Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
die zu den Geächteten gehörte. Sie ist eine Verräterin und dient jetzt dem widerlichen Frómodi, dem sie meinen Arm an den Körper gezaubert hat. Aber ich habe geschworen, sein Leben auszulöschen und ihm den Arm wieder wegzunehmen. Ich werde mir holen, was mir gehört!“
„Was? Machst du Witze? Ein Arm lässt sich nicht einfach an den Körper eines anderen Menschen …“
„Wenn du Zeit hast, erkläre ich es dir, Majestät.“
„Nun gut. Heute Abend möchte ich eine Erklärung hören für diese unwahrscheinliche Geschichte, die du mir da erzählst.“
„Meine Geschichte ist so geheimnisvoll wie deine … Wie hast du es geschafft, zur Königin ernannt zu werden?“
„Mit Hilfe von Arturo Adragón, dem kühnsten Ritter, den ich jemals kennengelernt habe“, erwiderte Armadia und stieg auf ihr Pferd. „Bis heute Abend, Geächteter. Sobald sich meine Leute eingerichtet haben, komme ich zurück. Und sorge dafür, dass uns ein großes Feuer wärmt, dann redet es sich besser!“
***
A LEXANDER DE F ER und Demónicia saßen im Gemach der Zauberin und feierten den Erfolg der Mission, die der carthacianische Ritter zu Ende geführt hatte.
„Wie Ihr seht, Herrin, habe ich Euren Auftrag ausgeführt“, sagte Alexander. „Königin Émedi ist in Eurer Gewalt. Jetzt erwarte ich meine Belohnung.“
„Alexander … Die Frau, die du so sehr liebst, ist nur ein Traum“, erwiderte Demónicia. „Sei glücklich, dass du eine solche Liebe in deinem Herzen bewahrst, aber wisse, dass sie dich niemals heiraten wird. Sie existiert nicht. Sie ist eine Sinnestäuschung.“
„Ich habe Arturo, meinen Retter, verraten und Königin Émedi entführt, um Euch einen Gefallen zu tun“, ereiferte sich der Ritter. „Jetzt möchte ich dafür …“
„Schweig, Alexander“, unterbrach ihn die Zauberin. „Du hast getan, was ich dir aufgetragen habe. Und dafür werde ich dich großzügig entlohnen. Ich werde dich zum Anführer meiner Truppen ernennen. Du wirst reich und mächtig sein. Du wirst Carthacia erobern und als großer Feldherr in die Geschichte eingehen. Von Stund an wirst du König Alexander de Fermónicus I. heißen. Das ist meine Belohnung.“
„Ich danke Euch, Herrin … aber ich verlange nichts mehr, als mit der Frau meiner Träume zusammen zu sein.“
„Diese Frau hast du dir selbst erschaffen, mein Freund“, erwiderte Demónicia. „Sie ist das Ergebnis deiner Einbildung, der Ausdruck deiner Fantasie.“
„Mein Herz ist so kalt wie Eis“, sagte Alexander. „Ich brauche ihre Nähe.“
„Habe Geduld und bemüh dich, mir treu zu dienen. Von mir wirst du alles bekommen, was du brauchst.“
Alexander fühlte sich betrogen. Er hatte so oft von einer Frau geträumt, die so war wie Demónicia, doch nun stellte sich heraus, dass sie unerreichbar war, ein Traum, und das machte sie nur noch umso begehrenswerter. Was konnte er tun, um sie zu bekommen?
„Nur eins bleibt dir noch zu tun, Alexander“, sagte die Zauberin. „Du musst Arturo töten! Dann beginnt für dich ein neues Leben. Du wirst ein mächtiger Mann sein … und vielleicht werde ich mich eines Tages für dich interessieren.“
„Wenn ich ihn töte … kann ich dann Eure Liebe erlangen?“, stammelte der Ritter.
„Hör zu, Alexander. Ich bin mehr, als du glaubst. Ich bin mehr als ein Traum. Und es ist sehr teuer, einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Du musst einen hohen Preis dafür entrichten. Ich schenke nur dem meine Gunst, der imstande ist, mir zu verschaffen, wonach es mich verlangt: Carthacia!“
„Ihr wollt, dass ich Carthacia für Euch erobere?“
„Wenn dir das gelingt, wirst du so viel Macht haben, dass dich alle für einen Gott halten“, versicherte Demónicia. „Man wird dich als den tapfersten Krieger aller Zeiten in Erinnerung behalten. Du wirst zu einer Legende werden.“
„Nach dem, was ich getan habe, Herrin, werde ich wohl als der größte Verräter in die Geschichte eingehen.“
„Du irrst dich, Alexander! Wenn wir mit diesen Emedianern fertig sind und niemand mehr bleibt, der von deinem Verrat weiß, wird alle Welt dich als den mutigsten und mächtigsten König der Geschichte ansehen. Das verspreche ich dir!“
***
A RTURO UND A MAROFET gingen langsam, ohne Eile, zu den Stallungen.
„Du brauchst ein kräftiges und dennoch folgsames Pferd, um gegen Justiniano zu kämpfen“, sagte das Mädchen. „Es wird ein harter Kampf werden. Du musst geschickt und präzise vorgehen.“
„Das einzig Wichtige für
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