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Die Zukunftsmacher

Die Zukunftsmacher

Titel: Die Zukunftsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Haining
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schwang sie sich selbst in die Pilotenkanzel.
    Was für hübsche Beine sie doch hatte, überlegte sich Tyne. Offensichtlich kehrte also seine Beobachtungsgabe zurück. Auch das flaue Gefühl im Magen ließ langsam nach.
    Er setzte sich neben sie. Der Priester zog sich unter Verbeugungen in den Tempel zurück. Benda ließ den Motor an. Er konnte sehen, wie die aufgestörte Luft in Wirbeln um sie herumfloß. Große grüne Eidechsen versteckten sich verschreckt in Mauerspalten.
    »Da!« schrie Tyne und deutete auf das Dach über einer Zellenreihe.
    Dort erschien ein Kopf. Dann Schultern. Schließlich ein Gewehr, dessen Mündung drohend auf den Hubschrauber gerichtet war. War es ein Mensch oder ein Roskianer? Benda hatte nur gesagt: »Der Feind umzingelt uns.« Sie konnte damit Ap II Dowls Anhänger oder Stobarts Leute gemeint haben.
    Benda fuhr mit der Hand in eine geräumige Tasche und zog eine jener mörderischen 88er heraus. Sie lehnte sich halb aus der Pilotenkanzel und feuerte auf den Scharfschützen.
    Sie verfehlte ihn.
    Tyne sah, wie der First des Daches splitterte. Kantige Stücke trafen das Gesicht des Schützen. Als er die Hände zum blutigen Gesicht hochriß, löste sich ein Schuß. Dann begann der Helikopter zu steigen.
    Als sie schon ziemliche Höhe erreicht hatten, kam ein Mann aus dem Tempel ins helle Sonnenlicht gerannt. Es war Stobart. Obwohl er ein Gewehr hielt, machte er keine Anstalten zu schießen. Statt dessen schrie er Tyne etwas zu und gestikulierte wild. Durch den ohrenbetäubenden Krach, den die Propeller über ihnen machten, war kein Wort zu verstehen.
    »Gerade noch rechtzeitig!« rief Benda.
    Immer schneller erhoben sie sich über das Gewirr aus verfallenen Tempeln. Sie flogen östlich und sahen, wie Männer – klein wie Ameisen – aus dem Tempel stürzten.
     
7.
     
    Tyne wischte sich übers Gesicht und dachte angestrengt nach. Offensichtlich hatte die charmante Miß Ittai aus Gründen, die nur ihr bekannt waren, es darauf angelegt, ihn in den Hubschrauber zu bekommen. Sie hatte ihn von seinem eigenen Volk trennen wollen. Sein Denkapparat funktionierte immer noch nicht perfekt nach dem Zusammenstoß mit Murray. Doch ihm war klar, daß die kleine Schönheit in Richtung der roskianischen Kolonie flog.
    Vor ihnen tauchte eine runde Wolke auf. Darunter schwebte noch eine. Das war Flakfeuer.
    Tyne schaute hinunter. Rund um die Außenbezirke von Padang hatten die Vereinten Nationen Befestigungen und Verteidigungsnester errichtet. Stobart mußte ganze Arbeit geleistet haben, daß er so schnell mit ihnen Verbindung aufgenommen hatte. Binnen kurzem würden Abfangjäger hinter ihnen her sein. Die Vorstellung behagte ihm gar nicht.
    Der gleiche Gedanke war offensichtlich auch dem Mädchen gekommen. Verbissen holte sie die letzten Reserven aus der Maschine heraus. Eine erneute Turbulenz ließ den Hubschrauber nach rechts abtrudeln. Sie zog die Maschine in einer Schleife wieder hoch. Plötzlich hatte sie die Waffe wieder in der Hand.
    »Ich tue es nicht gerne«, sagte sie. »Aber Ihnen muß klar sein, daß ich alles tun werde, um diese Aktion erfolgreich durchzuführen. Alles! Ihr oder mein Leben zählt sowieso nicht. Wenn Sie auch nur eine unvorsichtige Bewegung machen, werde ich Sie töten. Ich muß Sie dann einfach töten.«
    »Sie interessieren mich wirklich, Benda«, sagte Tyne. »Warum wollten Sie bei meinem Plan, eine Kopie des Films anzufertigen, nicht mitmachen?«
    Sie lächelte ironisch. »Sie glauben doch nicht wirklich, daß Ihre Leute Sie, mich oder den Film aus den Fingern lassen würden, wenn sie uns einmal hätten? Sie sind wirklich ein Amateur, Tyne.«
    »Das habe ich schon einmal gehört. Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?«
    Der Helikopter rüttelte furchtbar. Benda hielt die Pistole weiter auf ihn gerichtet. »Es wird jetzt ziemlich stürmisch werden. Sehr wahrscheinlich werden wir verfolgt. Das beste ist, Sie steigen aus. Hinter Ihnen liegt einer unserer Fallschirme. Schnallen Sie ihn um und springen Sie ab. Das wird die Leute von den Vereinten Nationen ablenken. Vielleicht werden sie sogar aufhören, mich zu verfolgen, wenn sie Ihren Absprung beobachten.«
    »Sie haben wirklich alles perfekt ausgearbeitet«, sagte Tyne bewundernd. »Jetzt ist es sicher nicht mehr weit bis zur roskianischen Kolonie. Noch etwas, bevor ich Sie verlasse, meine Dame?«
    Ihre Pistole schwankte ein bißchen.
    »Ja«, sagte sie. »Schnallen Sie Ihre Stahlprothese ab und geben Sie sie mir.«
    Etwas wie

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