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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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dem Zimmer zu stehlen. Asha hatte angeboten, sich für mich um die Schröpfer zu kümmern, aber ich hatte das Gefühl, dass ich diejenige sein sollte, die sich mit ihnen herumschlug. Immerhin hatte meine Tat sie hierher gebracht. Auf ein paar Umwegen zwar, aber trotzdem. Als ich mich auf diesen letzten Job vorbereitete, dachte ich an meinen Abschied von dem Amanha Szeya zurück. Er hatte sich in der kurzen Zeit, die ich ihn kannte, erheblich weiterentwickelt. Der traurige Hundeblick war von seinem Gesicht verschwunden und durch einen Ausdruck gelassenen, stolzen Mutes ersetzt
worden. Er hielt sich aufrechter, lächelte breiter und sprach mit mehr Sicherheit, als ich es je bei ihm erlebt hatte.
    »Ich wünschte, ich könnte irgendetwas für dich tun«, hatte er gesagt, als wir vor dem Anwesen des Zauberers standen.
    »Du hast schon so viel getan, Asha.«
    »Und doch fühle ich mich unvollständig.« Er starrte mich einen Moment an, dann wurde sein Blick klar. »Vielleicht gibt es da doch etwas.« Er legte mir eine Hand auf die Stirn. Für eine Sekunde brannte es, genau wie es bei seinen Tränen geschehen war. Dann war es vorbei. »Dein Mal ist verschwunden«, sagte er.
    »Wie hast du das gemacht?«, wollte ich wissen. »Ich dachte …«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es gehört zu meinen Rechten, also nutze ich sie.«
    Ich lächelte zu ihm empor. »Du bist ein Mann, den zu kennen sich lohnt.«
    »Danke.«
    Ich zog gerade meinen Überwurf an, als Dave ins Frauenschlafzimmer kam. »Was hast du vor?«, fragte er.
    »Ich werde mir diese Schröpfer vorknöpfen«, erwiderte ich.
    »Warum?«
    »Na ja, ich kann sie ja schlecht rumrennen und Seelen fangen lassen, oder?«
    »Jaz, ich arbeite jetzt für Raoul, schon vergessen?«
    »Ähm, nein.«
    »Also … es ist alles erledigt.«
    Ich sah ihn an. Rings um seine Augen zeigten sich neue Falten. Neue Abgründe in ihnen. Wachsende Trauer, von der ich nur hoffen konnte, dass er damit fertig würde. »Oh. Danke.«

    »Kein Problem.«
    Lange Pause. Die bald unangenehm wurde. »Jaz?«
    »Ja?«, sagte ich schnell. Mir schnürte sich die Kehle zu. Ich wusste, was er sagen würde. Er würde mich bitten, noch einmal in die Hölle zurückzukehren. Um unsere Mutter zu retten. Und das konnte ich nicht. Würde ich nicht tun. Man kann nur bis zu einem gewissen Grad Opfer bringen. Ich hatte ihr meine Kindheit geopfert. Ich hatte der CIA meine geliebten Karten geopfert. Ich hatte meine Grenzen erreicht.
    Vielleicht las er all das in meinen Augen, denn das war nicht die Frage, die er dann stellte: »Magst du Cassandra?«
    »Sie ist ein Juwel.«
    Er nickte. »Gut.«
    Damit ging er, und ich sank auf das Bett, vor allem, weil meine Beine mich nicht mehr tragen wollten. Bevor ich noch wusste, was geschah, waren meine Augen zur Anruffunktion in meiner Brille gewandert, und ich wählte Evies Nummer. »Jaz?«
    »Ja. Wie geht es allen? Wie geht es E.J.?«
    »Gut, sie ist hier bei mir. Ist gerade aufgewacht. Ich bin dabei, sie zu füttern.«
    Verdammt, ich hatte nicht mal an den Zeitunterschied gedacht. Ich schaute auf meine Uhr. Fast Mitternacht im Iran. Ja, wahrscheinlich war in Evieland gerade Frühstückszeit.
    »Und Albert?«
    »Warum fragst du ihn nicht selbst?«
    Bevor ich sie aufhalten konnte, hatte sie das Telefon an den alten Mann weitergereicht. Wir redeten eine Weile miteinander. Gerade lang genug, um ihn zu ermüden. Wir beendeten in dem Moment das Gespräch, als Vayl ins Zimmer kam.

    »Ich habe dich vermisst«, sagte er und kam rüber, um sich neben mich auf das Bett zu setzen.
    »Ja.« Ich reichte ihm meine Brille. Wollte sie nicht mehr tragen. Sie fühlte sich zu schwer an. »Ich habe gerade mit meinem Dad gesprochen.«
    »Oh? Das ist gut, oder? Du solltest es David sagen.«
    »Okay. Aber weißt du, vielleicht sollte ich, nur bis er sich von all den Strapazen erholt hat, nichts davon erwähnen, dass Albert gesagt hat, er glaube, jemand wolle ihn umbringen.«
    Ich lehnte den Kopf an Vayls Schulter, und er legte den Arm um mich. Doch ich spürte keinen Trost. Ein Nekromant hatte meinen Bruder versklavt, ein Dämon hatte versucht, die Seele meiner Nichte zu stehlen, und nun erzählte mir mein Vater, dass sein Motorradunfall gar kein Unfall war. Die Gewalt, die den Rahmen meines Lebens bildete, hatte noch nie meine Familie berührt. Doch nun hatte sie sie innerhalb weniger Tage fast zerstört.
    Ich sah Vayl in die Augen. »Die Scheiße kommt meiner Familie zu nahe«, flüsterte ich.
    »Was

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