Die Suche nach dem verborgenen Glück
über negative Dinge nachzugrübeln.
Kurzum: Ich werde glücklich, wenn ich mir neue und interessante Ziele setze.
Der fünfte Mondzyklus
David fragte sich, welche Einstellung als Nächstes kommen würde. Wenn er anfinge, sich damit zu beschäftigen, wären fast vier Monate vergangen.
Der Mann begann über die fünfte Einstellung zu sprechen.
»Ich bin gespannt«, sagte er langsam, »wie du über die folgende Einstellung denkst. Ich werde dich mit einer schwierigen Aufgabe konfrontieren. Im Laufe dieses Mondzyklus sollst du dir vorstellen, dass jeder Tag dein letzter auf Erden ist, und dementsprechend handeln. Die fünfte Einstellung wird - mehr als jede andere - die Menschen dazu veranlassen, dich in neuem Licht zu sehen. Darüber hinaus wirst auch du dich in neuem Licht sehen. Du wirst lernen, jeden Augenblick eines jeden Tages und alles Lebendige zu schätzen. Gerade diese Einstellung wird dich zu einem besseren Menschen machen. Lies sie dreimal täglich nach der Meditation.«
Der Mann hielt kurz inne und erläuterte dann die fünfte Einstellung.
Lebe jeden Tag so, als wäre er Dein letzter
Der fünfte Stock, der nötig ist, um das Feuer des Glücks zu schüren
Ich werde glücklich sein, weil ich diesen Tag so lebe, als wäre er mein letzter.
Ich werde den morgigen Tag nicht erleben und dennoch werde ich glücklich sein.
Mein Leben wird enden und dennoch werde ich glücklich sein.
Meine Zukunftspläne sind unwiederbringlich verloren und dennoch werde ich glücklich sein.
Es ist der letzte Tag meines Lebens und ich bin glücklich!
Es gibt für mich kein Morgen mehr. Mein Leben wird erlöschen, wenn der Mond am Abendhimmel erscheint. Ich möchte trauern, denn tief in mir bin ich überzeugt, mehr Jahre verdient zu haben. Ich habe noch so viele Aufgaben zu bewältigen und so viele Träume zu verwirklichen. Doch ich gebe meinem Bedürfnis, in Kummer zu versinken, nicht nach. Ich bin glücklich - glücklicher denn je. Ich sage mir: Ich bin glücklich! Ich bin glücklich! Aber wie? Wie kann ich glücklich sein, wenn ich weiß, dass mir nur noch wenig Zeit bleibt?
Weil der heutige Tag ein ganz besonderer ist und durch traurige Gedanken nicht vergeudet werden darf. Weil ich heute jeden Augenblick schätzen werde - da bleibt keine Zeit für trübsinnige Grübeleien! Weil mir bewusst ist, dass allein ich über mein Glück bestimme und dass Wakantanka mir die Stärke verlieh, es im Herzen zu fühlen: Er will, dass mein letzter Tag im Zeichen des Glücks steht. Vor allem aber, weil ich feststelle, dass dieser Tag eine unverdiente Belohnung darstellt. Er wurde mir geschenkt und ich merke, dass er mein letzter ist. Kein Mensch weiß, warm er stirbt, ich aber schon! Ich kenne das größte Geheimnis der Welt! Solche Einsichten helfen mir, ein großes inneres Glück zu empfinden.
Was werde ich - dieser Wahrheiten eingedenk - an meinem letzten Tag machen? Zuerst werde ich dafür sorgen, dass ich keinen Augenblick verschwende. Ich konzentriere mich auf jeden einzelnen und finde etwas, das mich glücklich stimmt. Auch wenn es dabei um einfache Dinge wie den Gesang eines Vogels oder eine schöne Farbe geht, so nehme ich sie doch wahr, schätze und liebe sie. Ich weiß, dass alle Schönheit von Wakantanka stammt und dass er mir die Weisheit gab, sie zu würdigen. Wie könnte ich Ihm dies verweigern? Er hat die Welt in Schönheit getaucht und so kann ich glücklich sein, deshalb werde ich an diesem letzten Tag die Morgendämmerung ehrfürchtig willkommen heißen. Ich werde in allen Lebewesen das Wunderbare entdecken - und auch in der Natur selbst: Die Wolken werden mich überwältigen, die Winde werden meine Last leichter machen und die Meere werden mich von meinen Unzulänglichkeiten befreien. Meine letzten Stunden verbringe ich in innerem Frieden und voller Staunen über die ringsum sichtbare Schönheit.
Aber ich werde mich damit nicht begnügen. Da es mein letzter Tag ist, will ich ihm meine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. Jede Minute ist das - Kostbarste, was ich besitze, und ich bin glücklich, weil ich weiß, wie ich das Beste daraus mache, dieser Tag ist mein ganzes Leben und ich singe freudig, dass ich ihn so nutzen kann, wie es mir am geeignetsten erscheint. Morgens erwache ich mit einem Gefühl von Dankbarkeit für Wakantanka, weil ich diesen letzten Tag zur Verfügung habe. Die wenigen noch verbleibenden Stunden werde ich in der Weise ausfüllen, dass sie die herrlichsten meines Sehens sind.
Ich werde
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