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Dopingmixer

Dopingmixer

Titel: Dopingmixer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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dann hinunter zu Peter, der auf der Bahn stand und verständnislos mit dem Kopf schüttelte.

R andale im Treibhaus
    Pünktlich trafen sie sich am Eingang der Universal-Filmstudios. Es war noch immer sehr heiß, und Justus hoffte inständig, dass es drinnen etwas kühler sein würde. Er war als Erster erschienen, dann kamen Bob und Peter, die ihre Freundinnen Elizabeth und Kelly mitbrachten. Ganz zum Schluss tauchten Glenn und Benny auf, im Galopp, weil sie mittags nach dem Training in Rocky Beach zu lange geschlafen hatten.
    Lys hatte Freikarten besorgt und übernahm die Führung. Sie war beruflich schon oft hier gewesen und kannte sich bestens aus. »Richtig gearbeitet wird viel weiter hinten«, begann sie, »weit weg von den Touristenströmen, die sich hier tagtäglich durchwälzen. Wir sind jetzt praktisch am Rummelplatz der Studios.« Sie wollte die Gruppe zu einer der Stuntshows lotsen, die nonstop auf einer Freilichtbühne liefen. Aber Glenn, Benny und Peter winkten ab. »Uns hat die Sonne heute schon genug aufs Hirn gebrannt«, stöhnte der Zweite Detektiv. »Können wir nicht in eine der Hallen gehen? Am liebsten in die, in der gerade Scotts Expedition zum Nordpol gedreht wird.«
    »Peary«, warf Justus ein.
    »Wie?« Peter sah ihn fragend an.
    »Scott ist in die andere Richtung gelaufen«, kam Kelly Justus zuvor.
    »Ich versteh gar nichts.« Peter war stehen geblieben.
    »Sei nicht traurig.« Justus kicherte und legte seinem Freund väterlich den Arm um die Schultern. »Das kommt von der Hitze. Du hast die beiden Pole verwechselt. Oder die beiden Forscher. Wie man’s nimmt.«
    Bei Peter fiel der Groschen. Ärgerlich schüttelte er Justus’Arm ab.
    »Hey«, rief Lys die Jungen zur Ordnung, »erstens bin ich nicht mit euch hergekommen, um euch beim Streiten zuzusehen. Und zweitens haben wir Gäste, also benehmt euch.« Es entging Justus nicht, dass sie Glenn zuzwinkerte. Aber der reagierte kaum.
    »Ist was?« Justus stieß Glenn an. Der schüttelte bloß stumm den Kopf und ging weiter. Sie entschieden sich für die Halle, in der gezeigt wurde, wie Trickaufnahmen entstehen. Gerade wurde eine Seeschlacht inszeniert – in einem Becken, das kaum größer war als eine Badewanne. Danach sahen sie, wie King Kong Manhattan zerstörte und die Sintflut Städte und Dörfer überschwemmte. Als dann auch noch der Krieg der Sterne ausbrach, hatte Justus genug.
    »Gibt’s nicht auch was Erfreuliches?«, fragte er Lys nicht gerade charmant. Sie überhörte seinen Tonfall und schlug eine Fahrt mit der Studio-Eisenbahn vor. »So bekommen wir am schnellsten einen Überblick über alles.« Sie kamen an einer alten Goldgräberstadt und an einem Straßenzug in Chicago vorbei. Alle Häuser bestanden bloß aus Fassaden, die von hinten mit dicken Balken gestützt wurden. Zwei Oldtimer kamen ihnen entgegen. »Wenigstens die sind echt«, sagte Lys, »sie stammen aus dem ›Großen Gatsby‹.«
    An der Endstation der Bahn war ein weiteres echtes Auto zu bewundern: der schwarze ›K.I.T.T.‹ aus der Fernsehserie ›Knight Rider‹.
    »Spricht der wie im Film?«, wollte Benny von Lys wissen. Eine metallene Stimme beantwortete indirekt die Frage. »Woher bist du?«
    »Aus Santa Barbara«, sagte Benny.
    »Aus Santa Barbara«, echote das Auto und fing an, die Einwohnerzahl, die geografische Lage, das Klima und die sonstigen Besonderheiten der Stadt am Pazifik herunterzuleiern.
    »Toll!«, rief Elizabeth und wiederholte das Spielchen mit London, wo ihre Eltern gerade im Urlaub gewesen waren.
    Und dann mit Paris und Tokio und Islamabad. ›K.I.T.T.‹ war durch nichts aus der Ruhe zu bringen.
    Peter hatte Glenn seit einiger Zeit beobachtet. Er war ganz sicher, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte. Er zog ihn am Ärmel weg von den anderen. »Was ist los mit dir?«
    Glenn sah überrascht auf. »Was soll los sein?«
    Peter fand den Ton komisch, in dem Glenn das sagte. Es klang so resigniert. »Na komm«, sagte er und stieß ihm den Ellenbogen sachte in die Rippen, »ich beiß ja nicht. Man merkt einfach, dass irgendetwas faul ist.« Er sah ihn aufmerksam an. »War dein Zeugnis so schlecht?«
    »Mein Zeugnis?« Glenn lachte nervös auf. »Da ist alles bestens. Seit Jahren immer gesunder Durchschnitt.« Er blickte sich um und trat noch ein paar Schritte weiter zurück von den anderen, die gebannt dem Dialog zwischen Benny und dem Knight-Rider-Auto lauschten. »Rate mal, wie viel ich heute Morgen gelaufen bin.« Glenn hatte die Stimme gesenkt

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