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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Trockene zu holen.
    Doch da sah er etwas, das ihm die Haare zu Berge stehen ließ: Frómodis Arm lag im Trog, und die Schweine kamen bereits schnüffelnd näher.
    Nárnico lief hinaus zu Frómodi.
    „Kommt rein, Herr“, sagte er, „hier draußen werdet Ihr ganz nass.“
    „Mein Arm ist verfault und er stinkt“, jammerte der König. „Er ist zu gar nichts mehr zu gebrauchen, nur noch als Fraß für die Schweine.“
    „Wenn Ihr nicht reinkommt, werdet Ihr Euch noch eine Lungenentzündung holen!“
    „Lass mich in Ruhe, du Teufelswirt! Hau ab!“
    Nárnico bemerkte, dass sein Gast betrunken war. Frómodi schien völlig verzweifelt. Durch Erfahrung klug geworden, zog sich der Wirt zurück.
    Frómodi aber leerte sein Glas, strich mit der Hand über den schwarzen Fleck, der seine Brust bedeckte, lehnte den Kopf gegen den Bretterverschlag und gab sich seinen Erinnerungen hin …
    An dem Tag, als der Junge zwölf Jahre alt wurde, begab sich sein Vater, Graf Idio, zu der Hütte, in der sein Sohn lebte. Seine Mutter, eine trotz der Jahre und der vielen Arbeit immer noch sehr schöne Frau, stellte eine Schale Obst auf den Tisch und machte mit dem letzten Brennholz Feuer.
    „Morfidio, du bist mein unehelicher Sohn, ich kann dich nicht anerkennen“, sagte der Graf. „Aber ich will mich dennoch um dein Wohlergehen kümmern. Du wirst in meinem Schloss als Stallknecht arbeiten. Mit deinem Lohn kannst du deine Mutter ernähren, und außerdem wirst du den Rest deines Lebens warmes Essen haben.“
    „Vielen Dank, Vater“, antwortete der kleine Morfidio. „Das werde ich Euch niemals vergessen.“
    „Aber du sollst wissen, dass du mich in der Öffentlichkeit nie, unter keinen Umständen, Vater nennen darfst. Erinnere mich niemals daran, dass du mein Sohn bist! Du musst stets respektvollen Abstand zu mir halten. Hüte dich davor, mir näher zu kommen als die anderen Knechte und Bediensteten! Hast du mich verstanden?“
    „Ja, Herr. Ich werde Euch bestimmt nicht belästigen, werde Euch niemals zu nahe treten und nichts tun, was Euer Missfallen erregen könnte. Ich verspreche es Euch.“
    „Solltest du diese Regel verletzen, wirst du das Privileg verlieren, in meinem Schloss arbeiten zu dürfen, und ich werde dich und deine Mutter des Landes verweisen. Ihr werdet erbarmungslos verjagt werden!“
    „Ja, Vater … Ich meine … Ja, Herr.“

II
    D IE L AGE SPITZT SICH ZU
    I CH BETRETE A DELAS Büro, doch sie beachtet mich kaum. Erst als ich mich ihr gegenüber auf einen Stuhl setze, hört sie auf, in ihren Computer zu tippen, und schaut hoch. Es ist offensichtlich, dass sie mich nur widerwillig in ihrem Büro empfängt.
    Was kann ein Junge von vierzehn Jahren ihr auch Interessantes zu berichten haben?
    „Also gut, Arturo, was willst du mir erzählen?“
    „Es geht um eine schlimme Sache, Adela. Ich habe lange hin und her überlegt, aber dann habe ich beschlossen, mich dir anzuvertrauen. Außerdem hat Hinkebein mir dazu geraten. Er hat nämlich auch Vertrauen zu dir.“
    „Welch eine Ehre, dass ein Bettler dich zu mir geschickt hat!“, entgegnet sie ironisch. „Ich fühle mich geschmeichelt.“
    „Er hat mir das Leben gerettet! Gestern Abend haben mich zwei Männer im Stadtpark überfallen. Wenn er nicht gewesen wäre, wäre ich jetzt tot.“
    „Komm, jetzt übertreib mal nicht.“
    „Wenn dir zwei Typen eine Kapuze über den Kopf stülpen und der eine zum andern sagt, er solle mir die Gurgel durchschneiden, und wenn du dann um dein Leben fürchtest, dann ist das nicht gerade übertrieben“, antworte ich verärgert. „Aber wenn du mir nicht glaubst, kann ich ja gleich wieder gehen.“
    „Warte … Entschuldige, Arturo. Los, fang noch mal von vorne an.“
    „Wie gesagt, zwei Männer haben sich auf mich gestürzt und mir eine Kapuze über den Kopf gestülpt. Dann hat der eine zum andern gesagt, er solle mir die Gurgel durchschneiden. Und dann ist Hinkebein gekommen und hat sie in die Flucht geschlagen.“
    „Hast du vielleicht eine Idee, wer das gewesen sein könnte? Glaubst du, die Einbrecher von neulich wollten sich rächen? Du weißt schon, die beiden, die sich als Kellner verkleidet haben und die du verletzt hast … oder die sich gegenseitig verletzt haben …“
    „Ich weiß nicht, ob das dieselben waren, ich konnte sie ja nicht sehen“, erkläre ich. „Aber eins ist klar, sie wollten meinen Kopf. Sie wollten ihn mitnehmen. Jedenfalls haben sie das klar und deutlich gesagt.“
    „Und warum wollten sie

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