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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Uhr der anglikanischen Kirche beginnt zu läuten. Vierzehn Uhr...
    Jetzt hat Perry den zweiten Nebenweg erreicht. Nichts rührt sich. Langsam, Schritt für Schritt, geht der Detektiv weiter...
    Nach wenigen Metern hat er die Hütte entdeckt, deren Holz mit einem schreienden Blau bemalt ist.
    Das Gartentor steht offen. Der Weg zur Hütte ist mit Kies bestreut.
    Perry zögert einen Augenblick.
    Als er auf die Hütte zuzugehen beginnt, knirscht der Kies laut unter seinen Schuhen... Noch acht Meter... Nichts geschieht, kein Laut ist zu hören... Vier Meter... zwei...

    Perry lauscht... langsam legt er seine Hand auf den eisernen Türgriff... Mit einem heftigen Ruck stößt er die Tür auf und fährt im gleichen Moment erschrocken und entsetzt zurück...
    Mit wütendem Gekläff ist ein Hund aus der Hütte gestürzt und springt um Perry herum, der sich den Schweiß von der Stirn wischt. ,Wird Zeit, daß sich meine Nerven wieder erholen können’, ärgert er sich innerlich über seine Schreckhaftigkeit.
    „Na, komm her!“
    Der Hund bellt noch gereizter. Dabei schüttelt er sich ein um das andere Mal...
    „Jocky... sei ein lieber Hund...“ Der Dackel stutzt, als er seinen Namen hört. Und plötzlich geht er schweifwedelnd auf Perry zu. Warm fährt seine Zunge über Perrys ausgestreckte Hand.
    „So ist es lieb, Jocky... jetzt wirst du bald wieder bei deinem Frauchen sein.“
    Verdutzt blickt Perry auf seine Hand. Schwarze Flecken zeichnen sich darauf ab... Als der Dackel schmusend an seinem Bein vorbeistreicht, sieht er des Rätsels Lösung. Jocky, der Diebesdackel, färbt ab... Perry muß unwillkürlich lachen.
    Bevor er zum Wagen zurückkehrt, wirft er noch einen schnellen Blick in die Hütte. Wie erwartet ist sie leer. Bis auf wenige Gartengeräte enthält sie nur noch eine alte zusammengefaltete Decke, die wahrscheinlich dem Dackel als Lager gedient hat.
    Dicki bleibt die Spucke weg, als er hinter Perry treu und brav einen schwarzen Dackel trippeln sieht.
    Im Nu ist er aus dem Wagen heraus.
    „Vorsichtig, daß du dich nicht schwarz machst!“ ruft ihm Perry warnend zu, und als er Dickis verständnisloses Gesicht wahrnimmt, erklärt er:
    „Unser vierbeiniger Freund färbt ab wie ein frisch gestrichener Gartenzaun.“
    So steht Dicki starr und steif und läßt sich von allen Seiten beschnuppern.
    „Und was jetzt?“ fragt er endlich und macht vorsichtig einen Schritt zur Seite.
    „Jetzt muß ich erst einmal telefonieren. Anschließend bringen wir dann den Dackel zu Madame Porelli zurück. Sie kann ihn gleich in einen Waschzuber stecken...“
    „Und Miß Corano oder wie sie heißt?“
    Perry macht ein geheimnisvolles Gesicht.
    „Auch die wird uns noch heute in die Falle gehen — wenn alles klappt. Deshalb muß ich ja mit Inspektor Skif-fer telefonieren... Jaja, Madame Porelli wird Augen machen, wenn sie plötzlich ihrer Zwillingsschwester Claire gegenübersteht...“
    Dicki brummt grimmig und drohend: „Wenn ich Madame Porelli wäre, würde ich meiner diebischen Schwester alle Haare einzeln ausreißen...“
    „Aber, aber...“ dämpft Perry seines kleinen Freundes kriegerische Gefühle.
    „Mein Großvater sagt immer: Auge um Auge und Zahn auf Zahn!“
    Perry verbessert grinsend: „Sicher meint dein Großvater ,Zahn um Zahn’.“
    „Da ist doch kein Unterschied...“ Dicki hat etwas dagegen, wenn jemand seines Großvaters Zitatenschatz anzweifelt. Selbst Perry darf das nicht. Und rechthaberisch wiederholt er deshalb: „Auge um Auge, Zahn auf Zahn!“
    „Na, meinetwegen. Mach mit deinen Zähnen, was du willst. Aber jetzt müssen wir sehen, daß wir weiter kommen. Schließlich haben wir heute noch eine ganze Menge zu tun.“

Das letzte Kapitel

    In einer stillen Teestube am Matton-Square sitzt Dicki und wartet auf Perry Clifton.
    Er ist inzwischen beim fünften Kakao angelangt.
    Schon nach dem ersten beschloß er, seinen Platz zu wechseln. Nun sitzt er so, daß er den altmodischen Regulator über dem Kachelofen sehen kann.
    Eine Stunde wollte Perry wegbleiben. Und jetzt ist es schon fast siebzehn Uhr.
    „Bitte, noch einen Kakao...“
    Die dicke Frau nickt ihm freundlich zu. „Hoffentlich platzt dir nicht der Bauch.“
    „Ich kann zwanzig Tassen trinken!“ übertreibt Dicki maßlos und genießt die Hochachtung der Bedienung...
    Er ist dankbar für jede Ablenkung, denn sobald er an die bevorstehende Entlarvung der Dackeldame denkt, beginnt sein Herz wie wild zu klopfen. Und es klopft überall dort, wo es

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