DrachenKind (German Edition)
ermöglichen…Das konnte doch nicht ihr Ernst sein!
„Ich sehe, ich kenne deine Kräfte immer noch besser als du selber. Dein Wille ist unerschöpflich, also sind deine Kräfte es auch! Und es wäre doch nett, wenn wir nicht laufen müssten, oder?“
Sie hatte ihn überzeugt. Er hatte gedacht, dass es irgendeine andere Möglichkeit geben könnte, aber gehen war mit Sicherheit das letzte, was er tun würde. Er hob das Brötchen vom Boden auf, rupfte ein paar Fusseln davon ab und starrte auf seinen Teller. So weit und so lange. Tief in sich spürte er, dass er das locker schaffen würde. Er dachte an die Zugvögel, die es auch schafften, tausende Kilometer zu fliegen. Aber die mussten sich auch nicht immer Sorgen machen, von irgendwem ermordet zu werden…
„Ist gut, ich werde es tun. Und was muss ich mitnehmen? Weiß Jack schon Bescheid?“
Sie lächelte stolz.
„Nein, ich werde es ihm noch sagen. Du kannst so gehen, wie du bist, etwas anzuziehen bekommt ihr beide, wenn wir da sind. Und ich werde dir nicht sagen, wo wir hin wollen. Ich sage dir einfach nur in welche Himmelsrichtung, das reicht. Meditiere noch ein wenig, aber nur, um dich auszuruhen. Wir werden uns dann auf dem Tennisplatz treffen, gleich nachdem ihr euch mit den Anderen geschlagen habt…Und ich warne dich; mir macht es nichts aus, wenn du sie alle auffrisst, aber ich kann es dennoch nicht dulden… Leider! Bis nachher!“
Sie ging in Richtung Küche und verschwand hinter der Schiebetür. Eric ließ die Hand mit dem Brötchen wieder sinken. Auf der anderen Seite des Tisches hatte Jack seinen Tee verschüttet und Eric erkannte, dass Mia ihm gerade ihre Pläne geschickt haben musste. Er stand auf und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer, wo er sich ins Bett legte und die Augen schloss.
Kapitel 10
Etwa acht Stunden später wurde er von einer kleinen aufgeregten Person geweckt. Jack stand neben seinem Bett, klopfte ihm unsanft auf den Bauch und flüsterte:
„Los, du dich fertig machen…Und dann du mir erzählen von deinem Plan…Mia gesagt, dass wir endlich Arschlöcher fertig machen…Du mir sagen wie?“
Eric wurde verlegen. Offensichtlich hatte Mia sich mit Genugtuung mit dem Plan, Jan und seine Bande zu verkloppen, abgefunden. Sonst hätte die friedliebende Frau Jack niemals davon erzählt, in der Hoffnung, Eric könnte sich das anders überlegen. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr, es sei denn, Eric würde es sich doch noch anders überlegen. Und er dachte nicht im Traum daran. Gerade jetzt, wo er sich so ausgeruht fühlte, dass er Bäume hätte ausreißen können. Jack lachte und zeigte ihm in Gedanken, dass er das wirklich konnte.
Eric stand auf, zog seinen Pyjama aus und die verschlissene Jeans an. Sein blauer Lieblingspullover lag wartend auf dem einen der zwei Stühle, die Jack sich vor ein paar Tagen aus dem Schuppen geholt hatte. Eric zog ihn an.
„Und jetzt? Hat Mia dir alles von ihrem Plan erzählt?“
“Ja, sie haben…und ich nicht begeistert! Du immer fliegen so schnell, das ich nicht mögen. Und Mia gesagt, vielleicht es geben Unwetter, also sie eine sadistische Person! Aber das Schlimmste sein, was wenn ich bei schlafen herunterfallen?“
Eric lachte. Es amüsierte ihn, dass sich sein großmäuliger Freund über solche Dinge Sorgen machte, wo er doch selber mehr ertrug als die meisten Anderen, die Eric kannte. Er zog sich seine Schuhe an und die beiden verließen gut gelaunt das Zimmer.
„Jetzt du passen auf…Jan haben viele Leute geruft, und die haben Waffen! Ich kennen einen, der mir mal Geld geklaut, als ich wollte Wurst kaufen bei Imbiss um die Ecke…“
“Wenn die dir was antun, dann werde ich vielleicht doch noch gesundheitsschädlich…“, knurrte Eric gedankenfern. Er hatte nicht die Absicht, jemanden zu verletzen, aber Jack war alles, was er hatte. Der sah ihn schief an.
„Nicht so angeben“, dachte er laut.
Als sie vor der Haustür standen, hörten sie im Essraum die halbe Einwohnerschaft des Hauses vor dem Fernseher hocken und einen Film sehen. Mission Impossible 3, ein netter Film…Mia hatte es ihnen erlaubt, nachdem sie sich von allen das Versprechen eingeholt hatte, dass sie nach dem Film auch ihren Dreck selber weg machen würden. Nach einem Fernsehabend dieses Ausmaßes sah der Fußboden aus wie nach einem Kinobesuch; Chips und Popcorn, alles lag verstreut. Aber Mia und den anderen Erziehern war es egal, solange sie es nicht sauber machen mussten. Nur eines fiel ihnen gleich auf: Jans lautes
Weitere Kostenlose Bücher