sache zu kommen: „Hast du schon einmal von der Bruderschaft der letzten Tage gehört?“, fragte er.
    Ihre Reaktion sprach Bände. Zuerst weiteten sich ihre Augen, dann wurde ihr Gesicht verschlossen. Sie atmete tief durch und schüttelte den Kopf. „Nein, tut mir leid, nie davon gehört. War es das, was du wissen wolltest?“
    Sie log. Es war so offensichtlich, dass er sich nicht einmal anstrengen musste, ihre Gefühle zu erforschen. Ein Beweis mehr, dass sie eben doch nur ein typischer Mensch war. Menschen! Sie logen, betrogen, verrieten einander und brachten sich gegenseitig um.
    Wütend runzelte er die Stirn.
    Erschrocken wich Grazia zurück, als er auf sie zukam. Drohend blickte er sie an. Er weiß, dass ich nicht die Wahrheit gesagt habe, schoss es ihr durch den Kopf.
    Eigentlich wusste sie selbst nicht so genau, warum sie ihn angelogen hatte. Er brauchte nur ihren Chef oder ihre

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