Dubai
von undurchlässigem Gestein umgeben waren. Diese Erdölbecken liegen heute zum Teil zufällig direkt unter der Erdoberfläche – gehäuft am Arabischen Golf. Dort sprudelt nun das Öl. Abu Dhabi, Iran, Irak und Kuwait haben jeweils über 100 Mrd. Barrel (1 Barrel sind ca. 160 l) Reserven, Saudi-Arabien gar das Doppelte.
FALKEN
Nicht Hund und Katze, sondern Kamel und Falke sind die Lieblinge der Dubaier. Die Raubvögel werden mehrere Monate von erfahrenen Falknern abgerichtet. Ist das Tier an Menschen gewöhnt und kennt seine Aufgaben, wechselt es an seinen neuen Besitzer. Draußen in der Wüste schwingt sich der Vogel vom ausgestreckten Arm in die Luft und stößt herab, wenn er ein Beutetier erspäht hat, um danach regungslos auf seinen Herrn zu warten. Die kostbarsten Falken sind bis zu 1 Mio. Dirham (ca. 200 000 Euro) wert und werden von ihren Besitzern auch mit ins Ausland zur Jagd genommen. Ausländer bekommen von der Falkenjagd, dieser jahrhundertealten Leidenschaft der Araber, nur selten etwas mit. Lediglich in den Wüstenhotels Al-Maha undBab al-Shams sowie gelegentlich auch bei einem organisierten „Beduinendinner“ werden abgerichtete Falken vorgeführt.
HENNA
Zum Schönheitsideal der arabischen Frau gehören auch heute noch die mit filigranen Mustern aus Hennapaste bemalten Hand- und Fußflächen. Das aus den Blättern der Hennapflanze gewonnene Pulver wird mit aromatischen Ölen und Limettensaft zu einer Paste verrührt und auf die Haut aufgetragen. Die typisch braunroten Verfärbungen halten mehrere Wochen, bis sie verblasst sind. In Dubai können sich Touristinnen in diversen Beautysalons Hennaschmuck auftragen lassen.
KALLIGRAFIE
Schrift als Begegnung mit dem Trans-zendenten, im Laufe der Jahrhunderte zur Meisterschaft entwickelt: Die Kunst des schönen Schreibens wird – nach der Architektur – als bedeutendster islamischer Beitrag zur Kunst bezeichnet. Harmonie zwischen gesprochenem und geschriebenem Wort war das Ziel, entwickelt aus der Verantwortung, die Worte des Propheten aufzuschreiben – in einer Gesellschaft, die der gesprochenen Poesie bereits höchste Wertschätzung zuerkannte. So war die Geburt des Islam der Ursprung dieser Kunst, und heute noch sind es vornehmlich Verse des Korans, die kalligrafisch umgesetzt werden. Zwei Buchstaben des Wortes „Allah“, nämlich „Alif“ und „Lam“, entwickelten sich zum Zentrum aller Darstellungen. Alljährlich im Februar findet in Dubai eine Kalligrafie-Ausstellung statt, Darstellungen entdeckt man in Dubais Kunstgalerien und in der Jumeirah-Moschee, moderne Kalligrafie in der Art Space Gallery ( www.artspace-dubai.com ) , und Kalligrafie zum Mitnehmen gibt es bei dem (deutsch sprechenden) Künstler Majid Roummah ( www.roummah.com ) in Madinat Jumeirah. Im Nachbar-Emirat Sharjah gibt es sogar ein Kalligrafie-Museum.
MÜLL
Dubai ist sauber, auf den Straßen liegt kein Müll, werden keine leeren Flaschen oder Dosen deponiert. Einigermaßen verwunderlich angesichts der Beobachtung, dass ein Großteil der Expatriates aus Indien und Pakistan stammt, asiatischen Ländern, in denen es leider üblich ist, sich seines Abfalls auf der Straße zu entledigen. Die Lösung sah die Verwaltung in Strafandrohungen: Kleine, zweisprachige Schilder weisen auf eine „littering fee 500 Dh“ hin, eine Gebühr, die fällig wird, sobald man Abfälle auf die Straße wirft.
POLITIK
Die Regierung der VAE setzt sich zusammen aus dem Rat der Herrscher (Emire oder ruler ) der sieben Emirate, die Kabinett und Nationalversammlung ernennen. Präsident ist der Emir von Abu Dhabi (Sheikh Khalifa Bin Zayed al-Nahyan), sein Stellvertreter und Premierminister der Herrscher von Dubai (Sheikh Mohammed Bin Rashid al-Maktoum). Im feudalistisch ausgerichteten Staatssystem geht die Thronfolge gewöhnlich an den ältesten Sohn über, im Jahr 2004 in Abu Dhabi also vom Vater Sheikh Zayed, dem ersten Präsidenten des Landes, an seinen Sohn (= Bin) Khalifa.
REGEN
Gummistiefel sind eine für Dubaier Verhältnisse exzentrische Bekleidung: An rund 360 Tagen im Jahr scheint die Sonne. An den übrigen fünf Regentagen herrscht zuweilen großes Durcheinander, stauen sich die Autos kilometerweit, ist kein Durchkommen mehr auf den Straßen. Am „day after“ heißt es dann: „Starker Regen führte am gestrigen Tag zu einem Verkehrschaos“. Da die Straßen die mitunter heftigen Niederschläge nicht auffangen können und das Emirat nur über rudimentäre Kanalisation verfügt, staut
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