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Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Titel: Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Fronten zu wechseln. Aber noch ist die Zeit nicht gekommen. Alles, was uns bleibt, ist abzuwarten. Unsere Verantwortung bezieht sich auf das Gedeihen von KLK – und ich denke, damit haben wir genug zu tun.«
    Kirkattu nickte verstehend.
    Das Video summte. Phibas ging auf Empfang. »Ja?« bellte er scharf. »Ich sagte doch, ich wünsche, nicht gestört zu werden!«
    »Verzeihen Sie, Generalmanag«, ertönte die dunkle Stimme seines Sekretärs. »Sicherheitsmanag Sholar wartet im Vorzimmer. Er …«
    »Schon gut«, unterbrach der dicke Mann. »Lassen Sie ihn herein.«
    Kurz darauf öffnete sich die schwere, schalldichte Tür. Ein schmalschultriger, blasser Mann betrat mit schlurfenden Schritten das Büro.
    Phibas betrachtete ihn mit unverhohlener Abneigung. Sholars Gegenwart, dachte er mißgelaunt, war immer ein nervenaufreibendes Erlebnis. Warum hatte Valdec ausgerechnet seinen Vetter nach Lancia geschickt und ihn zum Sicherheitsmanag des Kaiser-Lancia-Komplexes gemacht? Warum mußte ausgerechnet er sich mit diesem paranoiden Burschen herumschlagen?
    Hatte er nicht schon genug Schwierigkeiten?
    Sholars blasses Gesicht, aus dem die Nase wie der Schnabel eines Raubvogels hervorsah, wies hektische rote Flecken auf. Die Augen des Sicherheitsmanags waren grau, und sie waren das einzige, was an Max von Valdec erinnerte.
    »Ich habe den Bericht studiert«, begann Sholar übergangslos, mit seiner hellen, pfeifenden Stimme zu sprechen, »und ich fordere Sie und alle anderen Führungskräfte von KLK dazu auf, umgehend eine Solidaritätserklärung für den Lordoberst abzugeben, der von Verrätern und umstürzlerischen Subjekten heimtückisch aus dem Amt gejagt wurde. Ich …«
    Phibas hob eine Hand. »Setzen Sie sich, Maxwell«, bat er Sholar und deutete auf einen freien Sessel. »Etwas zu trinken?«
    »Zu trinken?« echote Sholar. »Wollen Sie mich betrunken machen?«
    Paranoid, dachte Phibas entsagungsvoll. Und dumm dazu. Eine äußerst delikate Mischung. Zumal er Valdecs Vetter ist.
    »Fruchtsaft?« fragte der Generalmanag laut und wandte sich in Richtung Bar, die als Kartentank getarnt war.
    »Nein.« Sholar sah von Phibas zu Kirkattu. »Nun?« schnappte er. »Sie scheinen von den ungeheuerlichen Neuigkeiten nicht allzu beeindruckt zu sein. Auf der Erde hat ein Putsch stattgefunden, und Sie sitzen da und … und kauen diese widerlichen Knollen.«
    Kirkattu hüstelte.
    »Beruhigen Sie sich, Maxwell«, brummte Phibas und nahm wieder Platz. »In unruhigen Zeiten gilt es, einen klaren Kopf zu bewahren. Und bedenken Sie, daß Lancia seit dem Abzug der Garden-Garnison vor zwei Monaten weitestgehend schutzlos ist. Eine Erklärung für den Generalmanag und Lordoberst in dieser unklaren Situation …«
    Sholar funkelte ihn an. »Die Ratten verlassen das sinkende Schiff«, höhnte er.
    Phibas fuhr hoch. »Sie gehen zu weit!« stieß er hervor. »Und Sie sind ein Narr, wenn Sie meinen, daß eine Solidaritätsadresse zu diesem Zeitpunkt etwas ändern würde. Ganz im Gegenteil! Vielleicht erscheint schon morgen ein Schiff der neuen Machthaber im Calina-System. Wollen Sie, daß man uns alle verhaftet und deportiert? Das würde Valdec nichts nutzen. Im Gegenteil! Er hätte eine Fluchtmöglichkeit weniger.«
    »Was also«, fragte Sholar mit mühsamer Beherrschung, »schlagen Sie vor, Tosten?«
    Wenn ich ein Rezept wüßte, du Narr, dachte der fette Mann wütend, dann würde ich nicht hier sitzen und mir dein Geschwätz anhören.
    »Abwarten«, warf Kirkattu milde ein. »Andere Möglichkeiten haben wir, nicht.«
    »Abwarten!« schnaubte der Sicherheitsmanag. »Nur kein Risiko eingehen, hm?«
    »Haben Sie einen Vorschlag?« entgegnete Kirkattu scharf. »Wenn ja, dann heraus damit. Und wenn nicht, dann blasen Sie sich gefälligst nicht so auf!«
    Phibas seufzte.
    Die Botschaft des Kurierschiffes, das nur kurz den Weltraum II verlassen hatte, um die Bodenstation auf Lancia mit den wichtigsten Informationen zu versorgen, hatte ihre festgefügte Welt mit einem Schlag zerstört.
    Düster dachte Phibas daran, daß einer Säuberung der höchsten Ränge zumeist auch bald eine der übrigen Führungshierarchie folgte. Allein der sich stetig verschärfende Mangel an Transportraum hatte bisher vermutlich die Ankunft eines Gardenkreuzers verhindert.
    Unter diesem Blickpunkt erwies sich die Auflösung des planetaren Stützpunktes der Garden im nachhinein als Glücksfall. Anderenfalls hätte die Queen Iola sie alle schon längst unter Arrest

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