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Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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tauchen ja nur in die äußersten dünnsten Schichten unserer Atmosphäre ein, kommen dabei durch die Reibung für einige Sekunden zum Glühen und zum Leuchten und verschwinden dann wieder im Weltraum. Aber bisweilen kommt doch mal ein ordentlicher Brocken ‘runter, und wer den auf den Kopf kriegt, der braucht keinen neuen Hut mehr.«
    Das Gespräch schlief ein. Schweigend standen die drei in dem von unsicherem Sternenlicht erfüllten Raum. Eggerth betrachtete die leuchtenden Skalenscheiben der Instrumente, die auch hier den Kurs, die Geschwindigkeit und die Höhenlage des Flugschiffes anzeigten. Hansen schaute nach wie vor durch die gläserne Decke und zählte Sternschnuppen. Berkoff ließ sich in einen Sessel fallen und hing seinen Gedanken nach.
    »Ah, da! Seht doch nur, eine Sternschnuppe! Nein, ein Meteor!« Hansen hatte die letzten Worte mehr geschrien als gesprochen. Im Augenblick waren die beiden anderen neben ihm, starrten ebenso gebannt zum Firmament wie er.
    Eine Sternschnuppe war es, die Hansen gesehen hatte, aber wie hatte sich ihr Aussehen in wenigen Sekunden verändert. Ein fahler Lichtstreifen war es zuerst. Ein rötlich strahlender Stern war es inzwischen geworden.
    Ein fallender Stern, eine Sonne, die vom Firmament stürzte. Jetzt stand sie senkrecht über dem Stratosphärenschiff. Grell fielen ihre Strahlen durch das gläserne Dach in den Raum und erleuchteten ihn taghell bis in die letzten Winkel.
    Würde der Bolide das Stratosphärenschiff treffen und zerschmettern? Schon schien die glühende Kugel größer als die Sonnenscheibe zu sein. Unerträglich wurde der Glanz, der von ihr ausging. Nur noch blinzelnd vermochten die drei im Stratosphärenschiff nach ihr hinzuschauen – und sahen dabei, wie das strahlende Gestirn langsam von Steuerbord nach Backbord über der Deckenscheibe entlangzog. In Sekunden wurde es ihnen klar, daß der Bolide links ab vom Flugschiff die Erdoberfläche treffen würde.
    Als erster stürmte Eggerth aus dem Mittelraum zu der Kommandostelle. Eilend folgten ihm die andern. Hier waren ja Seitenscheiben vorhanden, durch die man die Erdoberfläche sehen, den Aufprall des Boliden vielleicht beobachten konnte.
    Wie von vollem Sonnenlicht beleuchtet erblickten sie die Eiswüste unter sich, als sie die Gesichter an die Scheiben preßten. Die Atmosphäre in der Tiefe war klar. Aus einer Höhe von 15 Kilometern konnten sie deutlich die vergletscherten Kämme eines Gebirgszuges erkennen. In tausend Lichtern spielte das bläulichgrüne Gletschereis.
    Noch starrten sie wie fasziniert auf das wunderbare Schauspiel, als eine neue, noch viel stärkere Lichtflut sie zwang, die Augen zu schließen. Eine Sonne kam vom Himmel herab. Eine Feuerkugel stürzte backbords vom Stratosphärenschiff auf den Erdball. Und dann drang ein dumpfes Pfeifen und Brausen in ihr Gehör und übertönte das Spiel der Motoren. Ein donnernder Lärm erfüllte die ganze Atmosphäre. —
    Ein schweres Schwanken des Flugschiffes riß sie aus ihrer Erstarrung. Mit einem Satz war Hein Eggerth am Steuerapparat und suchte die Maschine durch verzweifelte Manöver wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Minutenlang hatte er zu kämpfen. Die ganze Stratosphäre, jene hohe, von allen Stürmen und Orkanen der Erde unberührte Luftschicht, war in ein brodelndes, kochendes Meer verwandelt. Das Flugschiff stampfte und schlingerte wie ein Dampfer in schwerster See.
    Während Eggerth sich mühte, das Schiff vor dem Absturz zu bewahren, beobachteten Hansen und Berkoff die Katastrophe weiter. Einen Feuerball sahen sie auf die verschneite Ebene aufschlagen, sahen die Ebene um die feurige Kugel herum aufschwellen und in Sekunden zu gewaltiger Höhe emporwachsen, bis sie wie das Ringgebirge eines Kraters rings um die Glut stand. Noch starrten sie auf den neuen Feuerberg, als Nebel von ihm aufstieg. Auf weite Entfernungen hin verdampften Eis und Schnee, und wie eine dichte Wolkenwand legten sich die Dampfmassen über die Einschlagstelle. Kurze Sekunden noch sahen die beiden das Licht des glühenden Boliden durch den Nebel schimmern, dann verbargen es die Wolken.
    Eggerth hatte das Stratosphärenschiff wieder in der Gewalt, als Berkoff zu ihm trat. Kurze Frage und Antwort, dann griff Eggerth in die Seitensteuerung. Das Schiff drehte nach Backbord ab, bis es rechtwinklig zu seinem bisherigen Kurs stand. Geradehin auf die Einschlagstelle ging jetzt der Flug.
    In weitem Bogen kreiste das Schiff über dem Schauplatz der Katastrophe. In langen

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