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Die vier Ziele des Lebens

Die vier Ziele des Lebens

Titel: Die vier Ziele des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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Das wird dann leichter zu bewältigen sein. Aber sind wir hier, um den Weg des geringsten Widerstands zu gehen? Oder sind wir hier, um stärker und klüger zu werden?« Ich denke, Augustinus wusste die Antwort, jedenfalls sagte er: »Herr, ich bitte nicht um Erleichterung meiner Bürde, nur um stärkere Schultern.«
    Keine Frage, es gibt leichtere und bessere Wege zum Erreichen unserer Ziele, Missgeschicke und unnötige Komplikationen sind nichts, was man suchen sollte. Aber das Leben tischt uns ganz einfach allerlei Herausforderungen
auf, und die tragen alle zu unserer Entwicklung bei. Manches können wir weder vorhersehen noch steuern, die Brandungswellen kommen, wie sie eben kommen, daran ist nichts zu ändern. Aber wir können lernen, auf ihnen zu reiten. Wie mein alter Lehrer Socrates einmal achselzuckend anmerkte: »Manchmal bekommst du den Lift, manchmal auch nur den Schacht.« Aber wie Betty Rollin und unzählige andere Krebs-Überlebende bezeugen, kann aus großer Not unerwarteter Nutzen kommen. Deshalb nehmen wir manches Ungemach freiwillig auf uns.

Freiwillige Entbehrung
    Ob wir uns für eine sportliche oder musikalische Ausbildung entscheiden, uns zum Hochschulstudium einschreiben oder auf die Abschlussexamina vorbereiten, ob wir Schauspielerei, Malerei oder andere Künste betreiben, immer sind damit freiwillige Entbehrungen verbunden, denn wir stehen wieder und wieder vor inneren und äußeren Hindernissen und müssen mit Selbstzweifel und Enttäuschung fertig werden. Die Anforderungen einer Ausbildung bringen unsere Schwächen zutage und entwickeln unsere Stärken. Alles, worauf wir uns wirklich einlassen, kann ein Weg der persönlichen Entwicklung werden.
    Das tägliche Leben hält wieder andere Formen von Entbehrung, Verzicht oder Schwierigkeit bereit, die wir freiwillig auf uns nehmen. Eine langfristige Beziehung einzugehen und Kinder großzuziehen, das macht sicher viel Spaß und Freude, aber es ist auch mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Das Gleiche gilt für Verantwortung im geschäftlichen Bereich oder auch für die
Versorgung der Eltern im Alter. In der Schule des täglichen Lebens gibt es für jeden etwas.
    Not oder Missgeschick kommt jedoch manchmal auch ungebeten, etwa wenn ein Betrunkener unseren Wagen rammt, wenn wir arbeitslos werden oder einen geliebten Menschen verlieren, wenn bei uns eine Krebserkrankung festgestellt wird, obwohl wir uns gesund ernährt und ausreichend bewegt haben. Viele unserer täglichen Herausforderungen, vielleicht sogar die meisten, nehmen wir jedoch freiwillig auf uns. Wir legen uns darauf fest und stürzen uns ins Getümmel. Mit wem Sie zusammenleben, wo Sie leben und was Sie gegenwärtig tun, ist Ihre Wahl oder wurde durch von Ihnen getroffene Entscheidungen angebahnt. Wenn Sie für Ihre früheren Entscheidungen die volle Verantwortung übernehmen, versetzen Sie sich in die Lage, neue Entscheidungen zu treffen. So machen Sie das Beste aus Ihrem Leben – und Ihr Leben aus Ihnen.
    Das rief mein Lehrer Socrates mir in Erinnerung, als er sagte: »Der Weg macht den Krieger. Wir alle sind friedvolle Krieger, die ihre Lehrzeit absolvieren, und jedes Leben ist eine Heldenreise.«

Die Schulordnung
    Abgesehen von unserem Lehrplan, zu dem ich im nächsten Abschnitt komme, gelten für die Schule des Lebens auf der Erde auch klare Regeln, die universellen Gesetze. Die Schulordnung ist gleichsam ein Abbild der Realität, sie beschreibt, wie dieses Universum funktioniert. Sie erklärt auch, was für unseren Schulalltag das klügste und beste Verhalten ist. Je besser wir diese Gesetze verstehen und uns an sie halten, desto glatter verläuft unser Bildungsweg.
    In den Naturwissenschaften werden die universellen Gesetze mathematisch gefasst, etwa in der Gleichung E = mc 2 . In den Religionen finden wir sie beispielsweise als die Zehn Gebote, als die goldene Regel und als die Lehren des Talmuds oder Korans.
    Diese Gesetze, die Schulordnung, beruhen nicht auf moralischen Begriffen, sondern beschreiben Aktionen und ihre Folgen. Moral stammt je nach Betrachtungsweise aus höheren Quellen oder ist eine Erfindung des Menschen, jedenfalls können Moralvorstellungen in verschiedenen
Kulturen sehr unterschiedlich sein, weshalb Bertrand Russell meinte, Sünde sei eine Frage der Geografie. Klugen Menschen fällt jedoch auf, dass bestimmte Handlungen bestimmte Folgen haben und entsprechende Lehren nach sich ziehen. Von unserer Bereitschaft und Aufgeschlossenheit hängt es ab,

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