Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
Vom Netzwerk:
sprang auf, schnappte sich seinen Laptop, fuhr ihn hoch und gab die Begriffe »höchstes Rad« und »DDR« in die Suchmaschine ein. Ihm wurden lediglich mehrere Webseiten für Fahrräder aus dem Osten angezeigt. Er versuchte es mit der Eingabe »höchstes Riesenrad in der DDR«. Es kribbelte in seinen Fingern, als er die betreffenden Suchvorschläge überflog.
    Das Riesenrad befand sich im Ostteil Berlins, nicht weit von seinem Viertel entfernt. Und auch nicht allzu weit von der Böckhstraße. Er hatte es oft auf seinen Spaziergängen an der Spree in der Ferne am Horizont gesehen, war ein paar Mal sogar direkt daran vorbeigegangen, ohne etwas von seiner Rekordhöhe zu wissen.
    Aber das Gelände, auf dem es sich befand, war abgesperrt. Wie sollte Feil dort so einfach mit einer vermutlich betäubten Frau im Rollstuhl hineinkommen?
    Und warum?
    Weil der Ort für ihn von besonderer Bedeutung war, sein Wahnsinn sich dort manifestiert hatte?
    Er hielt plötzlich inne.
    Dann nestelte er sein Mobiltelefon aus der Hosentasche hervor und rief Landsberg an.
    »Hilmar, ich bin wieder fit!«
    »Entspann dich, Nils, wir kommen auch mal ohne –.«
    »Chef«, unterbrach er ihn, »habt ihr schon das Wachschutzunternehmen gecheckt, in dem Feil arbeitet?«
    »Natürlich, hältst du uns für völlig bekloppt?«
    »Ich brauche den Zuständigkeitsbereich von ihm. Die Objekte, die er bewacht.«
    »Moment«, sagte Landsberg, »ich verbinde dich mit Gerber, der war im Büro der Firma.«
    Es dauerte entsetzlich lange, bis er ihn endlich am Apparat hatte.
    »Ronnie, nenn mir bitte die Wachschutzobjekte, für die Feil zuständig ist!«
    »Moment, ich hab mir hier eine Liste gemacht, es sind überwiegend Gebäude in Kreuzberg, Neukölln und Treptow. Soll ich dir alle Seiten vorlesen?«
    »Triff eine Auswahl! Was fällt dir auf, was ist das Besondere?«
    »Na ja, vielleicht die alte Eisfabrik, du weißt schon, da finden manchmal illegale Partys statt, diese Ruine, gegenüber von dem besetzten Haus in der Köpenicker Straße.«
    »Was noch?«
    »Ich hab hier zum Bespiel das brachliegende Gelände im Plänterwald notiert, das kennst du sicher auch, wo der stillgelegte Vergnügungspark ist.«
    Er sprang wortlos auf, schob die Waffe ins Holster, zog seine Jacke an, schon war er im Treppenhaus.
    Unten auf der Straße suchte er nach seinem altersschwachen Golf, den er äußerst selten benutzte, da er am liebsten auf dem Fahrrad unterwegs war. Wieder einmal konnte er sich nicht erinnern, wo er ihn geparkt hatte.
    »Nils? Bist du noch dran?«
    Er hatte gar nicht bemerkt, dass er das Telefon noch immer in der Hand hielt.
    »Ich ruf dich später zurück!«, rief er in den Hörer und drückte die rote Taste.
    Endlich sah er, dass der Wagen nur wenige Schritte von seinem Haus entfernt stand. Er rannte hin, öffnete die Tür, startete den Motor und fuhr los.
    Während er am Görlitzer Ufer entlangraste, wählte er die Mobilnummer von Holbrecht.
    Dennis meldete sich bereits nach wenigen Sekunden.
    »Kannst du mit Vera Feil sprechen, ist sie wieder halbwegs hergestellt?«
    »Die Ärzte blocken ab, aber ich war noch einmal an ihrem Bett.«
    »Geh zu ihr, du musst unbedingt etwas aus ihr herauskriegen.«
    Er bog in die Schlesische Straße ein und hatte nur wenig später die Puschkin-Allee erreicht. Der Motor ächzte, ließ sich nur schwer auf Tempo hundertvierzig beschleunigen.
    »Was willst du wissen?«
    »Frag sie, ob sie weiß, wo sich Merten Feil und Josephin Maurer eventuell ein zweites Mal begegnet sein könnten.«
    »In Ordnung, bleib am Apparat.«
    Sein Herz hämmerte. Es brauchte einige Zeit, dann hatte er wieder Dennis’ Stimme am Ohr.
    »Sie weiß es nicht.«
    Trojan holte tief Luft.
    »Dann frag sie, ob es einen bestimmten Rummelplatz gibt, den ihr Bruder als Jugendlicher oder junger Erwachsener aufgesucht hat.«
    »Moment.«
    Im Hintergrund war Gemurmel zu vernehmen, dann war Dennis wieder dran.
    »Sie sagt, er ist oft in den Spreepark im Plänterwald gegangen, noch bis zu seiner Schließung im Jahr 2001.«
    In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er preschte die Neue Krugallee entlang, dann bog er mit quietschenden Reifen in den Dammweg ein.
    »Was ist los, Nils, hast du eine Spur?«
    »Ich weiß nicht, Dennis. Es ist nur so ein Gefühl, ich kann mich auch irren.«
    »Gib sofort Bescheid, wenn du etwas in Erfahrung bringen konntest.«
    »Okay.«
    Sie legten auf.
    Vielleicht war es auch bloß ein Akt purer Verzweiflung, hier draußen im

Weitere Kostenlose Bücher