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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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werden könntet. Bedenkt: Mehr als zusätzliche fünftausend Krieger, die Euch zur Verfügung stünden. Erlaucht.«
    Die Augen des Orks wurden schmal. »Warum sollten sie mir folgen?«
    »Weil ich Euch unterstütze.«
    Flagur bekam einen Lachanfall. Das verächtliche Gelächter platzte förmlich aus ihm heraus, und Kamdra stimmte mit ein. Sie vergaß sogar, Gronsha für das vergessene »Erlaucht« zu strafen. »Das ist köstlich«, grölte er. »Sag, wie willst du erreichen, dass sie einem neuen Herrn folgen? Ihren Verstand benebeln? Selbst mein bester Runenmeister vermag das nicht zu tun. Nicht bei fünftausend.«
    Gronsha schwieg überrascht, blinzelte. »Runenmeister?«, fragte er.
    Kamdra dachte nach. »Ein Runenmeister wirkt unsichtbare Kräfte«, half sie ihm, das Wort besser zu verstehen. »Das verstehst du nicht, Phottör.«
    Gronsha verstand sehr gut. Er hatte es mit Orks zu tun, die einen Magus in ihren eigenen Reihen besaßen. Einen Magus
    Nun stand es für ihn fest, dass er sich mit ihnen zum Herrscher des Geborgenen Landes krönen würde. Doch dazu brauchte er die Herrschaft über den Stamm.
    Sein Plan war schlicht, aber wirkungsvoll: Er würde Flagur bei sich bietender Gelegenheit töten und sich gemäß dem Brauch zum neuen Fürsten ausrufen. Niemand würde mehr an seiner Überlegenheit zweifeln, wenn er diesen Giganten von Ork besiegte. »Erlaucht, bekomme ich Eure Krieger oder nicht?«, fragte er noch einmal mit Nachdruck in der Stimme.
    Flagur, der sich eben beruhigt hatte, wurde von einem neuerlichen Lachanfall erfasst und sank schließlich japsend auf die Teppiche und Kissen.
    Darauf hatte Gronsha gehofft. Er warf sich nach vorn und langte nach seinem Dolch; die Schneide zielte genau auf das Herz des Fürsten.
    Immer noch lachend, langte Flagur blitzschnell hinter sich, griff nach seinem Kurzschwert und schlug damit nach dem Angreifer.
    Der Hieb in die Brust war brutal.
    Nicht nur, dass er Gronsha aus der Bahn warf, er zerteilte die Rüstung und das Fleisch darunter; sein dunkelgrünes Blut ergoss sich augenblicklich in Strömen, und er fiel neben Flagur auf die Lagerstatt. »Ich wusste genau, dass er es versuchen würde«, grinste der Fürst, die Waffe an der Kleidung des Toten reinigend. »Es ist eine ihrer klassischen Handlungsweisen. Pure Gewalt. Mehr kennen sie nicht.« Kamdra stach Gronsha zur Sicherheit mit der Lanze in den Rücken, hakte die Widerhaken fest und zog den Leichnam in Richtung Ausgang. »Erlaucht waren brillant wie immer«, sagte sie und verneigte sich. Doch Gronsha war keineswegs tot. Er schlug mit dem Dolch hinter sich, durchtrennte den Stiel der Lanze und sprang auf die Beine. Die klaffende Wunde auf der Brust hatte sich geschlossen, das Blut des Toten Landes hatte seine Wirkung getan. Er schleuderte den Dolch gegen Kamdra und traf sie in die linke Schulter. Mit drei schnellen Schritten kam er neben Flagur zum Stehen. Dann zog er eines der Schwerter aus der Halterung und reckte es gegen ihn. Der Fürst schlug mit dem Kurzschwert nach ihm, und zum Beweis der unbeschränkten Überlegenheit ließ sich Gronsha in den Unterarm treffen.
    Der Schnitt war tief und schmerzhaft, sehr schmerzhaft, aber er verheilte vor den Augen Flagurs. Das hatte Gronsha gewollt.
    »Sieh, was ich vermag!« Grunzend wandte er sich an Kamdra. »Na, was ist? Zieh meinen Dolch aus der Schulter und mach es mir nach, wenn du kannst.«
    Flagur rollte sich über die Schulter von den Teppichen neben die Wandhalterung und wählte einen Morgenstern, den er zusätzlich zum Kurzschwert führte. »Es hat ein kleines Geheimnis«, knurrte er begeistert, und die rosafarbenen Augen blitzten. »Du bist nicht etwa unsterblich, oder?«
    »Doch«, quiekte Gronsha vor Aufregung zu hoch und zu laut. Ein, zwei Streiche, und er hätte sich selbst zum Fürsten gemacht. »Im Gegensatz zu dir!«
    Sein Gegner lächelte wie ein Raubtier. »Lass es uns herausfinden.«
    Er griff Flagur an, der zur Seite auswich und ihn mit dem Morgenstern in den Rücken schlagen wollte. Gronsha hatte die Bewegung vermutet, tauchte darunter hinweg und rammte seinem Gegner das Schwert bis zum Heft in den Bauch. »Stirb!«, juchzte er. »Ich bin der neue Herrscher!«
    Die Freude erstarb abrupt, als Flagur die Waffen fallen ließ und Kehle des Gegners mit beiden Händen umfasste. Er hob ihn langsam an den ausgestreckten Armen in die Höhe, bis unters Zeltdach. An dem Schwert in seinem Leib störte er sich nicht.
    Gronsha trat gegen den Griff. Sein Feind

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