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Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Titel: Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Zoller
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Kontakt.«
    Auf einen warnenden Blick Nayalas sagte David knapp: »Nur im äußersten Notfall. Ich schlage mich schon durch!«
    Zischend schloß sich die Schleuse hinter ihnen. Sufnor hätte sich fast einen Flügel geklemmt und blickte beleidigt.
    Dann ging die äußere Schleusentür auf. Wolkenfetzen rasten an ihnen vorbei. Es war nichts zu erkennen außer wirbelndem Grau. Nayala preßte die Lippen zusammen. David sog seine Lungen voll der dünnen Luft. Es war eisig kalt.
    Mit einem schrillen Schrei warf sich der Drache vorwärts, aus der Luftschleuse hinaus, fiel wirbelnd, taumelnd 30, 50 Meter, bis er seine Schwingen entfalten konnte. Aber sie trugen nicht genug. Die zwei Menschen auf seinem Rücken, die sich an ihn und aneinander klammerten, waren zu schwer für ihn – und die Luft war noch viel zu dünn.
    Oben erhaschte David während einer schleudernden Bewegung einen letzten Blick auf die TASCA, deren kompakte Masse steil aufstieg.
    Rasend schnell durchstießen sie dichte weiße Wolkenfetzen. Die Watte hüllte sie ein, schien ihnen die Luft zu nehmen. Dann waren sie durch und sahen eine große grünblaue Fläche unter sich, dann neben sich, dann über sich. Sufnor kämpfte verzweifelt mit seinem Gleichgewicht. Das halbintelligente Tier war am Ende seiner Kraft. Nayala schrie auf ihren Liebling ein, und immer wieder schaffte sie es, daß der Drache unter Anspannung aller Kräfte ein paar Höhenmeter weniger schnell durchsacken konnte, aber für einen kräftesparenden Gleitflug reichte es einfach noch nicht. Klatschend schlugen die Schwingen aneinander. David merkte, was Nayala vorhatte. Sie mußte versuchen, das Tier so zu beeinflussen, durch kräftigen Schwingenschlag den rasenden Fall zu bremsen. Aber der Plan gelang nicht. David spürte bei ihrem Sturz, der schon immer wieder in ein unkontrolliertes Taumeln überging, wie Nayala auch psionisch auf ihren Drachen einschrie.
    Dann schien die Drachenhexe auf eine andere Idee zu kommen. Der Boden war schon so nahe, daß man Flüsse und große einzelne Bäume erkennen konnte, als sie dem Drachen etwas in die winzigen Ohrmuscheln schrie. David empfing einen mentalen Impuls, den sie in ihrer Erregung gleichzeitig aussandte – und erstarrte. Er hatte sich schon auf eine harte Landung gefaßt gemacht, aber jetzt wollte Nayala offenbar Selbstmord verüben.
    Sufnor stürzte sich kopfüber in die Tiefe. Nur durch Anspannung aller Kräfte konnte sich David auf dem Rücken des Flugtieres halten. Eng preßte sich der Körper der Hexe gegen seinen. David fühlte, wie ihm langsam schwarz vor Augen wurde. Anstatt die Geschwindigkeit zu verringern, wurden sie immer schneller und jagten geradewegs auf eine rote Hochebene zu, die von groben Monolithen übersät war.
    Der Körper der Hexe spannte sich stärker an. David meinte plötzlich, Eisen zu umschlingen. Gleichzeitig geschah etwas mit der roten Hochebene. Staubwolken stiegen auf, die Bäume wurden eng zu Boden gedrückt, entwurzelt und rollten über den Boden. Die Felsen kamen in Bewegung.
    Gleichzeitig wurde die Luft um sie unerträglich dick. David hatte das Gefühl eines unerhörten Drucks. Seine Brust schmerzte, und er konnte nur noch ganz flach atmen. Sein Herz hämmerte.
    Nayala schrie etwas, und der Drache stellte seine Flügel an. Langsam, quälend langsam, veränderte sich ihr steiler Sturz und wurde zu einem langsameren Gleiten. Immer noch hatten sie eine wahnsinnige Geschwindigkeit drauf, aber jetzt strebten sie fast horizontal dem Boden der roten Ebene entgegen.
    Endlich konnte sich Sufnor etwas ausruhen. Er legte während des Fluges seinen Kopf zurück, und Nayala kraulte ihm zärtlich die zackenförmigen Hautlappen auf seinem Kopf. Sufnor brachte sogar noch eine Sondereinlage, indem er so lange über der weiten roten Ebene kreiste, bis Nayala einen geeigneten Landeplatz ausgewählt hatte. Mit einem weichen Tapsen seiner dicken Drachenpfoten setzte Sufnor auf, lief noch einige Meter und kam dann schnaufend zum Stehen.
    Nayala machte ein paar dramatische Gesten und schrie Worte einer unbekannten Sprache. Die dünnen, bunten, zerschlissenen Fetzen, die ihren Körper noch halbwegs verbargen, flatterten in einem mächtigen Aufwind.
    Und plötzlich geschah es. Die Luft, eben noch zum Schneiden dick, wurde normal, leicht, sanft, atembar.
    Sufnor sackte in sich zusammen, aber seine Augen blitzten glücklich. Nayala und David stiegen von seinem breiten Rücken. Nayala schwankte benommen. David legte den Arm um ihre

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