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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Unterschlupf. Halten Sie sich zurück, bis Sie mit eigenen Augen gesehen haben, dass es sich um einen von uns handelt. Lassen Sie sich nicht täuschen.“
    „Nun, da wären wir“, sagte sie flüsternd zu dem Pferd. Nachdem sie dem Weg zwei Meilen gefolgt waren, brachte sie das Tier zum Stehen. „Es ist an der Zeit, einen gut getarnten Platz zu finden. Du musst hier weg.“ Sie glitt aus dem Sattel und landete mit zitternden Knien auf dem Boden.
    Anschließend löste sie rasch den Sattelgurt und die Zügel, damit niemand ausfindig machen konnte, woher das Pferd kam.
    „Danke“, wiederholte sie flüsternd und tätschelte ein letztes Mal den Hals der starken Stute. Danach trat sie zögernd einen Schritt zurück und versetzte ihr einen Schlag auf die Kruppe. „Mach schon, Mädchen. Geh!“
    Das Pferd stand einfach nur da, groß, schön und braun, mit einem weißen Stern auf der Stirn. Es warf den Kopf zurück, als wäre es nicht sicher, ob sie ohne es zurechtkäme.
    „Was bist du, ein Maultier? Du kannst gehen!“, rief Sophia. „Husch!“ Als sie dem Tier noch einen Klaps versetzte, schnaubte es und trabte die Straße entlang in die Dunkelheit.
    Sophia runzelte die Stirn, doch als sie das Hufklappern nicht mehr hören konnte, zog sie sich den dunklen Umhang fester um den Körper und fühlte sich sehr einsam.
    Egal. Andere Prinzessinnen mochten einen Ritter brauchen, der sie rettete, aber sie würde niemals eines dieser dummen, schwachen Wesen werden, die gefangen in irgendeinem Turm saßen.
    Sophia war froh, dass sie noch ihren Dolch besaß. Sie steckte den Kompass in den Beutel mit ihrer Ausrüstung und warf ihn sich über die Schulter. Danach versteckte sie Zaumzeug und Sattel des Pferdes unter Zweigen und Blättern und machte sich auf die Suche nach einem guten Unterschlupf - irgendwo, wo sie sich, wenn nötig, für ein paar Tage verborgen halten konnte.
    Himmel, an einem Ort wie diesem musste sie sich wohl keine Sorgen darüber machen, dass jemand sie finden konnte. Leon, wohin hast du mich geschickt?
    Sie war mitten im Nirgendwo.
    Gerade als sie schon fürchtete, nirgends in der Nähe ein anständiges Versteck zu finden, entdeckte sie eine Lichtung. Am Fuß eines Hügels stand eine verfallene alte
    Scheune. Das sollte gehen. Die Scheune sah verlassen genug aus.
    Sie näherte sich dem Schuppen und blieb wie ein Reh am Rande der Lichtung zwischen den Bäumen stehen. Sie betrachtete das vom Mond erleuchtete Gebäude und überzeugte sich davon, dass es wirklich verlassen war, ehe sie darauf zulief.
    Gleich darauf schlüpfte sie in die alte Scheune hinein, den Dolch fest in der Hand. Nichts und niemand befand sich darin, nicht einmal ein Tier. Vielleicht ein paar Spinnen, dachte sie. Ein paar Fledermäuse, die in den Dachbalken hausten. Sie ging weiter und sah sich rasch um.
    Nun, es war kein Palast, aber es würde gehen.
    Sie entschied, dass der Heuboden der beste Platz sein würde. Dort würde sie nicht nur am sichersten sein, falls jemand auftauchte, sie hatte von dort aus auch den besten Überblick. Das würde ihr helfen, sich an diesem seltsamen Ort zu orientieren, und - was noch wichtiger war - falls ihr jemand vom Kampfplatz gefolgt war, würde sie ihn von ihrem erhöhten Aussichtspunkt kommen sehen.
    Sie umfasste die Leiter und stieg hinauf, den Beutel über der Schulter. Ihre Gedanken kreisten um die Frage, wer hinter diesem Angriff steckte.
    Ali Pascha. Sie war sicher, dass er es sein musste; zum Teufel mit dem Schurken. Ihre verstorbene Mutter, Königin Theodora, hatte jedes Mal, wenn der Name des grässlichen Kerls erwähnt wurde, ausgespuckt.
    Die Osmanen hatten den größten Teil Griechenlands längst verschluckt, und auf die wenigen Teile, die noch unbesetzt waren, hatte Ali Pascha mit seinen barbarischen albanischen Kämpfern in den letzten Jahrzehnten Anspruch erhoben. Er hatte griechische Adlige wie Leon damit aus der Heimat vertrieben. Sophia wäre jede Wette eingegangen, dass Ali Pascha jetzt auch Kavros haben wollte.
    Nachdem sie den staubigen Heuboden erreicht hatte, setzte sie mit finsterer Miene jene Rituale fort, die jetzt erforderlich waren. Zuerst legte sie den Beutel ab, dann zog sie den Umhang aus und breitete ihn über den Boden. Anschließend löste sie behutsam mit dem Dolch das Futter, sodass die einfache Bauernkleidung darunter sichtbar wurde. Nervös sah sie sich um, während sie die königlichen Samtgewänder ablegte und jene mitgebrachten Kleider anzog, die zu einem einfachen

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