Die Macht Ihres Unterbewusstseins
Diese wiederum warten die Kessel und bedienen ihre Instrumente und Maschinen. Die Besatzung in den Tiefen des Schiffes fragt nicht, wohin die Reise geht - sie gehorcht ganz einfach den Befehlen. Wüßte der Mann auf der Brücke nicht mit dem Kompaß, dem Sextanten und den anderen Instrumenten der Navigation umzugehen und träfe er falsche Anordnungen, so würde die Mannschaft blind ins Verderben stürzen. Die Leute im Maschinenraum gehorchen aber dem Kapitän, weil er das Kommando hat und weil seinen Befehlen unbedingt Folge zu leisten ist. Hier gibt es kein langes Hin und Her - der Matrose hat die Befehle einfach auszuführen.
Der Kapitän ist Herr seines Schiffes, und alles geschieht nach seinem Willen. Im übertragenen Sinn spielt Ihr Bewußtsein die Rolle des Kapitäns, der befiehlt, während Ihr Körper und alle Belange, die Sie betreffen, mit dem obenerwähnten Schiff gleichzusetzen sind. Ihr Unterbewußtsein führt nämlich alle Befehle aus, die ihm Ihr Bewußtsein in Form von Urteilen und Überzeugungen zukommen läßt.
Falls Sie all Ihren Bekannten erzählen: »Das kann ich mir nicht leisten«, dann nimmt Sie Ihr Unterbewußtsein beim Wort und sorgt dafür, daß Sie sich das Ersehnte wirklich nicht kaufen können. Solange Sie anderen und sich selbst immer von neuem einprägen: »Ich kann mir den Wagen, die Europareise, das Haus, den Pelzmantel, die Nerzstola usw. nicht leisten«, können Sie sicher sein, daß Ihr Unterbewußtsein dies als Befehl auffaßt und Sie Ihr ganzes Leben lang auf die Erfüllung dieser Wünsche verzichten müssen.
Am Vorabend des Weihnachtsfestes betrachtete eine junge Studentin voll Sehnsucht eine elegante, teure Reisetasche in der Auslage eines exklusiven Lederwarengeschäfts. Am Spätnachmittag wollte sie heim nach Buffalo fahren, um die Feiertage mit ihrer Familie zu verbringen. Schon drängten sich ihr die Worte auf die Lippen: »Diese Tasche kann ich mir nicht leisten«, da fiel ihr ein, was sie in einem meiner Vorträge gehört hatte. Damals hatte ich nämlich den Grundsatz aufgestellt: »Verleihen Sie niemals einem negativen Gedanken Ausdruck! Verwandeln Sie ihn sofort in eine positive Vorstellung, und das Wunder wird in Ihr Leben treten!«
Sie sagte also: »Diese Tasche gehört mir. Man kann sie kaufen. Ich betrachte sie als mein Eigentum, und die Kräfte meines Unterbewußtseins werden dafür sorgen, daß ich die Tasche erhalte.«
Am Heiligen Abend um 8 Uhr erhielt sie von ihrem Verlobten genau die gleiche Tasche geschenkt, die sie um 10 Uhr vormittags bewundert und als ihr wirkliches Eigentum betrachtet hatte. Sie hatte ihren Geist in einen Zustand froher Erwartung versetzt und dann die Verwirklichung dieser geistigen Vorstellung dem Unterbewußtsein anvertraut, das ja die geeigneten Mittel und Wege am besten kennt.
Dieses junge Mädchen, eine Studentin an der Universität von Südkalifornien, erzählte mir: »Ich hatte nicht genug Geld, um jene Tasche zu kaufen. Jetzt aber weiß ich, wo ich mir die nötigen finanziellen Mittel und was ich sonst noch bedarf, beschaffen kann - nämlich aus der unerschöpflichen Schatzkammer meines Inneren.«
Die Wirkungsweise des Unterbewußtseins sei noch mit einem weiteren Beispiel erklärt. Wenn Sie sagen: »Ich mag keine Pilze«, und es werden Ihnen tatsächlich Soßen oder Salate angeboten, die Pilze enthalten, so wird ganz sicher eine Magenverstimmung eintreten, weil sich Ihr Unterbewußtsein sagt: »Der Chef (also Ihr Bewußtsein) mag keine Pilze.« Reaktionen dieser Art werfen ein interessantes Licht auf die unterschiedlichen Funktionen von Bewußtsein und Unterbewußtsein.
Sagt jemand: »Falls ich noch spät am Abend Kaffee trinke, wache ich todsicher um drei Uhr morgens auf«, so wird Kaffeegenuß zu vorgerückter Stunde zuverlässig diese Wirkung herbeirufen. Die Stimme des Unterbewußtseins wird nämlich dann dem Betreffenden zuflüstern: »Der Chef will, daß du heute um drei Uhr morgens aufwachst.«
Ihr Unterbewußtsein ist 24 Stunden am Tag rastlos um Ihr Wohlergehen bemüht und legt Ihnen die Früchte Ihrer Denkgewohnheiten in den Schoß.
Wie ihr Unterbewußtsein reagierte
Vor einigen Monaten schrieb mir eine Dame folgenden Brief: »Ich bin 75 Jahre alt, Witwe, und meine Kinder sind längst erwachsen und selbständig. Ich beziehe eine Pension und lebte völlig zurückgezogen. Eines Tages aber besuchte ich einen Ihrer Vorträge über die Macht des Unterbewußtseins, in dem Sie darlegten, daß sich dem
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