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DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

DS005 - Im Zeichen des Werwolfs

Titel: DS005 - Im Zeichen des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Auf der kleinen Station der transkontinentalen Eisenbahn in Westkanada war nur ein Beamter eingesetzt, der zugleich die Funktion des Telegraphisten ausübte. Normalerweise registrierte er nur die Ankunft und Abfahrt der Züge, meldete eventuelle Verspätungen weiter und fertigte gelegentlich auch einen Passagier ab, den es in diese einsame Gegend verschlagen hatte.
    Heute allerdings schien sich Außergewöhnliches anzubahnen, und der Beamte war aufgeregt wie ein kleiner Junge vor seinem ersten Zirkusbesuch. Ein eben erst aufgenommenes Telegramm hatte ihn in diese Erregung versetzt. Es war an einen Passagier in dem in wenigen Minuten fälligen Expreßzug gerichtet, und der Telegraphist starrte immer wieder auf den Namen, wobei er sich den Kopf kratzte.
    »Wenn er der Mann ist, den ich meine …« Er brach ab und ließ einen langgezogenen Pfiff der Verblüffung folgen. Dann kam ihm ein Gedanke. Er stand hastig auf und trat an ein Regal im rückwärtigen Teil des Raumes, auf dem sich Magazine stapelten. Die Einsamkeit der Station und der zumeist eintönige Dienst hatten den Beamten zum eifrigen Leser werden lassen.
    Er suchte mehrere der Zeitschriften heraus, die unter anderem die Lebensgeschichten berühmter Männer veröffentlichten. Nach wenigen Minuten fand er, was er suchte – das Magazin, dessen Titelblatt ein großes bronzefarbenes Fragezeichen trug, durch das sich die Worte:
     
    DER GEHEIMNISVOLLE BRONZEMANN (Bericht Seite 9)
     
    zogen.
    Der Telegraphist schlug die Seite neun auf. Es handelte sich um einen sogenannten Tatsachenbericht, dessen Angaben bis auf den letzten Buchstaben der Wahrheit entsprechen sollten. Auch hier sprang eine dicke Überschrift ins Auge:
     
    WER IST WAHRSCHEINLICH DER ERSTAUNLICHSTE LEBENDE MENSCH?
     
    Der Beamte kannte den Bericht, er hatte ihn bereits mehrfach gelesen. Jetzt wollte er sich noch einmal in ihn vertiefen, wurde dabei aber gestört. Die Signalpfeife eines Zuges erklang in der Ferne, das metallische Rattern der Räder näherte sich und wurde lauter.
    Es war der Expreßzug.
    Sekunden später kreischten die Bremsen. Der Zug kam mit fauchender Lokomotive zum Halten, um wie üblich Wasser zu übernehmen.
    Wilkie, der Zugbegleiter, betrat das kleine Stationsgebäude. Mit seinem mächtigen Schädel und dem kugelrunden Bauch wirkte er wie ein Kobold in Uniform.
    »Hallo, Stationsvorsteher, was tun Ihre Leute?« Wilkie allein grinste über den uralten Scherz, mit dem er sich jedesmal zu melden pflegte.
    Mit dramatischer Geste händigte der Telegraphist ihm die Nachricht aus, die er vor kurzem aufgenommen hatte.
    »Telegramm für einen der Passagiere, wie?« sagte Wilkie uninteressiert und traf Anstalten, das Papier in seine Tasche zu schieben.
    »He, warten Sie einen Augenblick!« entfuhr es dem Telegraphisten. »Sehen Sie sich doch erst einmal an, für wen das Telegramm bestimmt ist.«
    Wilkie glättete den Streifen und starrte auf den Namen des Empfängers.
    »Ich werd verrückt«, sagte er, und das Kinn klappte ihm herab.
    »Ich wußte, daß Sie von ihm gehört haben«, sagte der Telegraphist triumphierend.
    »Glauben Sie, daß es sich um denselben Mann handelt, an den wir beide denken?« fragte Wilkie und schob sich die Uniformmütze in den Nacken.
    »Jede Wette.« Der Telegraphist nickte. »Sie unternehmen eine Urlaubsfahrt – er und die fünf Männer, die als seine Helfer arbeiten. Er hat einen Verwandten irgendwo in den Wäldern nahe der Küste. Dem wollen sie einen Besuch abstatten.«
    »Woher wissen Sie das alles?« fragte Wilkie.
    Der Telegraphist grinste. »Es ist ziemlich langweilig hier draußen, und wenn man sich nicht zu beschäftigen versteht, verliert man den Verstand. Ich schlage die Zeit damit tot, daß ich mich für die Meldungen interessiere, die über die Drähte hin und her gehen. Dabei war auch die Nachricht, daß er mit seinen fünf Freunden hierher unterwegs sei.«
    Wilkie zögerte, dann las er den Wortlaut des Telegramms. Als Angestellter der Eisenbahngesellschaft glaubte er das Recht dazu zu haben.
    »Donnerwetter!« rief er aus. »Wenn dieser Bursche mein Verwandter wäre, würde ich ihm kein solches Telegramm schicken.«
    »Ich auch nicht«, sagte der Telegraphist. Er hielt das Magazin hoch, in dem er zu lesen begonnen hatte. »Hier steht ein Artikel über den Mann drin. Haben Sie ihn gelesen?«
    Wilkie warf einen Blick auf die Zeitschrift. »Nein, kenne ich nicht. Ich würd’ ihn aber auch gern lesen.«
    »Nehmen Sie.« Der

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