Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

– verbergen sich auf der Erde.
    Wenn die Große Graue tot ist, stellen auch die geflohenen Garden-Schiffe keine Gefahr mehr dar.«
    »Ausgezeichnet«, frohlockte Chelskij.
    Valdec ignorierte die Bemerkung. »Der letzte Schritt schließlich«, erklärte er, »obliegt der Queen Yazmin, der Kommandeuse der Kaiser-Garden.
    Sobald sie mit ihren Containerschleppern im Sonnensystem auftaucht und die Entladung der Nahrungsmittelcontainer beendet ist, wird die Rationierung aufgehoben.
    Wir verteilen großzügig Care-Pakete an die Relax und Arbiter.
    Ich nehme an, das wird uns einige Sympathien einbringen und den Rückhalt der F.F.D.E. in der Bevölkerung schwächen. Die entsprechende Propaganda dürfte ihr übriges tun.«
    Einige Minuten sagte niemand ein Wort.
    Valdec genoß den Blick über die große Stadt. Berlin, dachte er, wird zur neuen Hauptstadt des Reiches. Genf besitzt zuviel Symbolkraft – dort haben die Rebellen durch die Einrichtung des Wiederaufbau-Gremiums ihren größten Erfolg errungen.
    Chan de Nouille …
    Der hagere Mann preßte die Lippen zusammen.
    Queen Lea würde sich darum kümmern. Die Queen war die richtige Frau für diese Aufgabe. Und er zweifelte keinen Augenblick daran, daß Lea sie lösen würde.
    Dafür war sie ausgebildet und präpariert worden.
    »Ist die Erde befriedet und der Widerstand weitestgehend ausgeschaltet«, murmelte Valdec nachdenklich, »können wir Phase vier des Großen Projektes als abgeschlossen betrachten.
    Dann gehört die Erde Kaiser – und damit uns, denn wir sind Kaiser.«
    »Und das Reich?« fragte Zarkophin.
    Das Reich, wiederholte Valdec in Gedanken. Das neue, zweite Reich, das in seinem Bewußtsein bereits Formen angenommen hatte.
    Die Rückeroberung der Kolonien mußte noch warten. So lange, bis Ruhe auf der Erde herrschte und die Ziolkowski-Werft genügend neue Schiffe umgerüstet und neu gebaut hatte.
    Dann war der Augenblick für die Phase fünf gekommen.
    Für den Aufbau des neuen Reiches, für den Griff nach Adzharis und für die endgültige Zerschlagung der Terranauten.
    Mit den Clons konnte er es schaffen.
    Und mit ein wenig Glück.
    Valdec lächelte.
    Auch Glück war nicht nur ein Zufallsprodukt. Sorgfältige Planung, so hatte das Große Projekt der Machtübernahme gezeigt, führte jedes noch so riskante Unternehmen zum Erfolg.
    Der Lordoberst setzte sich abrupt in Bewegung und näherte sich der Liftröhre.
    Es wurde Zeit, die Clons zu informieren, daß man noch in dieser Nacht mit der Kontraprogrammierung und der Auflösung der Grauen Garden in ihrer alten Form beginnen würde.
    Er durfte seinen Gegnern keine Atempause gönnen.
    Der Lift trug die neuen Herren der Erde hinunter in die Schaltzentrale des Doppelturms der Kaiser-Zentrale.
    Langsam wurden die Laserblitze in den Straßen von Berlin immer weniger. Ruhe kehrte ein.
    Totenstille.
    ENDE

In der nächsten Woche erscheint als Band 86:
     
»Die Gehetzte von Terra«
    von Robert Quint
     
    Valdecs großer Schlag scheint das Blatt auf der Erde noch einmal zugunsten der Manags und des bereits aufgelösten Konzils zu wenden. Doch es zeigt sich bald, daß es Valdec nicht um eine Restauration der Konzernherrschaft geht. Er will die Macht mit niemandem mehr teilen, und mit seinen Supertreibern unterjocht er jede Opposition.
    Nur in einem Punkt wurde Valdecs Rückkehr zum Fehlschlag. Es gelang nicht, die Grauen Garden auszuschalten. Chan de Nouille kam auch diesmal wieder allen Anstrengungen Ihres Erzfeindes zuvor. Die Flotten der Garde sind Valdecs Zugriff entzogen. Doch Chan gelang es nicht mehr die Erde zu verlassen. Eine gnadenlose Jagd auf die Große Graue beginnt – Chan de Nouille wird DIE GEHETZTE VON TERRA!