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Die Todesliste

Die Todesliste

Titel: Die Todesliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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entschädigen, oder? Man gab ihm recht.
    Im Morgengrauen richteten sie auf der offenen Ladefläche des einen Technical eine Pritsche für den immer noch schlafenden Ove Carlsson her, wuchteten die sieben Rucksäcke auf den anderen Wagen, verabschiedeten sich vom Dorfvorsteher und fuhren los.
    Curlys Schätzung war ziemlich genau gewesen. Acht Stunden nach ihrer Abfahrt aus dem winzigen Wüstendorf überquerten sie die unsichtbare äthiopische Grenze. Tampa informierte sie darüber und dirigierte sie zu der Landepiste. Viel war dort nicht zu sehen. Keine Betonstartbahn, sondern nur ein tausend Meter langer tischebener, steinharter Schotterstreifen. Kein Kontrollturm, keine Hangars, nur ein Windsack, unruhig flatternd in der Brise eines glutheißen Tages, der bald vorbei sein würde.
    An einem Ende stand wie ein beruhigender Klotz eine C-130 Hercules mit dem RAF -Emblem des 47. Geschwaders. Sie war das Erste, was sie sahen, eine Meile weit vor ihnen in der Sandwüste von Ogaden. Als sie näher kamen, senkte sich die Heckrampe, und Jonah kam mit seinen beiden Kameraden und den zwei Packern heraus, um sie zu begrüßen. Für die Packer gab es keine Arbeit: Sieben Fallschirme, das Stück zu fünfzigtausend Pfund, waren verloren.
    Neben der Hercules wartete eine Überraschung: eine weiße Beech King Air mit den Farben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen. Zwei sonnengebräunte Männer in Wüstentarnkleidung standen daneben. Auf den Schultern der beiden Soldaten blitzte jeweils ein sechszackiger Stern.
    Als die Zweierkolonne zum Stehen kam, sprang Opal, der hinten auf dem vorderen Truck gesessen hatte, herunter und lief zu ihnen hinüber. Beide umschlossen ihn mit einer festen Männerumarmung. Neugierig ging der Spürhund auf sie zu.
    Der israelische Major stellte sich nicht als Benny vor, aber er wusste genau, wer der Amerikaner war.
    »Nur eine kurze Frage«, sagte der Spürhund. »Dann sage ich Goodbye. Wieso arbeitet ein Äthiopier für Sie?«
    Der Major machte ein überraschtes Gesicht, denn die Antwort lag doch auf der Hand.
    »Er ist ein Falascha«, sagte er. »Ein Jude wie ich.«
    Der Spürhund erinnerte sich verschwommen an die Geschichte von dem kleinen Stamm äthiopischer Juden, der eine Generation zuvor vollzählig aus Äthiopien und den Klauen eines brutalen Diktators gerettet worden war. Er drehte sich zu dem jungen Agenten um und salutierte.
    »Na, vielen Dank, Opal. Todah rabah … und mazel tov .«
    Die Beech startete zuerst. Sie hatte gerade noch genug Treibstoff, um es bis Eilat zu schaffen. Die Hercules folgte, und die beiden ramponierten Pick-ups blieben für die nächste Truppe von Wüstennomaden zurück, die zufällig vorbeikommen würde.
    In seinem Bunker unter dem Stützpunkt MacDill in Tampa saß Master Sergeant Orde und sah zu, wie sie starteten. Außerdem sah er weit im Osten eine Kolonne mit vier Fahrzeugen, die auf die Grenze zufuhr. Ein Verfolgertrupp von al-Schabaab, der viel zu spät kam.
    In Dschibuti wurde Ove Carlsson in das hochmoderne Lazarett der amerikanischen Basis gebracht, wo er blieb, bis der Firmenjet mit seinem Vater an Bord kam, um ihn abzuholen.
    Der Spürhund verabschiedete sich von den sechs Fallschirmjägern, bevor er seine Grumman bestieg, um nach Northolt und weiter nach Andrews in Washington zu fliegen Die RAF -Crew hatte den ganzen Tag geschlafen. Sie waren fit für den Flug, als die Maschine vollgetankt war.
    »Wenn ich je noch einmal etwas derart Wahnsinniges zu erledigen habe, kann ich Sie dann wieder bitten mitzukommen?«, fragte er.
    »Kein Problem, Mate«, sagte Tim. Der amerikanische Colonel konnte sich nicht erinnern, wann ihn ein einfacher Soldat das letzte Mal »Mate« genannt hatte. Er stellte fest, dass es ihm gefiel.
    Seine Grumman startete kurz nach Mitternacht. Er schlief, bis sie die libysche Küste überflog und vor der aufgehenden Sonne in Richtung London weiterjagte. Es war Herbst. Das Laub in North Virginia würde rot und golden sein. Er freute sich darauf, es wiederzusehen.

EPILOG
    Als die Nachricht vom Tod ihres Clanchefs in Garacad ankam, kehrten die Sacad-Männer einfach von Bord der Malmö an Land zurück. Kapitän Eklund nutzte die für ihn unerklärliche Chance, lichtete den Anker und nahm Kurs auf das offene Meer. Zwei Schnellboote eines rivalisierenden Clans versuchten ihn abzufangen, drehten jedoch bei, als ein Hubschrauber von einem britischen Zerstörer über den Horizont heraufkam und sie per Lautsprecher aufforderte,

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