Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)
Sie dieses Team, ähem, bereichern, Mr. Moore.“
Sie schob eine Akte über den Tisch. Romeo gab seine Deckung auf und beugte sich vor um sie sich gemeinsam mit Julian anzusehen.
„Der Fall ist wie folgt“, erklärte Baxter. „Wir haben da ein Museum mit recht ansehnlichen Sicherheitsvorkehrungen , aber irgendein schlauer Fuchs hat es dennoch geschafft, dort hinein zu gelangen und den wertvollsten Gegenstand im gesamten Gebäude zu stehlen. Es handelt sich um eine chinesische Bronzefigur aus dem siebten Jahrhundert. Die Überwachungskameras waren zum Zeitpunkt des Diebstahls ausgeschaltet und—“
„Es war ein Insiderjob“, sagte Romeo und lehnte sich wieder zurück. „Ich tippe auf den Direktor. Er verursacht ein Problem mit den Kameras damit sie abgestellt werden müssen, geht hinein und nimmt die Statue aus ihrer Vitrine. Er stiehlt sie nicht , sondern versteckt sie irgendwo im Museum um sie später abzuholen. Das ist ein Klassiker. Alle sind so sehr damit beschäftigt, herauszufinden wie der mysteriöse Einbruch gelungen sein kann, dass niemand darauf achtet, was genau vor ihren Augen geschieht.“
„Aber die Polizei war bereits da und hat alles untersucht. Denken Sie nicht , dass die etwas bemerkt hätten?“ hakte Baxter nach. „Wenn die Bronzefigur tatsächlich im Inneren des Museums versteckt gewesen wäre, hätten die sie dann nicht finden müssen? Und wie sollte er sie bei all dem Rummel an sich genommen und rausgebracht haben?“
Romeo zuckte gelangweilt mit der Schulter. „Ganz einfach—gar nicht. Sie ist immer noch im Museum. Dem Direktor muss klar gewesen sein , dass es zu heiß ist, die Figur zu bewegen während die Polizei in der Nähe ist. Er hat sie also gelassen, wo sie schon die ganze Zeit war und wartet bis der ganze Trubel vorüber ist, bevor er sie sich schnappt und verkauft.“
„Ach, wirklich? Und wo denken Sie versteckt er eine zwanzig Zentimeter große Bronzefigur? Doch wohl kaum im Stiftehalter auf seinem Schreibtisch, oder?“
Romeo hielt Baxters durchdringendem Blick stand ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Im Lagerraum, natürlich. Jedes Museum hat mindestens einen Raum, der voll ist mit Gegenständen die gerade nicht in der Ausstellung sind. Er hat sie dort mit einer falschen Kennzeichnung hineingestellt und selbst wenn jemand hineinginge um nach der Statue zu suchen, würde er sie wahrscheinlich nicht erkennen solange er nicht ganz genau weiß, wonach er sucht.“
Chief Baxter hielt den Rücken gerade und die Hände sorgsam auf dem Tisch gefaltet als sie blinzelte und dann den Blick senkte. Julian verkniff sich ein Grinsen. Oh ja, es tat weh wenn der selbstgefällige Mistkerl so tat als wisse er alles. Vor allem wenn er mit seiner Erklärung höchstwahrscheinlich richtig lag.
„Was halten Sie von seiner Theorie, Agent Harris?“
„Ich denke dass, welchen Deal Sie auch mit ihm gemacht haben, er es absolut wert ist, Chief.“
Kapitel 2
Romeo wirkte nicht im Geringsten überrascht darüber, Julian draußen auf der Terrasse anzutreffen. Er hielt einen Moment lang inne als er auf der Türschwelle stand, ein Weinglas in der Hand und die Schulter an den Türrahmen gelehnt. Seine kühlen, blauen Augen ruhten auf Julian.
Wie üblich hatte Julian ihn nicht einmal hereinkommen gehört, aber wenigstens erschreckte er sich nicht länger zu Tode wenn Romeo wieder einmal plötzlich in seinem Haus erschien.
„Hey du“, grüßte er.
„Hey selber“, antwortete Romeo mit einem zärtlichen Lächeln. Er hob seine andere Hand und hielt eine Tragetasche hoch. „Ich habe dir Abendessen mitgebracht.“
„Das Abendessen kann warten. Komm her.“
Romeo kam gehorsam über die dicken Terrassendielen auf Julian zu und bewegte sich dabei so geschmeidig als tanze er, ganz so wie er es immer tat. Dieses Mal war es eine langsame und sinnliche Nummer.
„Du warst heute ziemlich gut“, sagte Julian und sah ihn aufmerksam an. „Baxter muss sehr zufrieden mit dir sein. Wir haben den Museumsdirektor befragt, haben ihm auf den Kopf zugesagt was du vermutest und er hat gestanden. Er hat uns alles erzählt.“
„Na, d as ist doch gut, oder?“
„Natürlich ist es das. Auch wenn die Geschwindigkeit , mit der du den Fall gelöst hast, nicht gerade das beste Licht auf meine Abteilung wirft.“
„Ach, Jules. Ich hatte einfach nur Glück.“ Romeo zwinkerte ihm zu und stellte sein Weinglas auf den Tisch, zusammen mit der Tragetasche.
„Nur Glück, na klar“,
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