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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Kein einziges Dorf würde sich mehr widersetzen. Weitere Karawanen mit Asiaten sollten zur Verstärkung kommen. Und die Armee von Sesostris, die in Kanaan festsaß, würde lange brauchen, bis sie in die Gänge kam. Und dann erwartete sie ein zermürbender Untergrundkampf.
    So lauteten die Anweisungen des Propheten, welche die hübsche junge Frau aufs Wort befolgte.
    Den voraussichtlichen Sieg hätte sie ihrem Liebreiz zu verdanken. Alle drei Monate ließ der Stadtvorsteher die gesamte Wachmannschaft von Kahun auswechseln. Und Bina hatte den Beamten verführt, der für den nächsten Austausch zuständig war. Mit ebenso viel Zärtlichkeiten wie flammenden Erklärungen hatte sie ihn für ihre Sache gewonnen, indem sie ihm einen ranghohen Posten in ihren Reihen versprach. Dank dieses Dummkopfs, der übrigens als Erster verschwinden musste, kannte sie die genaue Anzahl der Wachen und ihre Stellungen.
    Die Asiaten würden nur wenige Minuten brauchen, um die Wachposten zu töten.
    »Name und Beruf?«, fragte der Offizier, der das Haupttor von Kahun bewachte.
    »Ich heiße Iker und bin Schreiber und zeitweiliger Priester des Anubis-Tempels.«
    »Hast du Waren anzumelden?«
    »Nur mein Schreibwerkzeug.«
    Der Offizier durchsuchte die Packtaschen, die Nordwind trug.
    »Du kannst durch. Zum Glück bin ich bald mit dieser verdammten Arbeit fertig! Übermorgen findet endlich der Wechsel statt, und dann gehe ich nach Hause.«
    »Ist es ruhig in der Stadt?«, fragte Iker.
    »Ja, es gibt keine Zwischenfälle.«
    Im Schlepptau von Nordwind, der sich noch immer gut in Kahun auskannte, steuerte Iker auf die beeindruckende Villa des Stadtvorstehers zu, die eine Vielzahl von Schreibern und Handwerkern bevölkerte.
    Einer der Pförtner erkannte ihn.
    »Iker… Wo hast du denn gesteckt?«
    »Ist der Stadtvorsteher in seinem Arbeitszimmer?«
    »Er kommt gar nicht dazu, es zu verlassen! Ich melde dich an.«
    Iker brachte Nordwind in einen schattigen überdachten Hof und ließ ihm Heu bringen. Dann führte ihn ein Schreiber ins Haus.
    Der Stadtvorsteher tauchte hinter einem Berg von Unterlagen auf.
    »Iker! Das kann doch nicht wahr sein! Stimmt es wirklich, dass du zum Königlichen Sohn ernannt wurdest, wie ich las?«
    »Ich fürchte ja.«
    »Als du damals verschwunden bist, habe ich darauf verzichtet, eine Untersuchung in die Wege zu leiten. Eigentlich hattest du eine harte Bestrafung verdient! Irgendwie wurde ich aber das Gefühl nicht los, dass sich etwas Sonderbares zusammenbraute, weil du so ganz anders warst als die anderen Schreiber. Ich bin mir sicher, dass du in einem bestimmten Auftrag hier bist, habe ich Recht?«
    »Ich will wissen, welchem Herrn Ihr dient?«
    Der Stadtvorsteher klammerte sich an seinen Sessel. »Was soll diese Frage?«
    »Man hat versucht, den Pharao zu ermorden. Und hier, mitten in Kahun, verstecken sich Widerständler, die vermutlich in Kürze zur Tat schreiten werden.«
    »Du… Du willst dich wohl über mich lustig machen?«
    »Einige dieser Verschwörer kenne ich. Die meisten von ihnen sind Asiaten, die hier in der Stadt als Waffenschmiede angestellt sind.«
    Der Stadtvorsteher schien entsetzt. »Du redest doch nicht von Kahun, von meiner Stadt!«
    »Leider doch. Und entweder unterstützt Ihr diese Aufständischen, oder Ihr müsst mir helfen, sie unschädlich zu machen.«
    »Ich soll mit Halunken gemeinsame Sache machen? Du bist wohl verrückt geworden! Wie viele Soldaten willst du haben?«
    »Wir müssen sie alle gleichzeitig festsetzen, damit sie sich nicht gegenseitig warnen können. Wenn wir unser Eingreifen schlecht vorbereiten, wird zu viel Blut vergossen.«
    »Und was schlägt Iker, der Königliche Sohn, vor?«
    »Ruf alle Verantwortlichen zusammen, dann planen wir gemeinsam eine Reihe gezielter Angriffe. Wenn wir die Verschwörung zerschlagen haben, besorgt Ihr mir eine Liste aller Schiffswerften der Provinz, einschließlich derjenigen, die nicht mehr in Betrieb sind. Und vergesst nicht die Werft, auf der der verstorbene Schreiner Hobel gearbeitet hat.«
    »Das wird dauern, aber du bekommst die Unterlagen.«
    »Kann ich in mein altes Haus zurück?«
    Der Stadtvorsteher wirkte verlegen. »Das geht leider nicht.«
    »Habt Ihr es jemand anderem gegeben?«
    »Nein, nein nein… Das musst du dir selbst ansehen.«
    Der Schmied, der in einem Anbau der Villa des
    Stadtvorstehers arbeitete, gab unerträgliche Rückenschmerzen vor und überließ die Schmiede seinem Gehilfen, um schleunigst einen Arzt

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